Kapitel 23

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Bitte lass mich nicht zu lange warten

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Seufzend legte ich mein Handy auf die Seite, und wandte mich wieder Jimin zu. "Hast du ihm geschrieben? Habt ihr das ganze wieder geklärt?", fragte dieser neugierig, was ich mit einem Nicken bejahte. 

"Ich habe ihm gesagt, dass ich aus dieser Sache kein Großes Drama machen will, aber dass er mich 1-2 Tage Zeit lassen soll, weil er sich trotzdem wie ein Arschloch verhalten hat", erklärte ich ihm. 

Jimin fing wieder an zu reden: "Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, ich finde euch wirklich süß zusammen. Er ist echt zuckersüß zu dir, so habe ich ihn noch nie gesehen. Auch dass er dich ständig bei sich haben will, sowas hätte ich ihm nie zugetraut. Aber in manchen Momenten denke ich, dass du etwas Besseres verdient hättest. Jemanden der dich in der Schule nicht so behandelt. Kein solches Arschloch. Du bist so ein tolles Mädchen, du solltest von deinem Freund verehrt werden und nicht erniedrigt."

"Ich weiß schon, Jungkook hat mir schlimme Dinge angetan. Deswegen wollte ich den Kontakt eigentlich von Anfang an minimiert halten und mich nicht mit ihm anfreunden. Aber er hat irgendetwas an sich, weswegen ich ihn einfach nicht ignorieren konnte. Ich weiß selbst nicht wieso, aber ich fühle mich bei ihm irgendwie geborgen und geliebt", rechtfertigte ich mich.

"Na, wenn das so ist...", murmelte Jimin leise. Ich dachte mir nichts dabei.


Jimin POV

Wenn Rosé nur wüsste, was gerade in mir vorging. Welche Wirkung sie seit neustem auf mich hatte. Ich hatte sie früher nie wirklich als potentielle Partnerin wahrgenommen, aber seitdem wir uns auf der Party geküsst hatten, ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf.

Ich wollte es nicht zugeben, aber ich war verdammt eifersüchtig auf Jungkook. Er war immer so unausstehlich zu ihr gewesen, und trotzdem hatte er nun etwas mit ihr, und nicht ich. Ich wollte an seiner Stelle sein.

Ich wollte sie so küssen, sie so berühren wie er es tat, doch dafür war es jetzt offensichtlich zu spät. Nachdem Rosé so über Jungkook geredet hatte, war ich mir sicher, dass sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte. Auch wenn es ihr wahrscheinlich noch nicht klar war. Nun tat sie mir umso mehr leid, wegen Jungkooks Worten von vorhin.

Ich schaute zu Rosé und bemerkte, dass sie auf meiner Schulter eingeschlafen war. Sie sah so süß aus, wenn sie schlief. Ich schaute auf mein Handy und sah, dass es schon relativ spät geworden war. Sanft rüttelte ich an ihrer Schulter, um sie zu wecken.

Verschlafen öffnete Rosé die Augen und sah mich verwirrt an. "Es ist schon ziemlich spät, ich denke nicht dass du vor hattest, auf der Couch zu übernachten", grinste ich sie an. Gähnend schüttelte sie den Kopf und lächelte mich ebenfalls leicht an.

Müde stand ich auf, und wollte mich schon auf den Weg machen, als sie mich plötzlich am Arm fest hielt. "Wenn du zu müde zum fahren bist, kannst du auch hier übernachten. Ich möchte schließlich nicht, dass du einen Unfall baust. Du könntest einfach bei mir im Zimmer schlafen. Wir kennen uns ja schon seit einem Jahr, und wir sind Freunde, also wäre das auch nicht komisch oder?", bot sie freundlich an.

Natürlich hatte sie keinerlei Hintergedanken, würde sie mit mir in einem Bett schlafen, aber bei mir sah das ganze natürlich etwas anders aus. Ich fühlte mich zwar ziemlich schuldig, aber diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen. Rosé würde ja schon in ein oder zwei Tagen zurück zu Jungkook ziehen. Zögernd nickte ich also, und wir machten uns auf den Weg in ihr Zimmer.

Ich legte mich schon mal in ihr Bett, während sich Rosé noch schnell umzog. Vorsichtig legte sie sich ins Bett neben mich. "Jiminie, kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte sie nach einer kurzen Weile zögerlich.

"Natürlich, was ist denn?", fragte ich daraufhin neugierig. "Kannst du mich in den Arm nehmen? Ich hatte die letzten Wochen keine leichte Zeit. Sonst war Jungkook immer bei mir aber das geht ja heute nicht. Natürlich auch ohne Hintergedanken", murmelte sie beschämt und wurde rot.

"Sicher doch, ist doch nichts dabei", antwortete ich möglichst ruhig, während mein Herz einen Salto nach dem anderen in meiner Brust schlug. Sofort schlang ich meine Arme um Rosé und sie platzierte ihren Kopf vorsichtig auf meiner Brust, während sie sich an mich kuschelte.

Innerhalb kürzester Zeit schlief sie ein, während ich Mühe hatte, mich zu beruhigen. Ich war einfach zu nervös, aber zur gleichen Zeit auch glücklich. Mit klopfendem Herzen schlief ich schlussendlich ein.


Rosé POV

Ich wachte an Jimins Brust gekuschelt auf. Ich war wirklich froh, dass er mich gestern nicht alleine gelassen hatte. Nach meinem Streit mit Jungkook wollte ich nunmal wirklich nicht alleine sein. 

Ich musste schmunzeln, als ich bemerkte, dass Jimin mich immer noch ganz fest zwischen seinen Armen eingeschlossen hatte. Das kuscheln war am Tag zuvor wirklich Balsam für meine Seele gewesen. Natürlich war das alles rein freundschaftlich, doch das wusste Jimin bestimmt. Und selbst wenn nicht, einer wie er würde eh nichts von jemandem wie mir wollen.

Ich versuchte mich, ohne ihn zu wecken, aus seinem Griff zu befreien. Diese Mission scheiterte jedoch, als er verschlafen die Augen aufschlug. Er brummte etwas, das wie 'Guten Morgen' klang und vergrub seinen Kopf wieder im Kissen. 

Da ich schon oft bei Jennie übernachtet hatte, wusste ich, dass Jiminie auf jeden Fall kein Morgenmensch war. Schmunzelnd stand ich auf und ging nach unten, um einen Kaffee zu trinken, und meine Tabletten einzunehmen.

Etwa 10 Minuten später kam auch ein sehr verschlafen aussehender Jimin die Treppe hinunter. Er sah aus, als hätte er kein Auge zugemacht. "Danke für gestern, das hat wirklich gut getan", bedankte ich mich, und versuchte ein Gespräch anzufangen, während ich ihm ebenfalls einen Kaffee einschenkte.

"Ich finde auch, dass es wirklich gut getan hat. Ich habe schon lange nicht mehr mit jemandem so viel Zeit verbracht, den ich wirklich gerne mag", antwortete Jimin glücklich und ich freute mich, dass es ihm genauso ergangen war.

"Wann wirst du jetzt eigentlich zurück zu Jungkook gehen?", fragte er beiläufig, während er an seinem Kaffee schlürfte. "Meine Wut ist eigentlich schon so gut wie verflogen, ich denke ich gehe heute Nachmittag zu ihm zurück", erklärte ich. Meine Wut war nach dem entspannten Abend wirklich schon weg. 

"Falls er dich wieder einmal verletzt, kannst du dich jederzeit bei mir melden ich bin immer für dich da. Natürlich kannst du dich auch aus anderen Gründen melden", bot Jimin an und lächelte.

"Auf dieses Angebot werde ich auf jeden Fall noch zurückkommen", grinste ich und er nickte. Nachdem wir uns noch etwas weiter über alle möglichen Themen unterhalten hatten, machte sich Jimin langsam auf den Weg. 

Als er weg war, zog ich mir noch ein frisches Outfit an, um mich später auf den Weg zu Jungkooks Haus zu machen. Hätte ich doch nur gewusst, was mich dort erwartet.

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Es tut mir leid, dass so lange nichts kam, ich hatte eine totale Schreibblockade, und zusätzlich noch Stress im Privatleben. Ich habe aber schon eine Idee für das Kapitel, das ich morgen hochlade :)

winter rose | jjk  (editing & on hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt