Ich werte mich, tritt um mich und schrie. Da hörte ich Ottokars Stimme.
„Alter! Alter! Alter! Is alles gut, alles in Ordnung." ich spürte seine Hand auf meinem Arm, die gerade zum Schlag ausholte. Ich hielt in der Bewegung inne und ließ meine Hand sinken.
„Könnt ihr mir das Ding wenigstens abnehmen.". Ich ging davon aus, das die anderen auch dabei waren. Und mit dem Ding, meinte ich das Ding, was mir die Sicht versperrte. „Das geht leider nicht."hörte ich ihn wieder sagen, „lass dich überraschen."
„Ich hasse Überraschungen." gab ich zurück.Ich wurde Treppen hoch und runter geführt, stieß an Mauern und Drohte den Jungs mit jedem Kratzer den ich erhielt mit einem Tritt gegen das Schienbein. Nach dieser Drohung, kam es auch nicht mehr vor, das ich meinen Kopf an Türrahmen stoß.
Ich hörte ein scharren auf dem Fußboden, dann ging es eine Wendeltreppe hinab. Ich wurde auf ein schauckelndes Etwas gesetzt und mir wurde das Ding vom Kopf gezogen.
Ich befand mich in der Volterkammer.
Also dafür war die Maske nun echt nicht nötig gewesen.
„So ich habe mit gezählt, es gibt fünf Schienbeine zu treten."ich verschänkte die Arme vor der Brust. Ottokar warf einen Blick zu Dampfwalze, der zog an einem Strick.
Hinter mir öffnete sich eine Hölzerne Tür und ein Skelett sprang, dank eines Mechanismus hervor. Ich erschrak mich wenig, könnte sein das ich zusammen zuckte. Warum? Naja die beiden Jungs, deren Unterhaltung ich belauscht habe waren Mücke und Dampfwalze gewesen, die sich zufällig genau über das was gerade passiert war unterhalten haben.
„ Wann nehmt ihr sie auf?"
„Wie aufnehmen?"
„Naja, in den Ritterrat"
„Wie wollen wir testen, ob sie würdig ist?"
„Naja, wir setzten sie auf die Schauckel und schauen, ob sie bei Skelett Paule, aus den Hosen sprinkt."
„Du meinst aus den Röcken"
~Gelächter~„Beindruckend." kommentierte Strehlau meine Reaktion.
„Und jetzt?" fragte ich.
„Jetzt spielen wir den Rosenfelserinnen einen Streich, bei dem du beweisen kannst, was du drauf hast." sagte Stephan.
„Jetzt?" fragte ich, „ können wir die auch morgen veräppeln?"
„Hattest du ernsthaft gedacht, das wir dich hier runter schleppen mit allem drum und Dran, damit wir das beste auf morgen verschieben?" „Und welchen Streich wollen wir ihnen spielen?" „Das ist noch nicht ganz fest."
„Wie wärs mit ner Lebensmittel Vergiftung?" „Alter, Mücke! Spinnst du?"
Auf Klassenfahrten war ich immer Opfer vieler Streiche geworden. Ich kannte sie zur genüge:
- Essen versalzen
-Duschen auf ganz Heiß drehen (übernacht)
- Ketchup in die Schuhe
- Duschaum in die Hände wärend des Schlafes
- Farbe ins Shampoo
Und natürlich der Klassiker:
- Zahnpasta unter der Türklinke
Ich kannte sie alle.
„Habt ihr eine Idee?" fragte ich.
„Viele, aber die meisten sind echt brutal."
„Wieso hasst ihr euch eigentlich so?"
„Die Mädchen sind arrogant, schlau und frech, achja und echt eingebildet."
„Aber du kannst dir ja morgen selbst ein Bild machen wir wollten nämlich morgen mit zur Eisdiele, unten im Dorf. Wenn du Lust hast-„ „Ist das dein Ernst Strehlau?"
„Was denn sie ist doch jetzt im Ritterrat, oder nicht?"
Stille. So schnell ging die Aufnahme in diesen geheimen..."Club" als Mädchen also? Da war doch etwas ober faul.
„Meinetwegen" sagte Ottokar „aber jetzt sollten wir erstmal ins Bett gehen sonst kacken wir morgen in Musik so richtig ab."
„Und der Streich?"
„Na der läuft ja nicht weg."sagte Mücke. So wichtig war ihnen die Feindschaft dann doch wohl nicht.„Was darfs denn sein?" fragte die Bedienung von der Eisdiele. Wir gaben unsere Bestellung auf, bezahlten und schlenderten Eis schleckend zum Bootshaus.
Der Musiktest war Okay gewesen. Ich hatte kein gutes, aber auch kein schlechtes Gefühl.
Ich war tatsächlich nach der letzten Stunde mit den Jungs runter zur Eisdiele gegangen. Schließlich gehörte ich jetzt zu ihrer Clique. Irgendwie.
Wir saßen auf dem Steg, der in den Kapelsee ragte, über dem Burg Schreckenstein und Schloss Rosenfels tronten, als wir Schritte hörten.
Ich hatte mein Zitroneneis schon aufgegessen und drehte mich um. Da kamen fünf Mädchen in Schuluniformen.
Unverkennbar Rosenfelserinnen. Naja so viele Mädchen in anderen Schuluniformen, als wir gab es ja nun nicht.
Sie kamen direkt auf uns zu.
Eine hatte dunkle Haare, die anderen waren alle blond.
Ein Mädel hatte künstliche Nägel und nach meinem Geschmack etwas zu tief in dem Schminkkoffer geguckt. Aber nach dem was mir die Jungs so alles erzählt hatten, waren die Mädchen dort doch mehr auf ihre Leistung, als auf ihr Aussehen bedacht.
„ Ohh, seht mal die Schreckies haben Neuzugang bekommen." sagte das dunkelhaariges Mädchen.
Ich ignorierte sie.
„ Ein...Mädchen?!"
„ Ist das denn überhaupt erlaubt?"
„Mädchen gehören auf Schloss Rosenfels!"
Alle schnatterten sie durch einander. Aber stimmt. Jetzt wo sie es so offensichtlich sagten, als wäre es eine Art Naturgesetz, fragte ich mich tatsächlich warum meine Eltern mich nicht einfach nebenan einquartiert hatten.
Die Jungs ignorierten sie ebenfalls, bis auf Stephan: „Bei dem Hünergegacker kann man ja garnichts verstehen!" rief er übertrieben laut. Wir spielten mit und gingen einfach an Ihnen vorbei.
Als wir die Hüner gerade passierten, hörte ich eine zu mir sagen: „Mann bist du billig!"
Ich blieb stehen. Jahrelang hatte ich so etwas über mich ergehen lassen müssen. Nie wieder!
Ich drehte mich auf dem mini Absatz meiner Ballerinas und stand nun direkt vor dem Mädchen welche das gesagt hat.
„Ich bin Billig?"fragte ich sie leise und ruhig, „Schätzchen, du bist gratis!"
Mit diesen Worten drehte ich mich wieder um, zog die Jungs mit mir und wir machten uns auf den Rückweg zur Burg.
Wir durquerten gerade das Burgtor, als uns der Rex Händeringend entgegenkam.
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Burg Schreckenstein und ich mittendrin
FanfictionGreta hat an jeder Schule ein anderes Problem. Es ist aussichtslos. Mal wird sie gemobbt, mal sind die Lehrer fies, aber das häufigste Problem ist: Sie hat keine Freunde. Ein Scheinbarer Teufelskreis. Als Gretas Eltern sie von ihrer achten Schule ne...