Ich löste mich vorsichtig aus der Umarmung meiner Mutter. Meine Eltern hatten es doch tatsächlich geschafft mich auf ein Jungeninternat zu schleusen. Sie hatten einen Brief ans Schulamt geschickt und tatsächlich die Erlaubnis bekommen. Wahrscheinlich lag es daran, das meine Eltern maßlos übertrieben haben und laut dem Brief würde das Internat meinen Depressionen ein Ende bereiten. Hallo?! Welche Depression?
Ganz genau weiß ich auch nicht was drin stand. Garantiert haben die mein gesamtes Erbe als Bestechungsgeld verbraucht.
Nur meine Eltern brachte mich zur Burg. Ohne Cassy. Ich stieg aus verabschiedete mich ausgebig und winkte ihnen hinterher.
Der Rex (schön ihn auch mal kennenzulernen) zeigte mir mein Zimmer. Es grenzte an ein bewohntes und war ein Einzelzimmer. Es miefte ein bisschen, aber es hatte ein Fenster. Auf dem Bett fand ich meine Schulkleidung. Ein Knielanger grauer Rock, graue Strumpfhosen, drei weiße Hemden, zwei graue Pullunder mit verschiedenen Symbolen, eine Bordeaux farbene Krawatte und zuguterletzt schwarz-graue Ballerinas.
Morgen endeten die Ferien und damit ließ ich also schon wieder eine Schule hinter mir. Man! Ich sollte langsam anfangen eine Liste zu führen.
Ich machte mich ans einräumen meines Schranks, Regale und so weiter. Dann zog ich mir einen Pullover über und trat durch die Tür, um meine „ Nachbarn" kennen zu lernen. Zwei Jungs saßen auf ihren Betten und zockten an ihren Handys auf dem Boden saßen noch mal zwei Jungs, die zockten und etwas weiter weg saß ein Junge der seine Nase in einem Buch vergrub. „ Hey." sagte ich und blieb direkt vor meiner Tür stehen. Natürlich! Zufälle musste es ja geben. Die Jungs identifizierten sich innerhalb kürzester Zeit als Ottokar, Stephan, Mücke, Dampfwalze und Strehlau. Schicksal was hast du getaaaaaaannn?! „ Wohnt ihr alle hier?" fragte ich. „ Ne Mücke, Dampfwalze und ich wohnen nebenan." sagte Strehlau, ohne sein Blick von seinem Buch zu lösen. „ Aha." Also eine Art Verbindung zwischen allen Zimmern? Na großartig!
Ich verlagerte mein Gewicht von einem auf das andere Bein. Ich war nervös und fühlte mich hier obendrein auch noch mehr als fehlplatziert. Da ich nicht weiter dum rumstehen wollte tat ich ein paar Schritte auf die Jungs zu und setzte mich. Wohl darauf bedacht nicht allzu aufdringlich zu wirken. „
„Wir sollen dir alles zeigen und so." sagte Stephan und sah von seinem Handy auf. „ Ist das eine Drohung?"„ In einer Stunde gibts Essen." sagte Dampfwalze, als offensichtliche Antwort auf meine Frage.Das Essen war köstlich, ganz anders, als bei meiner dritten Schule. Ich verstand mich halbwegs mit den Jungs. Klar, wir waren praktisch fremde, doch sie schienen mich zu verstehen und auch einigermaßen zu respektieren. Naja sie versuchten es, auch wenn sie mich manchmal verarschten. Zum Beispiel als mir Mücke erklären wollte, was Spinat war. Flachwitze schienen hier also an der Tagesordnung.
Ich erntete ziemlich viele fragende Blicke. Und es wurde nur getuschelt. Diese Offenheit und dieses erwachsene Verhalten war schon was feines.
Ich machte mich nach dem Essen auf die Suche nach dem Bad. Auch wenn es mir wieder strebte, meinen wohligen Mief abzulegen. Und ein Junge schrie sogar, als er mich durch die Tür kommen sah: „ Alter! Geh ins Gästebad!" So was haben die hier?
Eine ganze halbe Stunde streunte ich durch die Burg, bis ich endlich eine Art Toilette entdeckte. Was diese Jungs dadrin auch taten, aber dieser Gestank konnte nicht gesund sein, als wäre ein Tier in Lüftungsschacht gestorben.Bevor ich einschlief dachte ich viel an zuhause. Ich war hier allein, Mutterseelenallein. Würde ich damit klar kommen, oder würde das die 9te Schule sein an der ich scheitere? Immerhin war das mein erstes Internat.
Ich war jetzt immerhin in der 8ten Klasse und kein Baby mehr ich würde das schon irgendwie schaffen.„ Greta! Komm jetzt entlich wir wollen los!" Ich öffnete die Tür und trat hinaus. Ich hörte ein Pfeifen, keine Ahnung von wem es war, doch ich schaffte es nicht rot zu werden. Die Schuluniform war erstaunlich bequem. Ich sah die Jungs fragent an und schulterte meinen Rucksack. „ Kann los gehen." „ Gut dann los."
Der Unterricht war okay und er machte halbwegs Spaß. Er würde nur durchaus mehr Spaßmachen, säße ich nicht alleine, am neulings Tisch und würde von allen angeglotzt.
In der Pause saß ich (ebenfalls) alleine auf der Bank und sah den Jungs beim kicken zu.
Die meisten spielten recht miserabel, aber wie Jungs so sind: kränke nie ihr Ego, sonst werden sie zickig.
Es gab allerdings ein Problem: die Teams waren ungerecht aufgeteilt. Das eine Team hatte 10 Spieler und das andere nur 9.
Es begann eine laute Diskussion. Als mein Trommelfell sich fast verabschiedet hatte, sprang ich auf und schrie: „ Ich spiel mit."
Der Streit verstummte augenblicklich. „ Ein Mädchen?" „ Ja, ein Mädchen." Ich ging gerade wegs auf den Jungen zu, der den Ball hielt, schlug ihn aus der Hand, drehte mich und schoss. Man hörte, wie mein Fuß auf das Leder traf und kurz darauf, wie der Ball im Tor landete. „ Was steht ihr hier noch rum?"
Der Rest des Tages verlief besser, zwar saß ich immer noch am neulings Tisch, aber ich wurde nicht mehr, wie ein Baby behandelt, seit mein Team 5:1 gewonnen hatte.
Drei Tore waren von mir.
Es klingelte zum Mittagessen. Alle Schüler sprangen auf und stürmten in Richtung Tür. Ich räumte meine Sachen zusammen und stellte fest, dass schon alle zum Mittagessen gerant waren. Nur Dampfwalze stand noch da und wartete bis ich meine Sachen zusammen gepackt hatte. ,,Sorry," meinte er, ,,ich denke ich muss meine Vorurteile über Mädchen und Fußball zurücknehmen. " ,,Danke." Lächelte ich etwa?
Ich war erstaunt: noch nie hatte sich ein Junge bei mir entschuldigt.Beim Mittagessen saß ich alleine und stocherte in meinem Kartoffelpüree. Gleich hatten wir Sport. Eigentlich möchte ich dieses Fach, doch irgendwie war mir gerade nicht danach. Aber da musste ich durch.
Das Sport T-Shirt (ebenfalls einheitlich mit den anderen) war bestimmt eine Nummer zu groß. Doch für den Anfang in Ordnung.
Wir wurden in 2er Teams aufgeteilt, in denen wir die Ballabnahme beim Basketballspielen übten. Ich sollte mit Dampfwalze üben. Er war ein guter Basketball Spieler. Ganz im Gegenteil zu mir.
Er zeigte mir Tipps und Tricks, drehte sich um die eigene Achse und so.
Später wurden wir in 2 Teams aufgeteilt, die gegen einander spielen sollten.
In meinem Team waren unteranderem Dampfwalze und Mücke. Das Gegnerische Team zierten Ottokar, Stephan, Strehlau mit noch drei anderen Jungs.
Ein Pfiff ertöhnte und das Gerangel, um den Ball began. Im ganzen Spiel bekam ich nur 2 mal den Ball. Immerhin.Am späten Nachmittag saß ich auf der alten Schaukel im Kräutergarten und dachte nach. Eigentlich war das für den ersten Schultag garnicht schlecht gewesen. Und morgen war Wochenende. Endlich Ausschlafen.
Dachte ich jedenfalls.
DU LIEST GERADE
Burg Schreckenstein und ich mittendrin
FanfictionGreta hat an jeder Schule ein anderes Problem. Es ist aussichtslos. Mal wird sie gemobbt, mal sind die Lehrer fies, aber das häufigste Problem ist: Sie hat keine Freunde. Ein Scheinbarer Teufelskreis. Als Gretas Eltern sie von ihrer achten Schule ne...