15. Gefühlschaos

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Jinx' Sicht

Ich war immer noch zu überwältigt von dem Unbekannten, doch er und auch Kai realisierten die peinliche Situation schneller als ich.

„Jinx...", murmelte Kai unter mir und sah leicht rot zu mir auf.

Sofort stieg ich von ihm runter, doch bemerkte erst da, dass ich schon einen Ständer hatte, also drückte ich sofort die Hände darauf und Kai tat dasselbe bei sich.

Er zog sich halbwegs wieder an und murmelte beschämt. „Ich geh dann mal..." Und so lief er an Ace vorbei und sauste mit schnellem Schritt in sein Zimmer.

„Und du bist jetzt mein neuer Zimmergenosse, Jinx? Ich dachte zuerst, ich komm auf das Zimmer eines Mädchens.", meinte er verwirrt und öffnete den Schrank.

„Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin ein Junge.", murmelte ich beschämt und setzte mich aufs Bett.

„Und schwul. Macht aber nichts.", meinte er leicht abwesend und schnappte sich ein paar Sachen.

Daraufhin wollte er wieder im Bad verschwinden, doch ich rief ihm hinterher: „Wer bist du?"

„Ace.", hörte ich den gutaussehenden Neuen noch sagen, als kurz darauf die Tür ins Schloss fiel.

Daraufhin blickte ich auf meine Hose.

Musste mich Kai denn so geil machen und dann abhauen?

Plötzlich kam Ace schon wieder aus dem Bad und sah mich an. Sein Blick musterte mich von oben bis unten. Doch er blieb auf meinem Ständer haften.

„Glotz nicht so blöd oder magst du mir einen runterholen?", brummte ich verlegen zu ihm und versuchte dennoch, cool zu bleiben.

Mir war die Situation schon extrem peinlich. Der Junge gefiel mir und wer weiß, ob er schwul war. Und eigentlich zählt der erste Eindruck... aber den hab ich wohl verkackt.

„Nein. Im Moment hab ich keine Zeit.", erklärte er stumm und kam zu mir ran. „Wir können später ja nochmal quatschen, aber ich hab noch was vor. Brauch die Bücher und so.", äußerte er sich kurz und blickte nochmal auf meine Beule. „Ich lass dich mal allein. Viel Spaß. Kannst ja deinen Freund zurückholen.", sagte er völlig unberührt, drehte sich um und lief zur Tür.

„Er ist nicht mein Freund.", protestierte ich. „Und mit dir würde es bestimmt mehr Spaß machen.", feixte ich ihm noch hinterher.

Eigentlich rechnete ich mit einer Abfuhr, doch er blieb stehen und sah über seine Schulter direkt in mein leicht errötetes, arrogantes Gesicht.

„Vielleicht würde mir das ja auch gefallen. Aber wie gesagt, im Moment kann ich nicht."

Dann verließ er den Raum und ließ mich allein mit meinem Problem.

Allein von der Vorstellung, dass Ace nichts dagegen hätte mir einen runterholen, bekam ich schon wieder mehr Lust und öffnete meine Hose.

Nur weil er gerade nicht konnte, hieß es nicht, dass er mich allein ließ. Denn während ich mich selbst befriedigte, dachte ich an Ace.

Kurz schweiften meine Gedanken ab zu den Nächten mit meinem Ex Chuck und dann wieder zu Kai, aber immer wieder kehrten sie zu Ace zurück.

Als dieser dann nach einiger Zeit immer noch nicht wieder da war, sah ich auf die Uhr. Es war kurz vor dem Abendessen! Dabei wollte ich mich doch heute vor dem Essen noch mit 2 Kunden treffen! - fiel mir schlagartig ein und ich sprang auf.

Nach den Deals ging ich in die Cafeteria und aß mein Abendessen.

Es käme komisch, wenn ich mich zu Kai oder Ace an den Tisch setzen würde, also ging ich zu meiner Clique.

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