Die Schulklingel leutete und ich wurde gegen die Tür gedrückt. Durch meine Schulter fuhr ein stechender Schmerz, der anhielt, bis irgendjemand endlich mal auf die Idee kam die Klinke zu betätigen. Ich stolperte ins freie und fiel der Länge nach auf den Schulflur. Außeratem richtete ich mich auf, wärend ich hörte, das jemand (wahrscheinlich Torben) gegen meinen Rucksack getreten hatte, der mir beim hinfallen entglitten war. Meine ganzen Hefter lagen nun verstreut auf dem Boden. Ich kniete mich auf den kalten Schulflur und begann die Hefter wieder in meinen Ranzen zu stopfen, während Schüler an mir vorbei, in die Ferien stürmten. Mir war egal, dass dabei Seiten zerknickten, solange mich nur nicht alle anderen Schüler weiter an starrten. Ich rappelte mich so schnell wie irgend möglich auf und ordnete mich in die Menge, nach draußen ein. Heute war der letzte Schultag und morgen fingen die Pfingstferien an. Es war zwar nur eine Woche aber für mich war das mein letzter Schultag. Ich ging seit heute nicht mehr hier hin. Es war die insgesamt achte Schule, die ich bisher besucht habe und an jeder hatte ich ein anderes Problem. Hier waren es die doofen Schüler, sie waren unfreundlich und nervig gewesen. Vor allen Torben, um auf diesen Blödmann zurück zu kommen, der meinen Rucksack als Fußball missbrauchte. Nicht das ich nicht Schlagfertig oder besonders schüchternd war, aber diese Schüler überschritten alles, unteranderem meine Nerven. Als ich endlich im freien war, hörte einen lauten Ruf: „ Greta,... Greta hier drüben!" Ach ja meine Mutter! Sie wollte mich heute abholen. Das machte sie immer an solchen Tagen.
Ich stieg zu ihr ins Auto und sie lenkte umständlich aus der Parklücke aus. Ein wunder das sie nicht den Bus rammte. Naja wir waren nah darn gewesen.
Auf der Fahrt nach Hause wurde ich wie jeden Tag nach der Schule regelrecht verhört. „Wie war die Schule?"
„ Gut."
„ Wirklich?" Sie kannte schon alle Varianten meiner Antworten. Egal was ich ihr am Ende des Tages sagte. Sie wusste ich log.
„ Nein."
„ Was heißt das?"
„ Das ich am Ende des Tages auf dem Schulflur lag."
„ Hast du dir was getan?"
„ Nein."
„ Sicher?"
An solchen Stellen würde ich jetzt schon einen Wutanfall bekommen, doch meine Mutter kannte mich, also schwieg ich. Wir beide hatten genug Gespräche dieser Art geführt, um zu wissen das ich meist nicht gut auf mein schulisches Leben zu sprechen war. Meine Mutter wusste, wenn ich schwieg war ich sauer.
„ Okay." beendete sie darum das Gespräch mit nichts weiter als einem verzweifelten Schulterzucken. Genauso fühlte ich mich auch; verzweifelt.Als ich in mein Zimmer kam ließ ich die Tasche in die Ecke fallen und sah mich völlig erschöpft um. Es war ein großer Raum mit zwei Schrägen ( das lag daran, dass ich auf dem Dachboden wohne, da meine jüngere Schwester Cassy unbedingt ein normales Zimmer wollte) an der ersten geraden Wand ragte mein Bett in den Raum, an den Schrägen hingen Unmengen an Poster und an der zweiten stand mein Kleiderschrank. In der Mitte des Zimmers war ein riesiger Teppich auf dem zwei Sitzsäcke und ein kleiner Tisch standen und an der Wand gegen über, waren bis zur Schräge bestimmt fünf niedriege Bücherregale aufgestellt worden. Ich mochte mein Zimmer, trotz all den Platzproblemen und der extremen Hitze im Sommer. Es hatte etwas gemütliches und einladendes.
Wärend ich gerade dabei war meine Bücher nach Farben zu sortieren, hörte ich, wie die Tür ins Schloss fiel. Mein Vater war zu Hause.
Ich ging nicht nach unten, denn jetzt wurde sich erstmal ausgebig meinem kleinem Bruder Robin gewidmet. Robin war erst 2 Jahre und immer total K.O. Ich hatte ihn am Anfang ziemlich lieb und fast noch öfter auf dem Arm, als Cassy ihn. Doch jetzt, wo er herausgefunden hatte, wie man alle in der Familie beschäftigt kriegen konnte und alle, immer um ihn rum waren, fühlte ich mich oft allein.
Ich ließ mich in mein Sitzsack fallen und nahm mir ein Buch. Ich saß bestimmt eine Stunde so da, bis ich meinen Namen hörte.
Ah! Das heißt es gibt Abendbrot.
Ich klappte das Buch zu und stieg die Treppe hinab. Es war, aber keine klapp Treppe. Es war eine richtige, fest eingebaute, wenn auch sehr schmale Treppe, mit Geländer.Unten setzte ich mich an den großen Runden Esstisch. Ich begrüßte meine ein Jahre jüngere Schwester und winkte meinem kleinem Bruder zu. Dann setzte ich mich neben meinen Vater. Ganz der Geschäftsmann im Anzug und Krawatte. Er war in der Politik tätig.
Ich erzählte ihm, wie die Schule war. Und er hatte Mitleid. Verständlich.
Nachdem alle halbwegs Aufgegessen hatten, eröffnete meine Mutter das Gespräch:
„Was machen wir jetzt bloß mit dir, Greta?"
„Wir... könnten sie doch zu Cassy schicken." Meinte mein Vater.
„ Ich auf dieser „Elite Schule" ?"
Jaaaaa, meine Schwester ging auf eine Elite Schule, weil sie immer nur einsen hatte und als ein Test dan ergab, das Cassy hochbegabt war... naja. Und in der Schule, da bei ihr, hat sie sich Stück für Stück zu Zicke verwandelt und wird allen Mädchen vorurteilen gerecht, wärend ich so ziemlich das Gegenteil bin. Eine muss das ganze hier ja mal normal sehen, meine rosarote Brille hatte ich irgendwann verloren und seitdem nie wieder gefunden.
„Schatz du weißt doch das Greta gerade so ne 3 in Mathe schafft. Wie soll sie denn da mit dem Stoff im Internat klar kommen?" appellierte meine Mutter an mein Vater.
„Ja, du hast ja recht. Na lass uns erst mal abwarten. Über morgen besuchen wir erst mal Ritter Opa." Als wären wir noch fünf versuchte er uns in Freudenausbrüche zu verlocken. Ritter Opa, (ich weiß was ihr denkt), so haben Cassy und ich, unseren Opa immer genannt, als wir noch klein waren. Und wahrscheinlich liegt das daran, dass ihm eine Burg gehörte. Burg Schreckenstein.
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Burg Schreckenstein und ich mittendrin
FanfictionGreta hat an jeder Schule ein anderes Problem. Es ist aussichtslos. Mal wird sie gemobbt, mal sind die Lehrer fies, aber das häufigste Problem ist: Sie hat keine Freunde. Ein Scheinbarer Teufelskreis. Als Gretas Eltern sie von ihrer achten Schule ne...