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„Weißt du wo mein gelber Pulli ist?"

Meine Mutter sah mich traurig an aber stand jedoch doch auf und zeigte mir ihn.
Ich packte grad meine Sachen, um nach Portugal zu gehen.
Mich hielt hier in Deutschland rein garnichts.
Nach dem gestrigen Tod meiner Oma hatte ich beschlossen zu gehen.
Meine Mutter hatte sich gefreut, dass ich endlich studieren kann aber die Entfernung wollte sie nicht haben.

„Du musst doch nicht gleich in einem anderem Land studieren" quälte sie rum, sie hatte recht...
Ich muss nicht aber ich will es.
Die Uni ist die beste in Europa also wieso sollte ich meine Chance verspielen?

„Shirin, ich werde ganz allein sein" sagte sie traurig.
Ich nahm sie im Arm, um ihr klar zu machen, dass das nicht stimmt.

„Ich werde Nima zwingen jeden Tag zu kommen und außerdem leben hier alle deine Schwestern, du bist nicht allein Anne" lächelte ich sie an.

Sie kniff mir in die Wange und drückte mir ein Kuss drauf.
„Was wird aus Cem, du kannst ihn doch..."

„Es gibt kein Cem mehr" schnitt ich ihr das Wort ab und wendetet mich zum gehen.
Immer wenn ich dies machte, wusste meine Mutter sofort, dass sie am besten nicht fragen soll.
Zum Glück akzeptiert das meine Mutter auch, denn ich hatte keine Kraft ihr zu erklären, das meine Liebe zu Cem durch eine engagierte Ehe endete.

Ich schloss mein Koffer und packte es zur Seite.
Morgen werde ich endlich hier weg sein und kann alles vergessen.
Auch die Beerdigung wäre morgen, genau deshalb werde ich gehen. Ich will nicht dabei sein und so schnell wie ich hier weg kann umso besser ist es.
Ich darf einfach keine Zeit verschwenden.

Ich schrieb schnell den Direktor, dass ich kommen werde.
Schlafen würde ich bei Verwandten, arbeiten auch.
Die ein paar Tagen bis zur Einschulung werde ich nutzen, um die Gegend zu erkundigen
Meine Cousine freute sich schon seelisch, denn wir hatten uns zu letzt vor ein paar Jahren Gesehen.
Eigentlich wohnte sie ein Stock über mir aber dann zogen sie weg, um den Vater eine bessere Arbeit zu ermöglichen.

wir freuen uns Frau Polat"

Ich schloss mein Laptop und nahm mein Handy zur Hand, um mein Onkel Bescheid zu geben wann ich landen würde.
Die Tausende Nachrichten, die mir Cem schrieb übersah ich mit Absicht.
Seine Nummer löschen könnte ich nicht übers Herz bringen, weil ich ihn immer noch liebte.
Er hat kein Fehler begangen, auch nicht Aykut.
Es sollte einfach nicht sein, dass er mir gehört.
.

„Gülsum, du darfst es wirklich niemanden erzählen. Ich will einfach nur studieren und zurück kommen mit meinem Diplom.
Ich will kein Cem...ich will nur meine Ruhe" erzählte ich ihr am Telefon.

Sie seufzte laut.
„Ich werde dich echt vermissen mein Schatz, ich will es dir jetzt nicht unter der Nase reiben aber ich hatte es dir gesagt"

„Was hast du gesagt" fragte ich sie stutzig

„Schon auf unserem Abi Baal, habe ich dir gesagt, dass du die Finger von ihm lassen sollst."

Nun seufzte ich laut
„Muss das jetzt sein...du hattest recht...herzlichen Glückwunsch Gülsum.
Er war einfach nicht der richtige für mich"
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Fastet ihr auch heute?
Morgen ist einfach schon bayram😍

Bist du der richtige? |CAPOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt