୧﹕chapter six﹒❀ (✅)

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Plötzlich wurde ich von meiner Klingel aus dem Tiefschlaf gerissen. Ich hatte keine Ahnung wie spät es war, oder wie lange ich geschlafen hatte.

Genervt richtete ich mich auf und checkte kurz die Uhrzeit. Erst 14:00? Gott sei dank hatte ich nicht den kompletten Tag verschlafen. 

Müde machte ich mich auf den Weg zur Tür, und es klingelte erneut. "Ich komme ja schon" murrte ich leise vor mich hin. Plötzlich fiel mir auf, dass ich nur eine kurze schwarze Hose und einen großen Pullover trug. Nicht gerade das ideale Outfit für diese Situation. 

Egal, ich war zu müde um mich jetzt noch umzuziehen. Wahrscheinlich war es sowieso nichts wichtiges.

Meine langen Haare waren offen und fielen mir locker über die Schultern. Ich ließ sie nicht oft so, meist band ich sie einfach zusammen. Ich hatte solche Angst davor, eines Tages meine Haare wegen dem Krebs zu verlieren, dass ich sie überhaupt nicht mehr stylte.

Genervt riss ich meine Tür auf. Als ich sah wer dort stand, weiteten sich meine Augen und ich wünschte mir, ich hätte mich doch noch umgezogen.

Es war Jungkook. Er hatte eine Tüte in der Hand. Irgendwie sah er besorgt aus. 

"Was machst du hier? Woher wusstest du wo du klingeln musst?" stammelte ich. Ich brachte nicht einmal einen normalen Satz heraus.

Sein besorgtes Gesicht verzog sich zu einem kleinen Grinsen "Du weißt schon dass dein Name auf der Klingel steht oder?"

Ich schnaubte und schlug meine Hand gegen meine Stirn. Natürlich. Wie konnte ich nur so etwas Dummes fragen.

"Das ist jetzt auch egal. Wieso bist du hier?" entgegnete ich schnippisch. Sogar ohne zu stottern.

Jungkook antwortete mir jedoch nicht sondern lief einfach an mir vorbei in meine Wohnung hinein. Geschockt schaute ich ihm hinterher, bis er in meinem Wohnzimmer verschwand.

Was bildete er sich ein? Kopfschüttelnd löste ich mich aus meiner Starre und sprintete ihm hinterher. Er hatte sich bereits auf meine Couch gesetzt. Mit einer Handbewegung deutete er mir an, mich zu setzen. 

Ich bewegte mich nicht von der Stelle und verschränkte meine Arme vor meiner Brust "Jeon Jungkook. Was willst du hier? Ich habe dich nicht hergebeten"

"Wohnst du alleine?" ignorierte er meine Frage und fing an, sich umzusehen. Langsam ging er mir auf die Nerven.

"Jungkook, lass den Scheiß! Was. Willst. Du." zischte ich genervt und rollte mit den Augen.

"Ich habe heute mit Jennie geredet. Ich wollte wissen, wieso du nicht in der Schule warst. Du hast mir ja nicht geantwortet. Ich habe sie so lange genervt bis sie es mir gesagt hat" erzählte er.

Mein Herz blieb fast stehen. Hatte Jennie ihm von meiner Krankheit erzählt? Das würde sie doch nicht tun.

"Sie sagte, du seist erkältet. Ich dachte, ich leiste dir Gesellschaft. Niemand ist gern alleine, wenn er krank ist" sagte Jungkook mit einem kleinen Grinsen.

Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich atmete erleichtert aus. Er wusste es nicht. Zum Glück. Sonst hätten er und seine Freunde nur noch einen weiteren Grund, mich fertig zu machen.

Ich schaute ihn skeptisch an. Meinte er das wirklich Ernst? Oder war es ein Streich. War er nur auf der Suche nach einem neuen Grund mich zu mobben? Gingen ihm die Ideen aus?

Ich beschloss, der Situation eine Chance zu geben. Ich konnte ihn ja später immer noch rauswerfen. 

"Was ist in der Tüte?" fragte ich knapp.

"Ich habe dir was zu essen mitgebracht. Da sind Suppe und Spaghetti drinnen. Sollen wir zusammen essen?" fragte er und hielt mir die Tüte hin.

Irgendwie war ich immer noch hin und her gerissen. Eigentlich war es ja eine nette Geste von ihm. Außerdem konnte etwas zu essen nicht schaden.

"Wieso tust du das?" fragte ich ratlos. Mir fiel einfach keine vernünftige Erklärung für sein Verhalten ein.

"Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung. Ich hatte einfach das Bedürfnis dazu. Willst du jetzt oder nicht?" fragte er und sah mich mit großen Augen an.

Schließlich nickte ich, und setzte mich ebenfalls auf die Couch. Jedoch mit genügend Abstand zwischen uns.

Wortlos öffnete er die Tüte und stellte das Essen auf den Tisch, während ich den Fernseher einschaltete. Auf diese Weise würde es nicht ganz so komisch werden.

"Wo ist deine Küche? Wir brauchen noch Besteck?" fragte Jungkook.

"In der Schublade ganz rechts" antwortete ich und deutete dabei auf die Türe zur Küche. Grinsend sprang er auf und lief davon, um es zu holen.

Er schien es schnell gefunden zu haben, denn er war in kürzester Zeit wieder bei mir. Grinsend drückte er mir das Besteck in die Hand und setzte sich wieder hin.

Jedoch nicht auf seinen vorherigen Platz. Er saß direkt neben mir. Unsere Beine berührten sich sogar. 

Sofort wurde mir heiß, und das lag nicht am Essen. Mein ganzer Körper kribbelte, seit unsere Beine sich berührten. Ich schüttelte den Kopf und wunderte mich, wieso dieser Junge so eine Starke Wirkung auf mich hatte.

Um auf andere Gedanken zu kommen, griff ich nach der Fernbedienung und schaltete irgendeine unsinnige Serie auf Netflix ein. 

Nun saßen wir schweigend nebeneinander und sahen fern. Jungkook war nach kurzer Zeit schon fertig mit seiner Portion.

Plötzlich streifte seine Hand mein Bein. Ich trug immer noch die kurze Hose. Es war wie ein Elektroschock der durch meinen ganzen Körper ging. 

Jungkook sah aus, als hätte er sich gerade die Hand verbrannt. Auf einmal drehte er sich zur Seite und griff nach meiner flauschigen Wolldecke. Bevor er etwas sagen konnte, breitete er diese auch schon über uns beiden aus.

Ich sah ihn fragend an. "Du bist eiskalt. Kranke sollten nicht frieren" erklärte er.

Stumm nickte ich und wandte mich nun den Spaghetti zu. Sie waren wirklich köstlich.

Ich verschluckte mich fast an den Nudeln, als ich spürte, wie Jungkook vorsichtig eine Hand um meine Taille legte und mich näher zu sich zog. Ich hustete und griff nach einer Serviette. Jungkook lachte nur.

Kurze Zeit später stellte ich das Essen weg und versuchte verzweifelt, mich auf die Serie zu konzentrieren. Jedoch warf Jungkook mich völlig aus der Bahn. 

Ich konnte an nichts anderes, als seine Hand auf mir und das Kribbeln in meinem ganzen Körper denken.

"Du siehst gut aus, wenn du deine Haare offen trägst. Du solltest mal so in die Schule kommen" bemerkte Jungkook. Mir wurde nur noch heißer und mein Atem stockte. Hatte der Jeon Jungkook mir gerade ein Kompliment gemacht? 

Ich war gerade nicht fähig, ihm zu antworten. Deshalb vergrub ich mein Gesicht in der Wolldecke und grinste hinein.

Jungkook hatte das wohl bemerkt, denn er fing ebenfalls an zu lächeln. Wieso konnte er nicht immer so sein? Er hatte ja gerade bewiesen, dass er nett sein konnte. Wieso nicht auch in der Schule?

Mit der Zeit entspannte ich mich endlich etwas. Wir redeten nicht, jedoch war keine unangenehme Stille zwischen uns. Wir genossen beide die Ruhe und schalteten einfach für eine Weile ab.

Der einzige Nachteil an dieser Ruhe war, dass ich merkte, wie ich immer müder wurde.

Das Letzte, an das ich mich erinnerte, war dass mein Kopf und meine Augenlider immer schwerer wurden und ich mich schließlich an Jungkooks Schulter lehnte. 

So schnell war ich schon lange nicht mehr eingeschlafen.

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winter rose | jjk  (editing & on hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt