❌BEHIND THE FENCE❌

3. Essenschlacht

Yumas Sicht

Gegen sieben Uhr abends lief ich zusammen mit Lee zum Abendessen. Alle waren in ihren bequemsten Klamotten da. Keine Schicki-Micki-Schule mit reichen Kids – Ein Glück... – dachte ich erleichtert.

„Musst du eigentlich immer diese Ohren aufhaben?", fragte Toby Billy, der in der Schlange vor uns stand. „Ja. Schließlich bin ich eine Katze! Und wie würde dass denn aussehen, wenn ich keine aufhätte? Es gibt doch auch keine Katzen ohne Ohren."

„Ergibt dass für dich einen Sinn?", fragte ich meinen Zimmermitbewohner Lee. „Hab nicht zugehört. Was ist?", fragte er nach. „Worüber hast du nachgedacht?", fragte ich ihn. „Ach ähm... Über nichts besonders.", antwortete Lee.

Lees Sicht

„Nein, zu ihm geh ich nicht!", schrie Kira zu Maya und Emma und zeigte dabei auf mich.

„Ich glaube, ich muss
da mal was klarstellen.", seufzte ich und tappte zu ihr.

„Kira. Wir kennen uns seit heute. Ich meinte den Kuss nicht so. Ich hab das als keine große Sache angesehen. Ich wollte dir lediglich helfen, damit du die Spritze nicht wahrnimmst." Ohne eine Antwort zu erwarten, lief ich wieder zu Yuma und schnappte mir ein Tablett.

Kira... was mach ich nur mit ihr? Sie hat sich verändert, aber ich auch.

Als wir unser Essen genommen hatten, setzten wir uns mit zu den anderen an den Tisch.

„Keno, willst du die Pilze haben?", fragte Kai und sortierte sie schon aus seinem Essen. „Lass sie drauf.", antwortete er. „Also ich nehm die gern.", meinte Billy. „Da nimm." Und schon pickte er alle raus und steckte sie sich in den Mund. So schnell konnte er gar nicht kauen, weshalb er uns dann schmatzend mit Hamsterbacken ansah. Der Kleine hat keinerlei Hemmungen – schmunzelte ich in mich hinein.

„Na, gut eingelebt?", fragte Zoe und setzte sich mit Julien zu uns. „Ja, auch wenn wir erst einen Tag hier sind.", sagte ich.

Daraufhin erklärte er uns noch weiter wissenswerte Dinge, bei denen ich aber auch nur mit halben Ohr zuhörte.

„Die Söhne vom Rector... Die sind nicht hier, oder?", fragte ich leise zu Kai. „Der hat Söhne?", fragte er ver- wundert. „Hab ich nur gehört. Kann ja sein. Ich will mich nur nicht unbeliebt machen...", grinste ich dämlich vor mich hin, auch wenn der Grund ein anderer war.

Tyler ist schon ein Süßer, doch wir sind nicht gerade sooooo friedlich auseinandergegangen, wenn er irgendwann hier aufschlagen sollte, weiß ich nicht mehr was ich fühlen soll... Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll... Ob er mich immer noch so sehr liebte?

Yumas Sicht

Als ich mir eine der letzten Gabeln meines Essens in den Mund schob, flüsterte Maya zu mir: „Darf man sich noch mal Nachschlag holen?" „Ja klar warum nicht?", flüsterte ich zurück.

Die anderen sahen uns an, da bis gerade eben jeder geschwiegen hatte.

„Was flüstert ihr denn da?", wollte Lee wissen und zeigte mit der Gabel auf uns. „Ähm ...", sagte Maya. „Alles gut. Ich geh mir dann noch mal was holen.", meinte sie noch und verschwand.

„Yuma. Los sag schon.", forderte Emma auf und rutschte zu mir auf. „Alles gut, es war nichts." „Los sag, los sag, los sag.", sagte sie und boxte mir bei jedem Wort auf die Schulter. „Hey, hey, hey, lass das!", meinte ich vorsichtig und hielt ihre Hände fest. Nun blickte sie mir mit ihren unschuldigen, großen, blauen Augen zu mir auf. „Tut mir leid.", entschuldigte sich Emma und umarmte mich dabei. „Ist schon gut.", lächelte ich. Doch sie wollte mich nicht gehen lassen. „Tut mir leid."
„Du, Emmaaaa, ich bekomm keine Luft mehr, wenn du noch weiter zudrückst."