Distrikt 12 und seine Überraschungen

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Peeta kommt langsam hinter mir her und trägt, wie ich es erwartet habe, meinen Rucksack. Prim und ich umarmen uns immer noch und als Peeta uns erreicht hat, löst Prim sich von mir. Ohne Vorwarnung umarmt sie den armen Peeta, der nicht so schnell realisieren kann, wie im geschieht und fast rückwärts umkippt. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen und auch Peeta muss lächeln. Als Prim sich von ihm löst schauen wir drei uns in die Augen und Prim sagt: "Ich bin so froh, dass ihr endlich wieder hier seid. Ich habe es langsam nicht mehr alleine ausgehalten." "Du warst die ganzen drei jahre auf dich allein gestellt?", frage ich ungläubig. "Aber nein. Ich habe bei Fary und ihrer Familie gewohnt. Sie ist für mich wie eine Schwester, aber ihr Bruder Lionel, ging mir die letzten Wochen echt auf den Kecks. Er wollte immer mit mir spielen." "Lionel? Fary kenne ich ja...aber Lionel?" "Du kannst ihn auch gar nicht kennen. Lionel ist erst drei Jahre alt." Erstaunt schaue ich sie an. "Was gibt es sonst noch wichtiges, was wir wissen müssten?", fragt Peeta. Prim überlegt einen Augenblick bevor sie sagt: "Naja, vor einem Jahr, kam eine Familie hierher. Sie hatten zwei Mädchen und sie waren fast wie wir, Katniss. Die ältere der Beiden ging heimlich jagen. Ich weiß es, weil ich sie beachtet habe. Und du glaubst nicht, mit was sie jagte." "Lass mich raten...mit Pfeil und Bogen?" Prim nickt. "Auf jeden Fall, hat sie mich so sehr an dich erinnert, dass ich sie angesprochen habe. Sie heißt Jola und wohnt dicht am Zaun. Denn den Zaun, gibt es immer noch und noch immer, traut sich keiner, bis auf Jola, dort hindurch", sagt sie zu mir. Ich bin echt erstaunt über ihre Neuigkeiten und frage nach: "Und die kleinere? Ist sie, so wie du?" Prim muss lächeln und sagt ganz glücklich: "Sie ist meine beste Freundin. Fary, Alea und ich verbringen sehr viel Zeit zusammen." Ich muss lächeln. Wie gut hatte Prim, den Tod unserer Mutter verarbeitet. Ich war glücklich darüber, dass es ihr so gut geht, denn ich hatte wirklich Angst, dass sie vor lauter Trauer um unsere Mutter untergeht. Zumal sie eigentlich keinen hatte, außer mich und Mum.

In der Zeit, nach Mums Tod, war Peeta für mich da und ich war ihm so unendlich dankbar dafür.

Prim scheinet immer noch nicht fertig zu sein, mit ihren Neuigkeiten: "Das hätte ich ja beinah vergessen. Wir haben eine neue Bäckerfamilie. Sie ist sehr sehr nett und die Brote gibt es schon für niedrige Preise." Ich schaue bei diesen Worten Peeta an, denn seine Familie, war ebenfalls eine Bäckersfamilie. Sein Blick sagt mir nicht sehr viel, aber ich kenne ihn jetzt lange genug, um es besser zu wissen. Ohne groß nachzudenken greife ich seine Hand und er lehnt sie nicht ab. Prim lächelt viel sagend und ich frage: "Wollen wir jetzt mal weitergehen? Ich würde gerne nah unserem Haus sehen." Prim schaut mich verständnislos an. "Was ist?", frage ich nach. "Die Häuser der Tribute und Mentoren wurden verkauft. Weil niemand, außer ich, glaubte, dass ihr oder Haymitch lebendig wiederkommt." Erschrocken starre ich sie an. Unsere Häuser waren also verkauft. Wo aber bitteschön, sollten Peeta und ich wohnen? "Wir werden schon noch was finden", meint Peeta und zieht mich hinter Prim weiter in Saum hinein. Je weiter wir gehen, desto lebendiger wird es und als wir auf 'dem Platz' stehen, kommen alle Erinnerungen wieder in mir hoch. Prim scheint es zu bemerken, doch trotzdem hat sie kein Mitleid mit mir und überbringt uns gleich die Schreckensnachricht: "Ich weiß ja nicht, ob ihr beide auf dem Laufenden seid, aber in einer Woche findet die Ernte für die 76. Hungerspiele statt und ihr seid die Mentoren." Erschrocken schaue ich Peeta ins Gesicht und erkenne, dass es ihm genauso geht, wie mir. Da fast alle aus unseren früheren Vorbereitungsteam, außer Effie, nicht mehr leben, sind Peeta und ich auf uns alleine gestellt. Ich bin vollkommen ratlos, was meine Mentorenaufgabe angeht, denn ich brauche nur die Augen zu schließen und an die Spiele zu denken, da bekommen ich schon mega Angst. Wie sollte ich dann erst, junge unschuldige Kinder auf diesen Kampf vorbereiten? Doch diese Frage, schiebe ich ersteinmal in den Hintergrund. Denn die größte aller Fragen war: Wo sollten wir wohnen?

Prim führte uns ein wenig weiter die staubige Straße herunter, ich wundere mich, wie wenig es sich sei meinem letzten Aufenthalt hier, verändert hatte. Vor einem etwas größeren Haus bleibt sie stehen und dreht sich zu uns um. Ich halte immer noch Peetas Hand, denn ich habe das Gefühl, dass es das einzige im Moment ist, was mir Halt gibt.

"Wer wohnt hier?", fragt Peeta für uns beide. Prim strahlt über das ganze Gesicht: "Ich habe es heute Morgen gekauft." "WAS?", frage ich ungläubig. Sie grinst immer breiter: "Jaa, ich hab die drei Jahre täglich gearbeitet und Geld verdient. Außerdem sind die Eltern von Fary und Lionel ja alles andere als geizig. Dieses Haus, wollte niemand haben, weil es so groß ist und hier mitten im Saum steht. Aber ich dachte mir, Hauptsache ein Haus und habe es letztenendes gekauft." Ungläubig starre ich erst sie, dann das Haus und dann Peeta an. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Langsam lasse ich Peetas Hand los und gehe auf das Haus zu. Es ist einfach gehalten, aber dennoch ganz hübsch. Aber das Beste daran war, dass es genug Platz hatte für Prim, Peeta und mich. Und jeder hatte sogar sein eigenes Zimmer. Überglücklich falle ich Prim um den Hals und habe das Gefühl, noch nie so glücklich gewesen zu sein.

Plötzlich spüre ich Hände, die mich und Prim umarmen und als ich zur Seite schaue, erkenne ich Peeta, der ebenfalls überglücklich lächelt.

Die Tribute von Panem- Die 76. Hungerspiele (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt