Mit wem gehst du zum Burgfest?

2.5K 105 9
                                    

„Der erste Weltkrieg endete..."
„1833?"
„Nein Ottokar, im Jahre 1918!"
Strehlau war offenstchtlich genervt.
Mit Ottokars Nachhilfe ging es nur langsam vorran.
Es war der Tag vor dem Burgfest. Überall wurden letzte Vorbereitungen getroffen. Wir, also ich, Strehlau und Ottokar saßen in einem der leeren Klassenräume.
„Was machst du eigentlich hier?"
Fragte Ottokar mich.
„Ich sitzte hier, um Menschen zu malen, die in Schwierigkeiten stecken." Ich hob meine Zeichnung von ihm, Ottokar entgegen. „Das bist du."
„Das hilft uns jetzt auch nicht weiter."
Da öffnete sich die Tür und John kam herrein.
Wir sahen ihn vermutlich an, als hätte er irgentetwas im Gesicht, weswegen er sich über dies strich und sagte: „ Entschuldigen sie bitte, aber Herr Meier bittet alle Schüler in den Rittersaal. Unverzüglich. Es betrifft das Burgfest."
Wir folgten dem Butler des Grafen und Hausmeister der Burg in den Rittersaal, in dem schon die anderen Schüler saßen.
Wir setzten uns ebenfalls und warteten, bis der Rex zusprechen begann.
„Also, Guten Morgen erst einmal."
„Guten Morgen."kam es von den Schülern zurück.
„Dieses Burgfest wird kein normales Burgfest."
Wir sahen uns an. Was kam nun?
Das Theaterstück war doch ins Wasser gefallen?
„Die Schülerinnen von Schloss Rosenfels werden mit am Fest teilnehmen."
In dem Saal ertönte von einem Moment auf den anderen laute Rufe und Wiedersprüche.
„Ich denke..."
Er wartete, bis sich der Tumult wieder gelegt hatte.
„ Ich denke, dass es der Gemeinschaft unserer Schulen sehr gut tun würde."
„Aber die waren doch letztes Jahr schon dabei, wegen dem Wasserschaden."rief Mücke.
„Das stimmt, aber dieses mal wird sich jeder von euch eine Begleitung suchen."
~Genervtes Gestöhne~
„Und deshalb haben wir für heute Nachmittag beschlossen, das die Mädchen auf die Burg kommen."
„Muss ich mir auch ein Mädchen aussuchen?"fragte ich spaßeshalber.
„Nein Greta, du wirst von nem Jungen gefragt."
„Och neeeeeee."
„Das ist aber nicht ganz Gendergerkonvorm!"
Flüsterte ich. Als ob mich ein Junge fragen würde!

Nach dem Mittagessen versammelten sich alle Schreckensteiner auf den großen Innenhof.
Es dauerte nicht lange und die Mädchen krachselten den Kopfsteingepflasterten Weg zur Burg empor.
Sie trugen Fliesjacken und darunter war ihre Schuluniform zusehen.
Am ende der Reihe folgte Fr. Dr. Horn den Mädchen.
Sie hatte sichtlich Mühe sich mit ihren Pums auf dem Plaster vortzubewegen.
„Guten Tag Fr. Dr. Horn."begrüßte der Rex die Directorin. „Guten Tag Herr Meier." Entgegnete ihm die Schulleiterin von Schloss Rosenfels genervt.
„Sie haben nicht schon einmal über die Asphaltierung dieses Weges nachgedacht?"
„Nein, Frau Horn, da ich nicht anahm, das jemand den Weg mit Pums besteigen würde."
Erst jetzt bemerkten sie, das alle Schüleraugen auf ihnen Ruhten.
Frau Horn ergriff das Wort.
„Ihr dürft euch jetzt bekannt machen."
Darauf hin passierte gar nichts.
Offenbar waren alle zuschüchternd, um auf jemanden zuzugehen.
„Na los."
Meinte der Rex enenfalls.
Ich saß auf der Treppe zum Burgturm und beobachtete das ganze Spektakel aus sicherer Entfernung.
Langsam kam Bewegung in die Reihen.
Vereinzelte Mädchen gingen auf die Jungs zu und anders herum.

~30 min. später~

Ich saß immer noch auf der Treppe zum Burgturm und sah den beiden Reihen beim kennenlernen zu.
Ab und zu sah ich ein Mädchen und einen Jungen, die sich etwas abseits stellten, um in Ruhe reden zu können.
Um die 10 Mädchen standen immer noch da. Und um die 14-15 Jungs ebenfalls. Darunter Mücke, Strehlau und Ottokar.
Ob er mich fragen würde?
Ich beschloss mal vorbei zu schauen.
„Hi Jungs. Na wie läufts?"
Die drei sahen sich an, dan sagten alle gleichzeitig:
„ Gehst du mit mir zum Burgfest???"
In den Augen der Jungs konnte ich so ne Mischung aus flehendem Bitte und einer gewissen von coolnis überspielten Verzweiflung erkennen. „Ähm Jungs... ich ähh..." ich war völlig überfordert, „ihr seit drei."
„Dann wirst du dich wohl entscheiden müssen."

Später lag ich wach in meinem Zimmer. Mit wem sollte ich gehen?
Eigentlich hatte ich unbewusst schon eine Entscheidung getroffen, eine Entscheidung, die ich nicht wusste.
Ich wollte keinen von den dreien verletzten, durch ein einfaches „Nein." Und dardurch den Gruppenfrieden stören.
Wie konnte ich diese Zwickmühle nur lösen?
Und wen würde ich wohl nehmen?
Ach man!
Und morgen ist schließlich schon das Burgfest.
Ich werde mich wohl schnell entscheiden müssen.

Burg Schreckenstein und ich mittendrinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt