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Pov Manu:

Wieder stand ich vor dem Spiegel.

Der Knutschfleck war schon längst nicht mehr zu sehen.

Die Erinnerungen an Patrick waren jedoch noch immer in mein Gehirn gebrannt, als wäre das alles erst gestern geschehen.
Auch der Schmerz über seinen Verlust war noch immer existent. Meine Brust schmerzte bei dem Gedanken an unsere gemeinsame Zeit noch genauso stark wie am Anfang, wenn es nicht sogar noch schlimmer geworden ist.

Mit jedem neuen Tag ohne Patrick vermisste ich seine schützenden Umarmungen, sein süßes Lächeln und seine wundervollen braunen Augen mehr.

Traurig fuhr ich die Stelle, an der sich der Knutschfleck befunden hatte nach. Wenn ich meine Augen schloss, konnte ich noch Patricks weiche Lippen auf meiner Haut und seine warmen Hände an meinem Oberkörper spüren.
Öffnete ich sie dann aber wieder, holte mich die Realität wieder ein und ich wurde unsanft an die schreckliche Wahrheit erinnert. Das Gefühl seiner Lippen verschwand und da wo ich mir seine Hände eingebildet hatte, war nichts als Kälte.

Die selbe Kälte die ich jedes mal verspürte wenn ich mich ins Bett legte und niemand neben mir lag der mich in den Arm nahm und mit dem ich kuscheln konnte.

Hinter mir ertönte ein komisches Geräusch weshalb ich mich erschrocken umdrehte. Doch ich konnte nichts erkennen. Die Dunkelheit versperrte mir die Sicht. War wahrscheinlich nur ein Tier auf einem der Felder dort draußen.

Müde ging ich zum Fenster und öffnete es weit. Die kalte Nachtluft wehte mir entgegen und hinterließ eine Gänsehaut auf meinem Arm. Seufzend drehte ich mich vom Fenster weg um mich schlafen zu legen als mich etwas am Kopf trifft.

Verwirrt fasste ich an die Stelle an der ich getroffen wurde und schaute erneut aus dem Fenster. Noch immer sah man draußen nichts als Dunkelheit. "Manu?", ertönte eine Stimme von draußen. Erschrocken riss ich meine Augen auf. "Patrick?", fragte ich in die Dunkelheit. "Nicht nur und jetzt beeil dich. Wir haben nicht viel Zeit", ertönte Jodies Stimme von unten.

Augenblicklich musste ich grinsen. "Ist ja schon gut, aber wie soll ich hier rauskommen? Chessie wacht auf wenn ich auch nur in der Nacht auf Toilette gehe. Wie soll ich denn da bitte das Haus verlassen?", erkundigte ich mich gestresst. "Kletter doch einfach aus dem Fenster", ertönte eine mir unbekannte Stimme von unten. "Spinnt ihr, das überlebe ich nicht. Ich sehe nicht einmal wo ich hintreten würde!", zischte ich. "Dann bleib doch da", fuhr mich die unbekannte Stimme an.

Stumm blickte ich in die Tiefe und schwang dann das erste Bein aus dem Fenster. 'Alles gut Manu, das ist nur der erste Stock, dir wird nichts passieren.', redete ich mir ein bevor ich aus dem Fenster stieg.

Vorsichtig ließ ich mich an der Hauswand herunter, als ich plötzlich den Halt verlor und abrutschte. Ich unterdrückte nur mühsam einen Schrei, als ich von zwei starken Armen aufgefangen wurde. Glücklich atmete ich den Duft von Patrick ein, der mich wohl gerade vor einer schmerzhaften Kollusion mit dem Boden bewahrt hatte.

Vorsichtig ließ er mich runter nur damit ich ihm wenige Sekunden wieder in die Arme fallen konnte. Sanft löste er die Umarmung und küsste mich liebevoll. "Ich habe dich vermisst. Du weißt gar nicht wie allein ich mich ohne dich Gefühlt habe", gab er leise von sich. "Doch das weiß ich. Mir ging es schließlich nicht anders", schluchzte ich. "Ich will euch ja nur ungerne stören aber wir müssten so langsam hier weg", mischte sich Jodie ein.

Seufzend lösten wir uns, unsere Hände blieben jedoch den ganzen Weg verschränkt.

Müde steige ich aus dem Taxi. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, sodass ich meine Augen leicht zusammenkneifen musste. Lächelnd lief ich neben Patrick her, während er mich auf ein kleines Haus zu zog. Hinter uns liefen Jodie und Rewi, der Freund von Jodie.

Auf der Reise hier her hatten sie mir erklärt, dass wir einfach abhauen, alle zusammen. Weg von deren Eltern und der Hochzeit, rein in unser eigenes Leben in dem wir eigene Entscheidungen treffen können und nicht mehr die Marionetten von anderen spielen müssen.

Hier können wir nach unseren eigenen Wüschen und Vorstellungen leben. Und mein Wunsch ist es mit Patrick mein restliches Leben zu verbringen, dass wir zusammen alt werden und gemeinsam Erfahrungen sammeln. Neue Erinnerungen schaffen und auch wenn wir alt sind eine wundervolle Beziehung mit viel Liebe zu führen.

Und genau das werden wir machen. Wir werden unsere Wünsche wahr werden lassen und für immer zusammen bleiben. Auch über den Tod hinaus. Das haben wir uns versprochen, an unserem ersten Abend an dem wir wieder zusammen waren.

Wir standen auf dem Balkon und haben der Sonne zugeschaut wie sie am Horizont langsam im Meer versank. Nachdem wir uns unser Versprechen gaben immer füreinander da zu sein und nie etwas zwischen uns kommen zu lassen, küssten wir uns.

Der Kuss war sanft und liebevoll. Seine weichen Lippen lagen weich auf meinen und bewegten sich vorsichtig gegen die meinen. Nachdem wir uns lösten, sahen wir uns verliebt in die Augen.

Doch es schien als ob mehr dahinter steckte, als ob wir uns gegenseitig bis in Seele schauen könnten. In seinen dunklen Augen spiegelte sich die leuchtend rote Sonne und bevor ich unsere Lippen erneut verbinden konnte, hauchte er noch ein, Ich liebe dich, gegen die meinen.

ENDE

874 Wörter

A/n: Ja, das wars auch schon mit meiner ersten Story.
Ich weiß, dass das Ende ziemlich überraschend kam aber ich wollte die Geschichte nicht unnötig in die Länge ziehen. Irgendwann wäre das langweilig und klischeehaft geworden.
Also, danke an alle die diese ff gelesen haben, dafür gevotet haben oder immer fleißig kommentieren.

Deshalb Danke und jetzt schlaft gut..

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Ich glaube so war das nicht geplant //Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt