Kapitel 43

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Chaerin und ich machten alle miteinander bekannt, und wir setzten uns alle gemeinsam hin. 

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Ich setzte mich direkt eng neben Jimin und lehnte mich an seine Schulter. "Hey, was ist los? Geht's dir nicht gut? Willst du nach Hause?", fragte er besorgt. Er konnte schon auf 10m Entfernung spüren wenn etwas nicht stimmte.

"Nein mir geht's gut. Aber Jungkook ist hier. Mit Mina", antwortete ich betrübt und sah auf den Boden.

"Das ist jetzt nicht sein scheiss Ernst. Der Typ ist überall. Kann man nicht ein einziges Mal seine Ruhe haben und den Abend genießen?", grummelte Jimin verärgert und sah sich um.

Jungkook und Mina nahmen gerade auf der Couch gegenüber von unserer Gruppe platz und bestellten ihre Getränke.

Mit einem Kloß im Hals sah ich weg, als Jungkook seine Hand auf Minas Oberschenkel legte und immer wieder sanft darüber strich.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem eigenen Oberschenkel. Es war Jimin. Er streichelte sanft darüber und flüsterte mir ins Ohr: "Versuch sie zu ignorieren. Lass dir deinen Abend nicht verderben, sie sind es nicht wert."

Gerade als ich mir seine Worte zu Herzen nehmen und wegsehen wollte gesellte sich eine weitere Person an Jungkooks Tisch. Ich konnte es auf den ersten Blick gar nicht glauben.

"Was macht Jennie an deren Tisch?", fragte ich Jimin den Tränen nahe. Als Jungkook dann seinen zweiten Arm um Jennies Schultern legte wurde es mir zu viel.

Ich stand auf und stürmte ohne mich noch einmal umzudrehen auf die Frauentoilette. Ich hörte, wie Jimin, Tae und auch Chaerin mir hinterherriefen, jedoch hörte ich nicht auf sie. 

Ich stützte mich am Waschbecken ab, und versuchte krampfhaft, nicht zu heulen. Noch nie war mir jemand so hinterhältig in den Rücken gefallen.

Ich hatte Jennie vertraut. Ich hatte sie für meine Beste Freundin gehalten. Sie wusste, wie viel mir Jungkook bedeutete. Sie wusste, dass ich ihn liebte. 

Und nun traf sie sich hinter meinem Rücken mit meiner Erzfeindin und ließ sich von dem Jungen in den ich verliebt war verführen.

Ich hörte wie sich die Türe hinter mir öffnete. Schnell richtete ich mich auf, und versuchte einen neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen.

Ich war deutlich überrascht, als auf einmal Chaerin neben mir stand und mich in den Arm nahm: "Hey, was ist denn los? Jimin macht sich große Sorgen um dich. Er wollte sofort hier rein, aber die Security hat ihn nicht vorbei gelassen."

"Naja, da draußen sitzt meine eigentliche Beste Freundin zusammen mit meiner Erzfeindin und dem Typen, den ich liebe, und macht sich einen schönen Abend hinter meinem Rücken", erklärte ich kurz und musste ironisch auflachen.

Es fühlte sich alles so surreal an. Ich konnte es einfach nicht verarbeiten.

"Oha, was für ne Bitch. Also ich würde diese Freundschaft auf der Stelle beenden -  hier und jetzt - und denen mal gehörig meine Meinung sagen", schnauzte Chaerin und ich musste schmunzeln.

Sie war auf keinen Fall ein schüchterner Mensch. Sie nahm kein Blatt vor den Mund, und sagte immer, was sie dachte. Ich bewunderte sie, denn ich wünschte, ich wäre genauso. 

"Ich kann das nicht. Das passt einfach nicht zu mir. Ich bin relativ schüchtern", murmelte ich. "Na dann komm ich mit und gebe dir Rückendeckung. Dieser Jimin ist sicher auch dabei, der sah alles andere als glücklich aus, als er die gesehen hat", versuchte Chaerin mir Mut zu machen.

"Er ist zwar mein bester Freund, aber ich denke nicht, dass er sich für mich gegen seine eigene Schwester stellen wird", antwortete ich. "Die ist seine Schwester? Gott, der Typ tut mir jetzt schon leid", lachte Chaerin ironisch, was mich ebenfalls etwas zum lachen brachte.

"Dann gehen wir eben nur zu zweit, du darfst dich nicht so behandeln lassen", ermutigte sie mich weiter und schließlich nickte ich.

Als wir die Toilette verließen, stand Jimin schon da und wartete auf uns. "Rosé es tut mir so leid, ich schäme mich gerade richtig für meine Schwester. Ich wusste nichts davon. Wirklich nicht. Bitte hasse mich nicht", fing er verzweifelt an zu reden.

Ich lächelte nur etwas und zog ihn in eine feste Umarmung. "Ich habe nicht geglaubt, dass du davon wusstest. Ich könnte dich niemals hassen, du bist mein bester Freund", murmelte ich an seinen Hals, während ich ihn immer noch an mich drückte.

Im Moment war er die einzige verlässliche Konstante in meinem Leben. Ich konnte und wollte ihn niemals verlieren.

"Chaerin und ich werde jetzt da rüber gehen und deiner Schwester mal gehörig die Meinung sagen", erklärte ich ihm, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.

"Ich komme mit und stelle mich dazu. Als Unterstützung. Tae ist sicher auch dabei", schlug er vor.

"Ich glaube nicht, dass Tae irgendetwas gegen Jennie oder Jungkook sagen würde. Jungkook ist einer seiner besten Freunde. Und hast du ihn und Jennie an Weihnachten nicht beobachtet? Die beiden haben hundertprozentig was miteinander", stellte ich fest.

"Na dann sollten wir ihm sagen was Sache ist, damit er sich ein eigenes Bild von seiner vielleicht zukünftigen Freundin machen kann. Immerhin macht die da draußen gerade fast mit seinem 'Besten Freund' rum", drängte Chaerin und zog mich mit, zurück an unseren Platz.

Während Chaerin auf Taehyung einredete konnte ich nicht anders und warf einen Blick in Jungkooks Richtung.

Seine Rechte Hand war nun schon unter Minas Kleid verschwunden, während der andere Arm eng um Jennies Taille geschlungen war und seine Hand auf ihrem Hintern lag.

Plötzlich fühlte ich eine Hand an meiner Hüfte. Es war Tae, der auf einmal neben mir stand. "Ich glaub's einfach nicht", murmelte er wütend.

"Glaub mir, ich auch nicht", antwortete ich ihm leise. "Ich komme mit und stehe dir bei", ließ er mich wissen, ehe wir zu viert auf Jungkooks Couch zuliefen.

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Ich hoffe, dass ich in den Ferien etwas aktiver sein kann :)

winter rose | jjk  (editing & on hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt