#41

474 30 30
                                    

Pov Palle:
"Ihr habt euch jetzt genug abgeschleckt..", ertönte eine Stimme von der Wohnzimmertür.

Erschrocken drehte ich mich um und blickte in die Augen meines Vaters. Auch Manu neben mir war geschockt. Ängstlich drückte er sich an mich. Um ihn zu beruhigen griff ich nach seiner Hand. Auch mich beruhigte es Manu sicher neben mir zu wissen. "W..wie bist du hier reingekommen?", fragte ich leise. Mein Vater schnaubte leise. "Ich habe geklingelt aber es hat niemand aufgemacht. Deshalb dachte ich ihr seid unterwegs und habe den Schlüssel benutzt"

In diesem Moment hätte ich mir am liebsten selbst eine gescheuert. Was hatte ich mir damals auch gedacht als ich die Klingel abgestellt habe, nur weil ich Angst hatte, dass diese Manu und mich nocheinmal unterbricht. Jetzt haben wir den Salat.

"Aber ein Glück, dass die Klingel nicht funktioniert hat, sonst hätte ich gar nicht mitbekommen was für ein süßes Paar ihr dich seid. Denn ich bezweifle das ihr es mir gesagt hättet. Jetzt weiß ich es ja und.. WAS DENKT IHR EUCH EIGENTLICH DABEI? SOETWAS IST WIDERLICH UND UNNATÜRLICH. ER IST DEIN BUTTLER! NICHT MEHR UND NICHT WENIGER. Besser gesagt er war dein Buttler. Michael nimm ihn mit!"

Geschockt sah ich meinen Vater an. Das konnte doch nicht sein ernst sein. Kurzzeitig hatte ich auch sogar gehofft er sei damit einverstanden. Wie konnte ich nur so naiv sein? Mein Vater war schon immer gegen alle die nicht heterosexuell waren und dann war Manu, in seinen Augen, auch noch weniger Wert als wir. Eine Beziehung zwischen ihm und mir ginge da natürlich auf keinen Fall. Lächerlich, wir lebten nicht mehr im Mittelalter und mittlerweile sollten alle verstanden haben, dass alle Menschen gleich viel Wert sind und es dabei egal ist ob sie arm oder reich sind, was für eine Sexualität oder Religion sie haben und wo sie herkommen.

Aber wie gesagt es sollte so sein. In der Realität sieht das leider anders aus und mein Vater ist da keine Ausnahme. Es gibt überall Leute die wie mein Vater denken und das sind leider nicht sehr wenige.

Schnell zog ich Manu zu mir und umarmte ihn. Weinend drückte er sich an meine Brust. Auch meine Augen wurden glasig, aber ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, für Manu. Ich versuchte unsere letzte Umarmung zu genießen, wer weiß wie lange wir getrennt sein würden. Ich versuchte mir seinen Duft zu merken und sein wunderschönes Gesicht. Nur werde ich, wenn ich in Zukunft an ihn denke immer sein verweintes Gesicht vor mir haben, wie er sich an mich klammerte in der Hoffnung so verhindern zu können von mir getrennt zu werden.

Doch es brachte nichts, er war zu schwach um sich gegen Michael zu wehren. Dieser riss ihn von mir los und obwohl Manu um sich trat und schlug, war es für Michael nicht schwer ihn von mir weg zu bringen. Ich konnte nur zusehen wie er aus dem Wohnzimmer geschleppt wurde. Mein Herz zog sich bei jedem seiner verzweifelten Schreie zusammen, aber ich war nicht in der Lage mich zu bewegen.

Erst als ich die Haustür ins Schloss fallen hörte, war ich aus der Starre befreit. Ich stürmte ihnen nach und sah wie er Manu in das Auto, welches vor der Tür stand, drückte. Wütend rannte ich zu ihnen und wollte Manu helfen, doch da packten mich zwei starke Arme und zogen mich weg. Mit aller Kraft versuchte ich mich los zu reißen doch es brachte alles nichts. Ich musste mit ansehen wie die Autotür hinter Manu geschlossen wurde. Verzweifelt rief ich nach ihm, sagte ihm wie sehr ich ihn liebte, ihn brauchte und dass wir wieder zusammen finden.

Als Michael die vordere Autotür öffnete und einstieg um los zu fahren, hörte ich auch Manus Schreie. Weinend schrie er nach Hilfe, nach mir. Das gab mir noch einmal einen Energieschub. Ich wollte ihm helfen, ihn erlösen und einfach in meinen Arm nehmen, küssen und ihm sagen dass ich ihn liebe. Aber mein Vater hielt mich noch immer fest und so bleib mir nichts anderes übrig als dem Auto zuzuschauen wie es die Einfahrt hinausrollte und wenig später in der Ferne verschwand. Die ganze Zeit hatte ich ihm noch hinterher gerufen und um mich geschlagen und getreten, doch es war sinnlos. Als das Auto aus meinem Sichtfeld verschwand, brach ich weinend zusammen.

Schluchzen lag ich auf dem kalten Boden und heulte mir die Seele aus dem Leib. Meinen Vater interessierte das nur sehr wenig. Mit kalter, scheidender Stimme wandte er sich an mich: "Jetzt heul nicht rum. Es ist besser so später bist du mir dafür noch dankbar. Und jetzt komm rein wir haben noch einiges zu besprechen"

773 Wörter

A/n: Ich glaube ich bin mal ganz schnell weg. Also gute Nacht..

Ich glaube so war das nicht geplant //Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt