Das geheime Gewächshaus

2.2K 85 7
                                    

„Mistel! Jetzt. Halt. Doch. Mal. Still!"
Der Versuch den Raben im Vogelbad zu waschen scheiterte jedesmal kläglich an der Tatsache das Mistel sich mit Händen und Füßen, naja eher mit Krallen und Ferdern gegen das Wasser im Vogelbad streubte.
„Wisst ihr an was mich Mistels Verhalten erinnert?"
Wir sahen Strehlau zwar nicht sonderlich interresiert an doch er fuhr dennoch fort. „An die Leute im 18.Jahrhundert. Die haben sich auch nicht gewaschen sondern pflegten dazu ihren Gestank mit Parfüm und Schminke zu überdecken."
„Aha. Tolle Geschichte Jeon wäre stolz auf dich." Sagte ich und versuchte erneut Mistel in das Vogelbad zu setzten, die so abgelenkt von Strehlaus Geschichte gewesen war und an Ende einen Schrei ausgestoßen hatte der sich entfernt wie ein „Genau" angehört hatte, dass es mir gelang.
Ehe sich Mistel erneut wehren konnte saß sie auch schon im eiskaltem Wasser und schrie.

Nach einiger Zeit war sie sauber und stank nicht mehr nach was auch immer.
„Jetzt brauchten wir nur noch einen sicheren Platz für unsere kleine Diva."
Sagte ich.
„Und einen Platz wo Heini sie nicht in die Finger bekommt."Ergänzte Strehlau.
Die Jungs warfen sich Bilcke zu, die nur alzugut deuten konnte.
„Nein!!! Nicht in die Folterkammer!"
„Warum denn nicht?"
„Da ist es kalt, laut, dreckig, und dunkel."
„Und dein Vorschlag wäre?"
„Ins Gewächshaus. Da ist es hell, es richt gut, dort ist es warm und da schaut nie jemand rein."
„Wir haben ein Gewächshaus?!"
„So viel dazu."
„Wie hast du das denn gefunden?"
„Bei einem Spaziergang über das Gelände. Und da habe ich mich gewundert warum auf dem Burgplan ein nicht gerade kleines Gewächshaus eingezeichnet war und meine Suche war erfolgreich."

„Das ist ja schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe!"rief Ottokar erstaunt aus. „Das Glasdach ist zwar wunderschön aber die Pflanzen hier wuchern ja nur so."
„Tja man hat es eben lange nicht mehr Gepflegt." meinte Mücke von der Seite.
„Iiiiuuuuu! Mistel stink ja immer noch oder schon wieder?!" Ich hielt Mistel demonstrativ von mir weg.
„Wir baden sie jetzt nicht noch mal!"
„Quatsch! Hat jemand Deo danei?"
Fragte Strehlau.
Ich hielt ihm mein Deo unter die Nase.
Als er mich fragend ansah zuckte ich nur mit den Schultern. „Welches Mädchen geht denn ohne Deo aus dem Haus?"
„Da hat sie recht, im Punkt Hygiene ist meine Schwester sehr gründlich." meinte Mücke von der Seite, während Strehlau Mistel mit reichlich Deo einsprühte.
„Interessanter Geruch."
Sagte plötzlich eine Frauen Stimme.
„Wer war das?"
„Ich nicht." Sagte Greta sofort.
„Wir fünf waren es auch nicht."
Da schon wieder, diesmal sagte sie: „Die Wirkung lässt nach."

Burg Schreckenstein und ich mittendrinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt