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Er wollte, dass ich die Nacht bei ihm verbringe aber ich verneinte es.
Ich müsste ohne seine Nähe klar kommen und deshalb beschloss ich einfach aus dem Haus zu rennen.
Meine high Heels nahm ich in der Hand und rannte raus.
Nicht einmal Nima sollte kommen und mich holen, denn ich musste alles erstmal verkraften.
Für mich alleine sein.

Aus der Puste kam ich nach einer gefühlten halben Stunde an meinem Block an.
Ich Aufzug nahm ich tief Luft und sah mich in den Spiegel an.
Ich sah aus wie eine Hexe mit meiner verschmierten  Schminke und meinen Haaren, die auf jeder Seite verteilt waren.
Ich boxte in den Spiegel hinein, um den Schmerz raus zu lassen.
Um die Liebe loszulassen.

„Anne"schluchzte ich in die dunkle Wohnung.
Hier war niemand...besser so.

Ich schloss mich direkt in den Badezimmer ein um zu duschen.
Einfach den Kopf ausschalten aber auch da klappte es nicht.
Ich schlug verzweifelt mein Kopf gegen den Fliesen und Rutsche langsam runter.
Meine Knie an mich gezogen, mein Kopf gesenkt.

„Warum muss ich diesen leid erfahren?"

Die Frage war an Gott gerichtet.
Ich war nie ein schlechter Mensch und trotzdem hat mir Gott den Mensch aus mein Leben genommen der mein Leben bunter machte.

Ich stellte das Wasser aus, da mein Hand anfing zu klingeln.
Ich musste mich  zusammen reißen und die Tränen hoch ziehen.
Es war meine Mutter.

Ich nahm den Hörer ab und wollte "hallo" sagen aber ihr Geschreie am Telefon hinderte mich.
Sie weinte am Telefon und schluchzte Sachen die ich nicht verstand.
Mein Kopf malte sich nur das schlimmste aus.

„Sie hat noch wenig Zeit" weinte meine Mutter.

Mein Mund stand offen und ich traute mich nicht fragen, wer noch wenig Zeit hatte.

„Komm ins Krankenhaus"

Sie legte auf.

Ich wusste wen sie meinte aber ich wollte es nicht wahr haben.
Ich hatte heute schon ein Menschen aus mein Leben verloren und noch jemanden würde ich nicht verkraften.
Ich würde sterben...meine Seele würde man entnehmen.

Ich tippte zitternd die Nummer von Nima ein.

„Bleib ruhig ich bin schon auf den Weg"
Ich hatte nichts gesagt, er wusste es anscheinend schon.

Mit meiner letzten Kraft zog ich mir frische Sachen an und machte mich bereit Gleich auch zu sterben.
Wenn meine Oma sterben sollte, dann soll mich  der liebe Gott auch zu ihm schicken.
>>>

„Ich schaffe das nicht Nima, ich will sie nicht sterben sehen"
Wir standen vor der Tür meiner Oma.

„Willst du die letzten Minuten ohne sie verbringen? Willst du dass sie stirbt ohne dich das jetzt mal in den Armen zu schließen"

Er nahm meine Hand und drückte die Klinke runter.

Da lag sie.
Sie war an der Maschine angeschlossen und lächelte mich an.
Heute wurde wieder mein Herz gebrochen, denn ihr Lächeln war voller Schmerz, den ich ihr nicht nehmen konnte.

Ich schmiss mich in ihren Armen und strich ihre alte weiche Haut entlang.
Sie durfte einfach nicht aus mein Leben gehen.

„Was machst du hier Nine...komm steh auf lass nach Hause" weinte ich aus Verzweiflung.
Ich nahm die Hand meiner Mutter und sah auch in Schmerzvolles  Gesicht.
Sie war genau so kaputt wie ich.

„Sie wird nicht sterben nh"

Meine Mutter senkte ihr Kopf und ließ ihre Tränen auf meiner Hand fließen.

„C-aa-nim" hauchte sie leise an mein Ohr.

„Wo ist er?"
Sie wiederholte es mehrere Male doch ich konnte ihr nicht sagen, dass Cem Geschichte ist.
Sie soll glücklich sterben.

„Hol ihn bitte, ich will nicht sterben bevor ich den Mann sehe, der dein herz gewonnen hat"

Er hat mein Herz gewonnen und zerbrochen...

„Nineee" schluchzte ich und fasste ihre Wange an.
„Er kann nicht kommen"

Sie schüttelte ihr Kopf und wollte nicht einsehen, dass Cem nicht auftaucht.

„Sag mir sein Namen...wie heißt er" fragte sie mit ihrer zerbrechlicher stimme.

„Cem...Cem Anhan"

Ich fühlte ihre Nägel, die meine Hand durchbohrten.
Ihre Augen waren aufgerissen und die Maschine machte komische Geräusche.

„Du musst..."setzte sie an doch beendeten konnte sie den letzten Satz, den sie sagen wollte nicht.

Ihre Augen schlossen sich und die Maschine wurde leiser.
Ich sah verzweifelt zu meiner Mutter, die auch die Situation nicht verstand.
Ihr Herz hörte auf zu schlagen, beim Namen Cem Anhan.
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