22. Anreise in den Bergen

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Kais Sicht

„Hast du Angst, dass mich einer wegschnappt?", fragte ich Gideon und drängte ihn weiterhin gegen die Wand.

„Nein, alles gut. Es freut mich ja, wenn du Interesse an jemanden findest.", antwortete er mir und seine Antwort ließ mich leicht wütend werden.

„Ich hab kein Interesse an ihm.", brummte ich und sah Gideon an.

„Ach an wem denn sonst?", fragte er mich.

„Finds heraus.", brummte ich eingeschnappt und lief davon.

Tylers Sicht

Da Jayson nicht dabei war und Kira sicherlich die ganze Zeit bei Zoe hängen wird, weil sie die einzigen zwei Mädchen waren, hatte ich vielleicht eine Chance bei Lee, seine Gefühle auf mich zu lenken.

Am Tag der Abreise schnappte ich entschlossen meinen Koffer und fuhr mit dem Fahrstuhl in die Lobby. Dort traf sich unsere Gruppe. Auch viele andere Schüler waren noch dort, da sie auf ihre Busse warteten, die sie nach Hause zu ihren Familien brachten.

Es war der 22. Dezember und wir hatten es gegen 14 Uhr. Trotz des voranschreitenden Winters, hatten wir immer wieder leichte Plusgrade, somit schmolz der Schnee sofort wieder, der vor kurzem erst gefallen war. Aber da wir in die Berge fuhren, hatten wir sicherlich auch Schnee an Weihnachten.

Kurz darauf wurde unsere Gruppe aufgerufen und wir liefen mit einem netten Herren zum Kleinbus.

Jayson stand mit seiner Schwester Emma auch draußen und ein anderer Busfahrer lud ihre Sachen in einen der Busse.

„Tschüss Lee. Wir sehen uns in 5 Tagen.", verabschiedete er sich und umarmte ihn.

Dieses Eifersuchtsgefühl kam schlagartig wieder, aber ich konnte mich beruhigen, indem ich mir im Stillen dachte: Du hast ihn gleich für dich allein.

„Na dann, tschüss ihr zwei.", verabschiedete sich Julien ebenfalls.

„Und Emma, du bleibst zu Hause?", fragte er noch nach.

Sie nickte.

„Na dann komm gut ins neue Jahr rein.", lächelte er noch lieb.

Nachdem der freundliche Busfahrer unsere Taschen eingeladen hatte, stiegen wir in den Bus.

Ich setzte mich genau hinter Lee, da es etwas aufdringlich wirken würde, wenn ich mich direkt neben ihn setzten würde.

Ace lief an mir vorbei und setzte sich in die hinterste Reihe.

Kai setzte sich schräg hinter mich und Gideon lief auch bis nach hinten durch.

Die Mädchen blieben weiter vorn – zusammen mit Julien.

„Wie lang fahren wir eigentlich?", fragte Kai.

„3 bis 4 Stunden.", antwortete Julien kurz.

Ich rutschte zum Fenster durch und nahm meine Kopfhörer aus der Tasche, um Musik zu hören.

Der Schnee war schon fast geschmolzen und draußen herrschte eine feuchte, kühle Luft. Der graue Schneematsch ließ kleine Bäche entstehen, welche den Berg hinab flossen.

Ich schielte vor zu Lee, der wieder versuchte, zu schreiben. Über was er wohl nachdenkt? Er kritzelte auf dem Block vor sich herum. Auch er hörte wie ich Musik und trank ab und zu etwas Wasser. Wieso ist es damals nur so gekommen? Habe ich ihm nicht genug gezeigt, wie viel er mir bedeutet? Und nun habe ich ihn vielleicht verloren? Der Gedanke schnürte mir den Hals zu.

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