୧﹕chapter three﹒❀ (✅)

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"Na, hast du uns vermisst?" fragte Mina sarkastisch und mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. Ich versuchte erneut, mich an ihnen vorbei zu drängeln, jedoch wurde ich von Yoongi zurück gestoßen "Du bleibst schön hier"

"Wie ich sehe ist mein Geburtstagswunsch leider nicht in Erfüllung gegangen" fing nun Namjoon an zu reden und sah mich böse an. Ich sah ihn nur fragend an? Was hatte er sich gewünscht und was hatte das bitte mit mir zu tun?

"Schau mich nicht so an" zischte er "Ich habe mir gewünscht, dass du dich in den Ferien endlich umbringst, so dass ich dein Gesicht nie wieder sehen muss"

Das tat weh. Verdammt weh. Wieso wünschte sich jeder meinen Tod? War ich wirklich so schrecklich?

Warme Tränen rannen mir mittlerweile über die Wangen, den Jungs war das jedoch egal. Sie lachten lautstark über mich.

"Seid ihr eigentlich bescheuert?" hörte ich Jennie auf einmal schreien "Sagt sowas noch einmal und jeder von euch kriegt meine Faust mitten in sein dummes Gesicht!"

Ich sah wie Mina etwas erwidern wollte, jedoch war Jennie noch nicht fertig "Wenn du jetzt auch nur ein Wort sagst reiße ich dir deine billigen Extensions raus du Schlampe!" 

Ohne auf eine Reaktion zu warten, packte Jennie meinen Arm und zog mich mit sich, weg von diesen Arschlöchern. Sofort liefen wir ins nächstgelegene Mädchenklo.

"Danke" schluchzte ich und lehnte mich an der Wand an.

"Das ist doch selbstverständlich" grummelte sie "Diesmal sind sie wirklich zu weit gegangen. Vor allem Namjoon"

"Bin ich wirklich so schlimm? Verdiene ich es zu sterben?" fragte ich bitter und versuchte verzweifelt, mit dem weinen aufzuhören. Ich wollte nicht immer so schwach sein.

"Wag es nicht, so etwas zu sagen oder zu denken! Schon gar nicht, wenn ich dabei bin!" Natürlich verdienst du es, zu leben!" zischte Jennie mich an. Sie hasste es schon immer, wenn ich schlecht von mir selbst sprach.

"Wieso lassen sie mich dann nicht einfach in Ruhe?" wimmerte ich. 

"Weil sie Arschlöcher sind. Sie fühlen sich selbst besser, in dem sie andere fertig machen" seufzte Jennie "Du bist nicht allein Rosé. Ich bin für dich da. Immer."

Sofort fiel ich ihr um den Hals. Jennie schaffte es immer wieder, dass ich mich in kurzer Zeit besser fühlte. Sie wusste immer genau, was sie sagen musste, um mich zu beruhigen.

Genau aus diesem Grund war sie auch die einzige Person abgesehen von ein paar Lehrern, die von meiner Krankheit wusste. Sie bemitleidete mich nicht, und behandelte mich ganz normal. Dafür war ich ihr unheimlich dankbar.

Seufzend wischte ich mir die Tränen mit meinem Ärmel aus dem Gesicht. Meine Augen waren rot und geschwollen. Na super.

Ich schnaubte kurz und nutzte die Privatsphäre in der Toilette um noch schnell meine Tablette für den heutigen Tag einzuwerfen, ohne dass es jemand sehen konnte. Ich wollte nicht riskieren, dass jemand anfangen würde, Fragen zu stellen.

"Geht's dir besser?" fragte Jennie sanft und legte einen Arm um mich. Ich nickte stumm. "Vielleicht sollten wir langsam auch in die Aula zur Versammlung gehen. Sonst verpassen wir noch was"

Ich stimmte ihr zu und wir liefen aus der Toilette in Richtung Aula. Wie im letzten Jahr hielt der Direktor zum Beginn des Schuljahres eine ewig lange Rede, bei der die hälfte der Schüler fast einschlief. Schlussendlich wurden wir dann in unsere Klassenzimmer geschickt.

Jennie und ich reservierten uns sofort einen Platz ganz vorne. So konnten wir sicher sein, dass wir den Unterricht gut mitverfolgen konnten und gleichzeitig so weit weg von Jungkook und seinen Freunden waren, wie möglich.

Schließlich betrat unser Klassenlehrer den Raum und begrüßte uns herzlich. Zuerst teilte er uns ein paar allgemeine Infos zum Schulstart mit und händigte uns die Einkaufslisten mit den benötigten Gegenständen aus. 

Die Stunde verging recht schnell. Als es endlich klingelte, sprangen Jennie und ich sofort auf und wollten gehen, jedoch unterbrach uns Mr. Jeong "Jungkook, Rosé! Bleibt bitte noch kurz hier, ich muss etwas mit euch besprechen. Alle anderen können gehen."

Geschockt riss ich meine Augen auf und schüttelte verwirrt den Kopf. Verzweifelt sah ich zu Jennie, diese zuckte jedoch nur mit den Schultern.

"Erzähl mir später was los war, wir anderen müssen gehen" flüsterte sie mir zu, ehe sie durch die Türe nach draußen verschwand. 

Ich war wie eingefroren. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass Jungkook schon an mir vorbei gelaufen war, und vor dem Lehrerpult Platz genommen hatte.

"Rosé? Kommst du bitte auch nach vorne?" riss Mr. Jeong mich aus meiner Schockstarre. Ängstlich nickte ich und lief vorsichtig nach vorne. Mir sprang beinahe das Herz aus der Brust, als ich mich neben Jungkook setzen musste.

"Jungkook, wie du sicher weißt war dein letztes Zeugnis nicht gerade gut" fing unser Lehrer an zu reden "Ich habe einen sehr wütenden Anruf von deinen Eltern bekommen. Sie verlangen, dass du dich in der Schule verbesserst. Ansonsten wird es ernste Konsequenzen für dich haben"

Jungkook schien von dieser Aussage nicht wirklich beeindruckt zu sein, denn er rührte sich nicht, und machte auch keine Anstalten, dem Lehrer zu antworten.

Mr. Jeong seufzte frustriert und erklärte weiter "Deine Eltern und ich sind zu dem Schluss gekommen, dass es notwendig für dich ist, dass du Nachhilfestunden von einem deiner Mitschüler bekommst. Ich dachte dabei natürlich sofort an Rosé. Sie ist Klassenbeste und hat auch früher schon Nachhilfestunden gegeben. Natürlich würde sie auch eine angemessene Bezahlung bekommen"

Das durfte doch nicht wahr sein. Mr. Jeong hatte hiermit mein Todesurteil unterschrieben. Ängstlich sah ich zu Jungkook und wartete seine Reaktion ab. Er würde mir den Kopf abreißen.

"Steht das schon fest? Bei allem Respekt aber habe ich nicht auch noch etwas mitzureden?" fragte ich verzweifelt "Was ist, wenn ich gar keine Zeit habe?"

"Tut mir leid Rosé, aber ihr müsst es zumindest versuchen. Du wirst auch gut bezahlt" erwiderte Mr. Jeong.

Genervt verzog ich mein Gesicht. Scheinbar war an dieser Entscheidung nichts mehr zu machen.

"Und wie stellen sie sich das vor? Ich kann nicht jedes mal in die Schule fahren. Das sind mindestens 30 Minuten mit dem Bus. Ich habe ja kein Auto" beschwerte ich mich.

"Ihr könnt euch bei einem von euch zu Hause treffen. In der Schulkartei steht, dass ihr gar nicht so weit voneinander entfernt wohnt" erklärte unser Lehrer.

"Bei euren Nachhilfe Stunden werdet ihr euch hauptsächlich um Mathematik und Englisch kümmern, das sind Jungkooks größte Schwachpunkte. Zusätzlich werdet ihr alle eventuell anfallenden Partnerarbeiten zusammen erledigen" teilte Mr. Jeong uns mit "Ich erwarte, dass du anfängst, dich zu bessern Jungkook"

Niedergeschlagen nickte ich. Dieses Schuljahr würde grauenvoll werden.

"Wars das? Können wir gehen?" fragte Jungkook genervt und rollte mit den Augen.

"Ja, sie können jetzt gehen" zischte unser Lehrer ebenso genervt. Die beiden konnten sich wirklich nicht ausstehen.

Sofort sprang ich auf und sprintete aus dem Klassenraum. Ich wollte keine Sekunde länger bleiben.

Zu meinem Pech war Jennie schon weg. Der Bus war wahrscheinlich auch schon lange abgefahren. Ich würde wohl oder übel nach Hause laufen müssen.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und fuhr erschrocken zusammen. Als ich mich umdrehte, sah ich direkt in die Augen von Jeon Jungkook.

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winter rose | jjk  (editing & on hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt