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Pov Manu:
Zu Beginn der Autofahrt rief ich noch verzweifelt nach Patrick. Als auch ich endlich einsah, dass es nichts brachte und er nicht herkommen würde um mich in den Arm zu nehmen und mir zu sagen das alles gut wird, zog sich alles in mir zusammen.

Tränen flossen ununterbrochen über mein Gesicht und hinterließen kühle Spuren. Genauso wie Patrick welche in meinem Herz hinterlassen hat.

Nur werden die Spuren der Tränen in spätestens zwei Stunden nicht mehr zu sehen sein.
Sie sind getrocknet oder wurden von neuen überdeckt.
Die in meinem Herz werden jedoch für immer da sein und auch nicht verschwinden. Es wird immer weh tun und auch die Zeit heilt keine Wunden, wie alle immer sagen. Man lernt nur mit den Schmerzen umzugehen und sie zu überspielen.

Wieso war es allen vergönnt ein glückliches und unbeschwertes Leben zu führen, allen außer mir? Dabei wollte ich ihn doch nur bei mir haben und wissen, dass es ihm gut geht. Von mir aus kann er auch mit Jodie heiraten und mit ihr glücklich sein.

Es wäre mir egal.

Hauptsache er ist Bestandteil meines Lebens. Noch vor zwei Tagen habe ich mir nichts sehnlicheres gewünscht als endlich von hier verschwinden zu können und Patrick nie wieder sehen zu müssen. Und jetzt? Jetzt wird mir mein Wunsch erfüllt und es ist alles andere als das was ich noch will.

Schluchzend stieg ich aus dem Auto als dieses vor der Villa von Patricks Eltern stehen blieb. Wie auch das erste Mal als man mich, vor zwei Jahren, von den wichtigsten Menschen aus meinem Leben trennte und hier her brachte, liefen wir an der Seite des Gebäudes vorbei und Bogen in die geschotterte Einfahrt ein.

Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und die Bäume am Rand der Einfahrt warfen lange Schatten. Der Schnee glitzerte auf den Feldern und knirschte unter unseren Füßen. Alles wirkte so friedlich, als ob nichts passiert wäre.

Ein Schneesturm oder tief hängende Wolken, die einen fast zu erdrücken scheinen würde auf jeden Fall besser zu meiner Stimmung passen. Als die schwere Eichentür hinter uns ins Schloss fiel, sah man schon Chessie die Treppe herunter rennen. "Du bist eher da als erwartet", rief sie. Als sie mich jedoch sah, erstarrte sie. "Lange Geschichte, obwohl ich selber nicht so richtig weiß was los ist", klärte Michael sie auf.

Besorgt kam sie auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ihre tröstenden Umarmungen hatte ich in der letzten Zeit oft vermisst, doch jetzt sehnte ich mich nach jemandem ganz anderen.

Mitleidig schaute sie mich an und strich mir die Tränen aus dem Gesicht. "Ich denke es ist besser wenn du dich erstmal ausruhst. Du kannst uns ja später erklären was passiert ist"  Mit gesenktem Kopf nickte ich und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.

Alles sah noch genauso aus wie vor etwa einem Monat. Selbst in meinem Zimmer stand noch alles an seinem Platz.

Verzweifelt schmiss ich mich auf das Bett und kuschelte mich in die Decke. In meinen Gedanken ging ich noch einmal den letzten Monat durch. Es ist so viel passiert, kaum zu glauben, dass es wirklich erst vier Wochen her ist seit ich dieses Haus verlassen musste.

531 Wörter

A/n: Ich habe eine neue Story veröffentlicht.

Wer möchte kann gerne mal vorbei schauen, ich würde mich freuen ein paar von euch dort wieder zu sehen..

Ich glaube so war das nicht geplant //Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt