Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)

Das Nevaio-Kapitel: Zu Besuch

"Hm.... Ach, übrigens..." Mari sah zu Jacky. "Wo wir schon mal hier sind, können wir Maki ja mal wieder einen Besuch abstatten. Ich hatte es ihr versprochen.", "Ah... jetzt, wo du es ansprichst... Stimmt." Jacky nickte. "Wir sollten das wohl schleunigst erledigen. Route 7 ist ja nicht weit, ein kleiner Abstecher wird uns auch nicht umbringen.", "Stimmt." Die beiden stiefelten los zu dem Haus der Tohsakas auf Route 7. Mari klopfte an die Tür. "Waaa?" Eine Stimme drang von innen zu ihnen durch und als die Tür sich öffnete, blickte ein kleines, rosafarbiges Wollknäuel die beiden an. "Hallo, Voltilamm." Mari beugte sich zu ihm herunter. "Du hast dich entwickelt, oder?", "Waaaaaaaty!" Es nickte stolz. "Waaty, wo bist du?" Maki sprang mit einer Bürste in der Hand die Treppen zum Flur hinab. Als sie die Türschwelle erreichte, strahlte sie. "Mari! Du bist ja wieder da!" Fröhlich stürmte sie an ihrem Pokémon vorbei und fiel ihrer Cousine um den Hals. "Es geht euch gut!", "Woah, langsam!" Mari lachte und erwiderte die Umarmung. "Ja, ich hab's doch versprochen, oder nicht? Meine Güte...", "Es freut mich so, dich wiederzusehen!" Sie wollte Mari gar nicht mehr loslassen. Jacky bemerkte, dass das junge Mädchen nicht mehr so blass und mager aussah wie damals, als siesie aus Hypnos Fängen befreit hatten. "Hast du mit Voltilamm trainiert?" fragte Mari und verkniff es sich, das Gesicht zu verziehen, obwohl Maki gerade ihren Brustkorb zusammenquetschte wie einen Gummiball. "Ja, hab ich!" antwortete Maki. "Einfach so?", "Einfach so! Es war tierisch anstrengend, Voltilamm überhaupt dazu zu bringen, sich ein paar Meter außerhalb meiner Arme zu bewegen, ohne starr vor Angst stehen zu bleiben. Aber je mehr wir geübt haben, desto stärker und mutiger wurde es!" Jetzt ließ sie Mari doch los und tätschelte Waaty stolz. "Und es hat wirklich Spaß gemacht! Aber ich bin noch nicht bereit dafür, eine Trainerin zu sein...", "Willst du denn überhaupt?", "Eines Tages? Klar!! Ich hab doch die beste Cousine zum Vorbild, die man haben kann." Mari lachte verlegen. "Ach, hör doch auf..." Sie ließ Junglut heraus, damit es mit Waaty spielen konnte. Waaty wedelte mit dem Schweif, als es Junglut sah und das Feuer-Pokémon stürzte sich sofort auf es. Wenige Sekunden später kugelten sie über den Boden. Maki kicherte. "Hahah... Wie wär's mit einer Tasse Tee? Wir könnten uns in den Garten setzen!", "Warum nicht? Aber wir bleiben nicht lang", meinte Mari. "Wir wollen heute noch nach Nevaio.", "Das macht nichts. Waaty, hilf mir bitte!" Waaty stand auf und lief zu Maki. Sie bat die Mädchen ins Haus. "Wo ist denn Lyra?" fragte Mari. "Oh, sie ist in Eventura! Deine Mom besuchen.", "Ah. Die haben sich bestimmt viel zu erzählen..." Maki eilte mit Waaty in die Küche und Mari drehte sich zu Jacky. "Es ist viel passiert, seit sie sich das letzte Mal gesehen haben.", "Ja, das stimmt allerdings." Jacky nickte. Sie warteten, bis der Tee fertig war und Waaty balancierte ein Tablett mit Keksen und Beerensandwiches zum Tisch im Garten. "Frisch gebackene Kekse und Beeren aus dem Wald!" Maki stellte die Teetassen dazu und sie setzten sich. "Haut rein!" Jacky griff begeistert nach einem Keks. "Woah, die sind lecker.", "Ich hab mir Lyras Rezeptbuch ausgeborgt, weil ich unbedingt wollte, dass Mari ihre Lieblingskekse bekommt, wenn sie herkommt! Ich habe jeden Tag gewartet und das warten war nicht umsonst!" Mari lachte verkniffen. "Danke, Kiki.", "Kiki?" Jacky sah zu Mari. "Jap. Kiki. So hab ich sie früher immer genannt.", "Und Mari war Riri!" fügte Maki hinzu. Jacky musste lachen. "Oh je...", "Fang bloß nicht an, mich so zu nennen", warnte Mari sie. Jacky hielt sich die Hand vor den Mund. "Pffft...!!" Mari gab ihrem Junglut einen der Kekse und es knabberte mit Freude daran. "Ich habe übrigens die Übertragung des Tanzballs in Rayono im Fernsehen gesehen!" Maki sah zu Jacky. "Dieser Eröffungstanz war spitze!", "Danke." Jacky lächelte bescheiden. "Und dein Kimono war wirklich umwerfend, Mari! Immer war eine Kamera auf euch gerichtet!" schwärmte Maki weiter. "Das... hat bestimmt noch andere Gründe", meinte Mari. "Wir sind der Allgemeinheit bekannt als diejenigen, die die Sinnoh-Region gerettet haben.", "Zu Recht!" Maki nickte. "Helikopter haben von oben euren Einsatz gefilmt. Du hättest sehen müssen, wie Lyra ganz krank vor Sorge im Zimmer hin und hergerannt ist, als sie euch erkannt hat.", "Wir wurden die Paparazzi auch nicht los..." murmelte Mari. "Mädchen würden für so viel Aufmerksamkeit töten, Mari!","...Also, ich hätte gerne darauf verzichtet. Es war schon nervig, bevor es anfing.", "Das glaube ich euch." Maki trank einen Schluck. "Hier ist es immer so schön ruhig... Manchmal rede ich mit Trainern, die hier vorbeikommen." Junglut zog an Waatys Schweif und das Elektro-Pokémon zuckte erschrocken zusammen. "Waaa!!" Es ließ einen Stromschlag los, der Junglut zusammenfahren ließ. "Juuung!!", "Oh je!" Maki schnappte sich das verschreckte Waaty und setzte es auf ihren Schoß. "Entschuldige, Junglut!", "Glut!" Es schüttete sich. Mari lachte. "Komm her, Junglut." Als das Pokémon zu ihr kam, setzte sie es ebenfalls auf ihren Schoß. Dann aß sie einen Sandwich.Nach einer Weile sah sie auf ihre Viso-Caster. "Oh, es ist schon 16 Uhr. Wir waren eine Stunde hier. Maki, wir müssen.", "Wirklich schade..." Seufzend räumte sie das Tablett weg. "Aber immerhin hatte ich eine Stunde, um euch zu sehen.", "Ich komme sicher irgendwann noch mal vorbei.", "Versprochen?", "Versprochen.", "Gut! Und wehe, du brichst es! Bis zum nächsten Mal!","Bis dann!" Eine Umarmung und ein Winken später waren Mari und Jacky wieder auf Route. "So! Dann auf zum Wendelberg!" meinte Mari und sie marschierten los. "Endlich reisen ohne Paparazzi und Prophezeiungen im Rücken! Fantastisch!" Jacky breitete die Arme aus und atmete tief durch. "Der siebte Ligaorden ist vor uns nicht sicher!", "Hmh..." Mari nickte. "Ich frage mich... Wie wird Jayden wohl reagieren, wenn er die Wahrheit erfährt?", "Hoffentlich rennt er nicht weg und hält es für eine Lüge....", "Das hoffe ich auch."Bald ragte der Wendelberg vor ihnen auf. "Komm! Wer zuerst da ist!" sagte Jacky und rannte los wie vom Magnayen verfolgt. Mari stürmte ihr sofort hinterher. "Gewonneeeeeen!" rief Jacky, als sie als erstes den Berg erreichte. Mari blieb keuchend neben ihr stehen. "Uff... Das war keine Kunst... Ich habe die Ausdauer eines Relaxo." Sie warteten, bis sie wieder zu Atem kamen und betraten dann eine Höhle, die in den Berg hinein führte. Es war recht duster im inneren, doch Mari löste das schnell, als sie Junglut darum bat, eine Flamme in seiner Hand zu formen. Das Feuer erhellte die Höhle. Das Feuer-Pokémon ging voraus und die Mädchen folgten ihm. Die Höhle war wirklich beeindruckend. Bald jedoch kamen sie an eine Stelle, wo der Weg sich gabelte. "Wohin?" fragte Mari. "Nach links?" schlug Jacky vor. Mari nickte und sie liefen nach links, bis sie an eine weitere Abzweigung kamen. Dieses Mal wandten sie sich nach rechts. Der Weg sah immer gleich aus und führte ein bisschen bergauf. Nach einer Weile, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkam, wurde es heller. "Hey! Wir nähern uns dem Ausgang!" rief Jacky und rannte los. "Hey, warte, nicht so stürmisch!!" rief Mari warnend und lief ihr hinterher. Jacky sprang ins Freie und hatte plötzlich das tiefe Tal vor sich. "Huh?!" Sie blieb stolpernd auf den schmalen Holzplanken stehen, die am Hang des Berges angebracht waren. "Was zum...?!" Sie trat langsam zurück. "Das sind die Wege der Arbeiter." sagte Mari. "Der Berg ist eine Art Miene für Fossilien und altes Gestein.", "Wie kann man bei so einer Aussicht arbeiten? Bei Arceus, da werden mir noch die Knie weich...", "Diese Bretter sind stabil. Anhand denen müssen wir jetzt irgendwie wieder runter kommen.", "Wir müssen da runter?!", "Jap." Jacky trat wieder vor und lugte zögernd nach unten. "Ähm... ich weiß nicht...", "Komm schon, wir werden wohl kaum ausschließlich die Außenwege nutzen können." Mari lief vor und folgte den Holzplanken nach links. Jacky folgte ihr zögernd. "Hoffentlich stürzen wir wirklich nicht ab...", "Breit genug sind die Wege und sie werden regelmäßig gewartet. Sie sind absolut sicher. Obwohl... man munkelt, dass so mancher Arbeiter nicht mehr von seinem Arbeitstag am Wendelberg zurück kam...", "Hör auf, du machst mir echt Angst!!", "Hahah! Ich mache doch nur Witze!", "Der war aber nicht witzig!" Jacky folgte Mari über die Bretter.