Kapitel 47

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Schlussendlich zögerte ich nicht mehr lange und rief sofort den Notarzt. Ich wusste schließlich nicht, was für schlimme Auswirkungen so ein Drogencocktail gemischt mit Alkohol haben konnte.

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Danach ging alles sehr schnell. Ich konnte mich nurnoch verschwommen daran erinnern, wie die Notärzte in sein Zimmer stürmten.

Jungkook wurde auf eine Trage gehievt und sofort in den Krankenwagen befördert. Als die Ärzte mich gefragt hatten ob ich mitfahren wollte hatte ich zuerst gezögert. Schließlich wollte ich heute mit allem abschließen.

Doch dann hatte ich mich an die unzähligen Krankenhausaufenthalte von mir selbst erinnert. Ich wäre auch froh gewesen nicht komplett alleine zu sein, deshalb stieg ich schlussendlich mit in das Auto.

Und nun saß ich hier im Krankenhaus auf einem unbequemen Stuhl, während ich schon den vierten Kaffee trank und seit Stunden auf irgendein Ergebnis wartete.

Mein Kopf dröhnte vor Schmerzen. Ich hatte meinen Kater wohl unterschätzt. Endlich kam ein Arzt aus dem Zimmer und lief auf mich zu.

Vorsichtig richtete ich mich auf. Sofort überrollte mich ein kleiner Anfall von Schwindel, weshalb ich kurz stockte.

"Mrs, geht es ihnen gut?", fragte der Doktor besorgt. Ich winkte nur ab: "Ja, ich denke ich habe gestern etwas zu viel getrunken."

"Waren sie etwa mit Mr. Jeon unterwegs?", fragte er streng. "Nein, ich war mit Freunden im Club. Ich nehme keine Drogen", stellte ich klar, da er sicher darauf hinaus wollte.

"Nun gut. Ich habe Neuigkeiten. Mr Jeon befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr. Er hatte eine Überdosis. Er muss sehr viele verschiedene Drogen auf einmal genommen haben, deshalb mussten wir seinen Magen auspumpen. In 1-2 Tagen sollte er wieder fit sein, bis dahin müssen wir ihn hier behalten", erklärte der Doktor ernst.

Ich nickte nur. Das Schwindelgefühl wurde immer stärker, je länger ich stehen musste. Langsam tanzten kleine Punkte vor meinen Augen.

"Haben sie vielleicht die Nummer seiner Mutter oder die seines Vaters? Er ist zwar schon achtzehn, aber in diesem Fall sollten wir trotzdem seine Eltern informieren", fragte der Arzt.

Seine Stimme schien von weit weg zu kommen. Ich hörte nur noch das immer lauter werdende Dröhnen in meinem Kopf. Wenige Sekunden später klappte ich zusammen und schlug hart auf dem Boden auf.

Ich hustete. Ich schmeckte Blut. Danach wurde ich ohnmächtig.

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Jungkook POV

In einem weißen Krankenbett kam ich wieder zu Bewusstsein. Was zur Hölle war passiert? Mein Magen schmerzte unglaublich und ich hatte Kopfschmerzen. 

Ich erinnerte mich an Weihnachten und an den furchtbaren Streit, den ich mit Rosé hatte. Danach waren die Erinnerungen zwar vorhanden aber verschwommen. Ich hatte es wirklich übertrieben.

Plötzlich hörte ich, wie sich die Türe öffnete. Ein Arzt betrat das Zimmer: "Wie ich sehe sind sie schon wach. Das ist gut"

"Was zur Hölle ist passiert?", murmelte ich und setzte mich mühsam auf. "Sie hatten eine Überdosis Mr. Jeon. Damit ist nicht zu spaßen, sie hätten daran sterben können. Wenn ihre Freundin Sie nicht rechtzeitig gefunden hätte, wäre es nicht gut für sie ausgegangen", erklärte der Doktor streng.

"Achja stimmt, Mina war ja heute morgen noch bei mir", fiel es mir langsam wieder ein. Jennie war direkt nach unserem Dreier abgehauen. Gott, ich hatte es echt verbockt.

"Ich weiß nicht von wem Sie reden aber das Mädchen das angerufen hat hieß nicht Mina", erklärte der Arzt kopfschüttelnd.

"Und wer zur Hölle ist dann hier?", fragte ich verwirrt. "Das Mädchen mit dem ich im Krankenwagen geredet habe hieß Rosé", sagte der Arzt und kritzelte irgendwas in seine Akten.

Dann war es also doch kein Traum gewesen. Rosé war am Morgen wirklich da gewesen. Dann hatte sie mich auch mit dem Koks gesehen. Verdammte Scheiße.

"Ist... Ist Rosé noch hier? Ich würde gerne mit ihr reden", fragte ich leise und senkte meinen Kopf.

"Ich denke das wird nicht möglich sein", seufzte der Arzt traurig. "Wieso nicht? Ist sie schon gegangen?", hakte ich nach.

"Kim Rosé hatte heute im Krankenhaus einen schlimmen Anfall. Sie liegt auf der Intensivstation. Wir geben unser bestes, aber sie ist noch nicht aufgewacht", erklärte der Arzt und sah betrübt zu Boden.

Diese Worte zu hören war, als hätte mir The Rock höchstpersönlich eine verpasst. Rosé ging es nicht gut, und trotzdem hatte sie sich entschieden mir zu helfen.

"Ich muss zu ihr. Bitte..." krächzte ich und wollte schon aufstehen, doch der Arzt drückte mich zurück ins Bett.

"Das wäre für ihren gesundheitlichen Zustand wirklich nicht gut. Sie müssen sich ausruhen", versuchte er zu erklären.

"Mein Zustand ist mir scheißegal. Das einzige was ich jetzt tun muss, ist zu Rosé zu gehen. Und zwar sofort", zischte ich böse.

"Es tut mir leid, aber sogar wenn ich Ihnen erlauben würde, das Zimmer zu verlassen, wäre es nicht möglich. Wir dürfen nur Angehörige hinein lassen", seufzte der Arzt.

"Ich bin ihr Freund", log ich und sah ihn flehend an. Seufzend erhob er sich von seinem Stuhl: "Meinetwegen. Aber nicht lange. Ihre Freundin braucht jetzt Ruhe"

Ich stand vorsichtig auf. Alles tat mir weh. Mein Körper fühlte sich an, als könnte er keinen einzigen Schritt mehr laufen. Ich zischte auf vor Schmerz.

"Sie muss dir wirklich viel bedeuten, wenn du dich solchen Schmerzen aussetzt, nur um sie zu sehen", sagte der Doktor und lächelte etwas: "Warte, ich hole dir einen Rollstuhl und schiebe dich hinüber. Es ist eh nur zwei Zimmer weiter"

"Schon gut, wenn es eh nicht weit ist, schaffe ich das auch so", entschloss ich, weil ich keine Sekunde mehr warten wollte. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und lief ihm hinterher.

"Hier ist es. Bitte seien Sie ruhig im Zimmer. Ich warte hier draußen. Ich kann Ihnen leider höchstens 15 Minuten geben", sagte der Doktor und ich nickte.

Leise öffnete ich die Türe. Ich traute mich erst gar nicht sie anzusehen, jedoch musste ich.

Ihre Augen waren geschlossen. Sie hing an einer Infusion. In ihrem Gesicht war ein großes Pflaster. An ihrem Oberkörper hingen Schläuche, die wahrscheinlich mit ihrer Lunge verbunden waren.

Plötzlich kamen alle Erinnerungen aus der vorherigen Nacht zu mir zurück. Ich mit Mina und Jennie. Rosé mit Jimin und Taehyung. 

Wie enttäuscht sie gewesen war, als sie Jennie an meinem Tisch gesehen hatte. Und ich Idiot hatte es trotzdem mit beiden getrieben. Ich könnte mich selbst k.o. schlagen dafür.

Ich ließ mich schmerzerfüllt auf den Stuhl neben ihrem Krankenbett fallen, nahm ihre Hand in meine und schluchzte leise: "Bitte komm zu mir zurück Rosé"

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Sind eure Schulen oder Arbeitsplätze auch geschlossen? Wenn ja, was macht ihr in den Corona-"Ferien"?

Ich hoffe ihr seid alle gesund und euren Familien geht es gut. Hände waschen nicht vergessen :)

winter rose | jjk  (editing & on hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt