Das Kloster-Kapitel: Die Entführung

30 3 2
                                    

Inzwischen hatte Panzaeron das Pokémon-Center erreicht. Tauboss war nicht in der Lage gewesen, das Stahl-Pokémon einzuholen, also hatte Panzaeron es geschafft, Jayden direkt ins schützende Gebäude zu bringen. Danach landete es auf der Fensterbank von Jackys Zimmer. Es tippte mit dem Schnabel gegen das Fenster. „Hm?" Jacky drehte sich um und entdeckte das Pokémon. Sie kam zum Fenster und öffnete es. Panzaeron flog hinein und machte eine Bewegung, die einer von Guardevoir ähnelte. „Raaah! Raaah! ", „Oh Arceus... bitte, nein... " Jacky wusste bereits, dass etwas Schlimmes passiert war. Sie rannte ins Foyer des Pokémon-Centers, wo Guardevoir in diesem Moment von der Krankenschwester entlassen wurde. „Guardevoir!" rief Jacky dem Psycho-Pokémon zu. Sie nahm seinen Pokéball von Schwester Joy entgegen. „Ich brauche deine Hilfe!", 'Was ist passiert?' Jacky sprintete die Treppe wieder hinauf und Guardevoir folgte ihr. "Es ist etwas passiert! Panzaeron ist alleine zurück gekommen; du musst mir sagen, was es mir mitteilen will!" Sie eilte in ihr Zimmer und Guardevoir hörte sich Panzaerons Geschichte an. '...Das ist schlecht. Mari und Jayden haben sich mit den Leuten aus dem Kloster gestritten... Sie haben Jayden mit Hypnose außer Gefecht gesetzt. Mari hat Panzaeron mit ihm weg geschickt und gesagt, es solle nicht zurückblicken und ihn sicher hierher bringen... Was mit ihr passiert ist, weiß es nicht. Ich schätze... Sie wurde überwältigt. Laut Panzaeron müssen es sieben oder acht Nonnen auf einmal gewesen sein, sie kann nicht alle von ihnen mit nur einem verbleibenden Pokémon besiegen.', „Das heißt, Mari ist weg ?!" Jackys Augen weiteten sich und sie begann unruhig im Raum auf und ab zu tigern. „Sie haben sie mit Sicherheit nach Tessera gebracht! Wo ist Jayden gerade? Ist er hier?", 'Ja.' Guardevoir nickte. „Ich gehe sofort!" Jacky griff nach ihrer Tasche und schenkte ihrem unordentlichen Haar keine Beachtung. „Wenn ich warte, tun sie ihr möglicherweise etwas an!" Dann hielt sie die Luft an. Die Schreie in ihrer Vision... Sie hatte gewusst, dass sie die Stimme kannte. Was... Was, wenn es Maris Schreie gewesen waren? Nein, das durfte nicht passiere... 'Ich komme mit', beschloss Guardevoir. „Danke!" Jacky rannte bereits zur Tür. „Ich werde auch Panzaeron brauchen! Damit es die Umgebung im Auge behält. Beeilt euch!" Panzaeron nickte und flog wieder aus dem Fenster, während es darauf wartete, dass die beiden draußen ankamen. Jacky stürmte in Jaydens Zimmer. Er war immer noch bewusstlos, aber das interessierte sie nicht. Sie suchte nach Fiaros Pokéball und rief es heraus, um Jayden zu tragen und ihr zu folgen. Draußen rief sie UHaFnir heraus und sprang auf dessen Rücken, Guardevoir setzte sich hinter sie. Fiaro folgte dem großen Drachen, als er abhob. Unterwegs sah Jacky Zoroark aus dem Wald kommen. Es war leicht mitgenommen, aber in keiner Weise schwer verletzt. Sie befahl Fiaro, das Illusions-Pokémon einzusammeln, bevor sie Twindrake hinter sich ließen.

Währenddessen wachte Mari in einem kalten und dunklen Raum auf. Die Wände waren aschgrau und hässlich. „Wo bin ich?" Sie setzte sich auf und fühlte etwas Kaltes um ihre Handgelenke. Als sie bemerkte, dass sie angekettet war, war sie sofort hellwach. „Was zum-?", „Du bist im Kloster von Tessera." Die schwere Tür öffnete sich und Lissa betrat die Kammer. „Was habt ihr vor?", fragte Mari. Sie versuchte, sich von den Eisenketten zu befreien, aber das Psiana neben der Nonne zischte und benutzte Psychokinese, damit sie sich nicht bewegen konnte. „Sag mir, wie viel liegt dir an ihm?" Lissa kam auf sie zu und entfernte Maris Viso-Caster von ihrem Handgelenk. Sie warf ihn auf den Boden und trat darauf. Das Gerät überlebte es nicht. Ein böses Grinsen breitete sich auf Lissas Gesicht aus. „Wir waren sein ganzes Leben lang für ihn da, bereit, mit ihm für seine Erlösung zu beten." Ihre Hand wanderte zu dem Anhänger von Arceus' Ring, den Mari um ihren Hals trug. „Wie viel hast du im Gegensatz zu uns für ihn getan?", „Pfoten weg davon!", knurrte Mari. Mit einem Ruck riss die Nonne die Kette von Maris Hals. Psiana nahm den Anhänger mit dem Maul. „Glaubst du wirklich, dass du ihm so viel wert bist, dass er kommt und dich rettet?" Langsam tigerte sie um die gefesselte Mari herum. Ein Raubtier, das mit größtem Vergnügen auf seine gefangene Beute herab sah und nur darauf wartete, ihr den Gnadenstoß zu geben. „Nachdem er dir nicht einmal sagen kann, was er für dich empfindet? Nach all dem Schmerz, mit dem du ihn geplagt hast? Nach all den Abweisungen? ", „Halt die Klappe.", sagte Mari mit gezwungen ruhiger Stimme. „Na na. Sei nicht so unhöflich." Lissa nickte Psiana zu, das seine Psychokinese verstärkte und Mari vor Schmerz aufstöhnen ließ. „Wir haben euch lange genug beobachtet..." fuhr sie fort, ihre Augen waren voller Gift. „Du zerstörst ihn immer mehr, mit jedem Treffen... Er fühlt sich einsam... und er weiß, dass du ihm dieses Gefühl nicht nehmen wirst, egal wie sehr er sich das wünscht...", „Das ist nicht wahr!", schrie Mari. „Wir sind es, die ihm helfen, Kind.", flüsterte Lissa mit gefährlicher Ruhe in der Stimme. „Du wirst es nie können... Er wird zerbrechen in dem Wissen, dass seine Gefühle nicht erwidert werden..." Mari begann, an sich selbst zu zweifeln. Es war wahr. Sie hatte Jayden verletzt. Nicht nur einmal, sondern mehrmals. Sie merkte immer, wie sehr es ihn verletzte. Und sie wusste, dass sie niemals wirklich erwidert hatte, was er ihr gegeben hattte. Sie hatte ihn nie geküsst, und das wusste sie. „Lügnerin..." zischte sie. "Lügnerin? Sei ehrlich, Kind..." Die Nonne kniete sich zu ihr. „Wer lügt wen an? Du verschweigst ihm, was du für ihn empfindest. Bist du es dann nicht? Die Lügnerin? ", „Wenn man etwas nicht sagt, heißt das nicht, dass man lügst. Lügen und etwas für sich behalten ist nicht dasselbe. Das zu behaupten, ist selbst eine Lüge.", antwortete Mari, aber tief im Inneren wusste sie, dass Lissa Recht hatte. Sie versteckte es. Und sie begann, es zu bereuen. Wenn sie wirklich darüber nachdachte, hatte Jayden keinen Grund, zu kommen und sie zu retten. Nicht nach dem, was sie ihm angetan hat. Aber selbst wenn er nicht kam, Jacky würde kommen und das wusste sie nur zu genau. Lissa lachte verächtlich. „Tsk... du spielst das toughe Mädchen, wie beeindruckend. Ich frage mich, wie lange du das noch durchhalten kannst. Jayden gehört zu uns, mein liebes Kind." Sie stand auf und ging zur Tür. „Er wird das Gelübde ablegen... und dann bringt ihn nichts auf der Welt mehr zu dir zurück. Zu dir und der Qual, die er wegen dir durchmachen musste! ", „Heh, Lissa." Eine andere Nonne betrat die Kammer. Psiana unterbrach seine Psychokinese und Lissa sah den Neuankömmling an. „Was ist los, Alice?", „Ich wollte einen Blick auf unsere Geisel werfen. Nate sagte, sie hätte eine Strafe verdient. Damit sie sich ihrer Taten bewusst wird.", „Ich habe ihr bereits ein gutes Beispiel gegeben, wie es bei mir funktioniert.", antwortete Lissa. „Oh, ich möchte lieber, dass sie körperliche Schmerzen hat.", sagte Alice. „Was ist mit ein paar Stromschlägen?", „Mach was immer du willst, Alice.", erwiderte Lissa ungerührt. „Aber denk dran, dass sie bei Bewusstsein zu sein hat, wenn Jayden kommt, um den Schwur abzulegen.", „Das habe ich verstanden." Lissa nickte und verließ den Raum. „Raichu... Donnerblitz.", befahl Alice, als sie ihr Pokémon herausrief. Raichu erschien direkt neben ihr und schoss einen Blitzstrahl auf das schwarzhaarige Mädchen. „Aaaaaaaaaah!" Ein Schrei voller höllischer Schmerzen durchfuhr die Stille. Mari biss die Zähne zusammen. "..."

Währenddessen wurde Guardevoir nervös. 'Wie weit ist es noch?', „Nicht weit..." Die Häuser von Tessera waren schon in der Ferne sichtbar. „Aber wie sollen wir ins Kloster gelangen, wenn wir es erreichen...", dachte Jacky laut. „Hm... ich glaube... ich habe eine Idee..." In diesem Moment wachte Jayden auf. „Jayden?" Jacky bemerkte es sofort. „Geht es dir gut?" Er wischte sich über die Stirn, stöhnte und sah sie an. Aber er schien weit weg zu sein, er achtete nicht einmal auf die Umgebung. 'Hey, alles in Ordnung mit dir?', fragte Gardevoir. Er antwortete nicht. Guardevoir hörte auf, ihn zubeachten und sah Jacky wieder an. 'Was hast du vor?', „Überlass das mir, Guardevoir. Wir holen Mari da raus. Ich werde dich und Zoroark brauchen, wenn mein Plan funktionieren soll.", 'Bist du sicher, dass sie da drin ist?', „Ich bin hundertprozentig sicher." Jacky starrte in die Ferne, wo das riesige Klostergebäude den Himmel verdunkelte. "Du musst ein Gelübde ablegen, um für immer zum Glauben und zum Kloster zu gehören." sagte Jayden plötzlich und erregte Jackys Aufmerksamkeit mit seinen Worten. „Die haben Mari, stimmt's? Sie spielen ein faules Spiel..." Er verengte die Augen. "Ich werd's tun.", „Huh? Jayden, das... ", „Überlass das mir." unterbrach er sie. „Wir schaffen es alle da raus." Mit Entschlossenheit in den Augen sah der rothaarige Junge das Kloster an. „Oh je..." Jacky seufzte besiegt. „Legen wir los, Fiaro." Jaydens Fiaro legte seine Flügel an und Zoroark sprang auf UHaFnir über, bevor der Vogel in die Tiefe schoss. „Okay, Leute... wir sollten auch anfangen." Jacky lehnte sich nach vorne und UHaFnir landete vor dem Kloster.

Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt