34. Fraghafte Beobachtung

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Yuis Sicht

Obwohl ich dachte, dass ich nun extrem Stress mit diesem Jungen bekam, blieb er stumm und ging weiter in Richtung Cafeteria.

Er hatte seine Kapuze über seine blonden zerzausten Haare gestülpt und schlürfte mit den Händen in der Tasche weiter.

„Hey, warte mal. Bist du nicht einer aus der 11.? Ich hab dich noch nie wirklich gesehen? Wer bist du?", fragte ich neugierig und dackelte dem Fremden nach.

„Ich erzähl keinem was von deinem Diebstahl.", meinte er stumm und nahm sich eine Wasserflasche, dann machte er kehrt und schleppte sich ins Wohngebäude zurück. Ich musste viele kleine Schritte machen, um mit ihm Schritt zu halten.

„Das war kein Diebstahl. Ich darf das.", erklärte ich.

Er blieb stumm und stieg mit auf meiner Etage aus.

„Wie heißt du?", fragte ich, um die unangenehme Stille zu unterbrechen.

„Unwichtig."

„Und in welche Klasse gehst du? Elfte?", fragte ich weiter.

„Was geht dich das an? Du nervst, weißt du das?", fragte er hart und musterte mich.

„Tut mir leid.", entschuldigte ich mich.

Er verdrehte nur die Augen.

Kurz darauf kam ich an meiner Tür an und sah ihm noch nach, wie er den Gang entlang tappte.

„Wer war dieser Typ?", murmelte ich und wollte ins Zimmer gehen.

Doch plötzlich sagte ein Typ neben mir: „Das ist Jinx Soto. Er ist ziemlich bekannt. Zumindest, was die Leute im Untergrund angeht."

Erschrocken drehte ich mich zu dem Jungen um. Es war Ethan. „Wie Untergrund?", fragte ich ihn.

„Das sagt man so.", verdrehte er die Augen und täuschte ein Gähnen vor. „Nacht." Und schon war er verschwunden.

Ich ging also in mein Zimmer und sah verträumt zu Nikki, die in ihrem Bett lag und friedlich schlief. Im Schlaf wälzte sie sich auf die andere Seite.

Ich legte mich ins Bett zurück und versuchte wieder ins Land der Träume zurückzukehren.

Am nächsten Morgen war dann auch schon Montag und die Schule begann. Gleich nach dem Frühstück trafen wir unsere Gruppe im alten Club-Raum.

Wir setzten uns um die Tische und Julien fing an zu erklären. „Zu allererst müsst ihr euch nun mehr ins Zeug legen. Die Mindestpunktzahl wurde nach oben geschraubt. Um genau zu sein: von 70 auf 90 Punkte. Mit 85 gibt es eine Mahnung. Mit drei Mahnungen fliegt man, also schreibt gute Noten, seid aktiv in euren Clubs und baut keine Scheiße, dann sollte das passen. Außerdem hat Tylers Vater keine Kosten gescheut und uns ein neues System an die Schule gebracht. Jeder von euch bekommt nun so einen Ausweis.", sagte Julien und hielt einen Stapel voller Chipkarten hoch. Sie sahen so aus wie Besucherausweise.

„Dort steht euer Name, eure Klasse, euer Geburtstag und eure Schülernummer drauf. Ihr solltet sie immer dabei haben und tragen. Außer im Schwimmbad. Das ist Pflicht.", erklärte er und verteilte die Ausweise.

„Des Weiteren haben wir ein digitales Schulmaskottchen bekommen. Es ist ein Hase und ist auf der Schultafel. Außerdem gibt es eine App, die ihr runterladen solltet. Sie ist speziell für unsere Schule. Auf ihr sind alle Stundenpläne, Änderungen, aktuelle Infos und natürlich auch Luna. Mit der App könnt ihr sogar euren Punktestand abrufen, was meiner Ansicht nach sehr praktisch ist. So seid ihr immer auf dem Laufenden und müsst nicht immer an die Tafel schauen.", erklärte Julien. „Zum Anmelden gebt ihr einfach euren Schülercode ein.", meinte er noch.

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