Kloster-Kapitel: Ende gut, alles gut

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Aus dem Hauptsaal ertönte Gelächter, als Jacky eintrat, bevor die Nonnen mit Mari folgten. „Dein Platz ist bei uns... und dein Gelübde wird es vollenden", sagte Nate. Jayden stand vor dem Altar. "Wird es. Wir sollten loslegen." antwortete er. Die Nonnen und Mönche stellten sich um sie herum auf, als Jayden sich vor Nate stellte. 'Es fängt an!' Jacky hoffte, dass Maris Gedankenverbindung zu ihr immer noch aufrecht war, egal in welchem ​​physischen Zustand Mari auch war. Aber Mari nickte, und das war die Bestätigung. „Wir haben uns alle hier versammelt, um das Schicksal eines jungen Mannes zu besiegeln und ihn ins Licht zu führen!", sagte Nate. „Unser Eid, vor Hunderten von Jahren geschmiedet, wird ihm Erlösung bringen und ihm zu Arceus' Gnade verhelfen." Absolute Stille erfüllte den Raum. „Wenn du zu Arceus stehen willst, dann wiederhole, was ich sage. ‚Ich bekenne mich zum Glauben, zur Buße und zum Kloster. Mein Leben gehört dem Gott unserer Welt, er möge damit tun, was immer notwendig ist, um Frieden in meinem Herzen zu schaffen." Jaydens Schultern waren zum Zerreißen angespannt und er starrte die ganze Zeit auf den Boden. „Ich..." Seine Hand ballte sich zur Faust. In diesem Moment hustete Mari laut. Noch mehr Blut spritzte auf den Boden. Die Nonnen erschraken und ließen sie fallen. Ein leiser Schrei entkam ihr, als sie auf den Boden prallte. Jayden drehte sich um und seine Augen weiteten sich geschockt, als er Maris kritischen Zustand sah. „Was... Was habt ihr mit ihr gemacht?!?", „Kümmere dich nicht um diese kleine Missgeburt, mein Junge. Sie hat die Bestrafung erhalten, die sie verdient hat.", antwortete Alice. „Ihr...!" Jayden drehte sich vor Wut wieder um und begann, den Eid zu wiederholen. „Ich... ich bekenne mich zu meinem eigenen Leben, zur Freiheit und zu den Menschen, die mir wichtig sind! Mein Leben gehört dem Rebellen, er kann damit tun, was nötig ist, um mir die Wahrheit zu zeigen!" Mit diesen Worten zog Jayden den Ärmel seines rechten Arms hoch und legte ein rot-schwarzes Symbol frei, das seinen gesamten Arm kennzeichnete. Die Nonnen kreischten laut, als sie das Mal sahen und wichen zurück. Chaos und Hysterie breiteten sich binnen Sekunden im Saal aus. Nate stand mit ungläubigem Blick vor Jayden. Nach dem kurzen Moment des Schrecks versuchten die Nonnen und Priester, auf Jayden loszugehen, als Zoroark und Guardevoir plötzlich an seiner Seite auftauchten und sie fernhielten. Einen Moment später zerbarst ein buntes Fenster, als Panzaeron es mit einem lauten Kampfschrei durchbrach. UHaFnir tat dasselbe und ließ ein weiteres Fenster zersplittern, bevor es die Leute und Pokémon im Raum angriff. Jacky riss sich schließlich das müffelnde Stück Stoff vom Leib und warf es auf den Boden. „Jayden!", schrie sie. „Bring Mari hier raus, schnell! Ich kümmere mich um den Rest!" Der rothaarige Junge sah sie an und nickte, bevor er sich umdrehte und zu dem verletzten Mädchen rannte. Er hob Mari vorsichtig hoch. Blut tropfte auf den Boden. Jacky befreite ihre anderen Pokémon und sie schlossen sich dem Kampf an. Ein wütender Ruf hallte durch das Chaos. „Töte sie, Raichu! Elektroball!" Ein Ball auf Strom schoss in Jaydens Richtung. Mari wimmerte leise in der Erwartung des Schmerzes, der darauf folgen würde. Aber Jayden hatte nicht vor, sie noch mehr Schmerzen auszusetzen. Nicht nach all dem. Er drehte dem Angriff den Rücken zu und beschützte sie mit seinem Körper. Er knurrte vor Schmerz, aber er zwang sich, sich zu bewegen. Er floh mit Mari in seinen Armen aus dem Kloster. Mari krallte ihre Finger in sein Hemd, bevor Jayden sie vorsichtig an einen Baum lehnte. „Du... hast mich gerettet...", sagte Mari schwach. „Shhht. Bleib ruhig, okay?" Jayden kniete sich zu ihr und Mari kniff die Augen vor Schmerzen zusammen. Sie spürte, wie die Bewusstlosigkeit an ihr nagte. Sie stöhnte leise. Jayden legte seine Sachen auf den Boden und fing an, sie zu behandeln. Konzentriert legte er eine Hand auf ihre Stirn und sagte kein einziges Wort. Mari hatte bei jedem Atemzug Schmerzen und ihr wurde schwindelig. Sie sank zusammen. Jayden fing sie auf und hielt sie fest. "Halt durch! Du darfst jetzt nicht aufgeben! Hörst du?! Versuche, wach zu bleiben, bis ich fertig bin!", „Ich... ich versuche es die ganze Zeit... ", sagte sie. „Nur noch ein bisschen, bitte! Du wirst nicht... du wirst jetzt nicht bewusstlos! Halt... halt durch!" Mari zwang sich, die Augen offen zu halten. Der Schmerz betäubte sie fast. Er behandelte sie weiter, bis er fertig war und sich über die Stirn wischte. „...das sollte reichen, denke ich...", „Danke, Jayden...", sagte Mari. „Kein Problem, Süße." Mit einem leichten Lächeln gab er ihr einen Kuss auf die Wange. „Ruh dich aus, wir sind hier sicher.", „Sie... werden dich nicht mehr verfolgen..." Jayden setzte sich neben sie und sie lehnte ihren Kopf kraftlos gegen seine Brust. „...das war's wert, oder? Lissa war sehr gemein..." Jayden zog sie fest zu sich. „Ich weiß... aber du hast recht. Es hat sich gelohnt.", „Was... wirst du jetzt tun?", fragte sie. „Hmh... Nun, ich bin mir nicht ganz sicher. Ich habe noch keine Ahnung...", „Hm." Mari hob einen verbundenen Arm und strich sanft über seine Wange. „Was machst du?", fragte er. Mari antwortete nicht, sondern streckte nur ihren Körper so weit es für sie möglich war und küsste ihn auf die Wange. Jayden schien überrascht zu sein. „Eh... wofür war das denn?", „Du mir das Leben gerettet, Jayden...", sagte Mari. „Das war wirklich keine große Sache.", „Du spielst es runter. Sie hätten mir antun können, was sie wollten, ich wäre früher oder später an meinen Verletzungen gestorben.", „Nun... ich habe mir zwar mehr mehr erhofft, als einen kleinen Kuss auf die Wange, aber... ich kann damit leben, so lange es dir wenigstens ein bisschen besser geht." scherzte er. Mari lächelte kurz. „Hey... ich... ich frage mich etwas, was Lissa vorhin zu mir gesagt hat. Sie sagte, dass... ich dich zerstöre. Das... dass ich dich mit Qualen geplagt habe. Ist das... ist das wahr?" Jayden schwieg eine kurze Weile. „Ja", sagte er dann. „Du machst mich kaputt, Mari.", „Aber warum? Ich wollte das nie!" Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Bin ich wirklich so schrecklich?", „Hey, wehe du weinst." Er schüttelte den Kopf. „Ja, du bist wirklich schrecklich. Schrecklich selbstlos, schrecklich mutig, schrecklich liebenswert... So schrecklich, dass ich nichts anderes tun kann, als immer an dich zu denken.", „Aber... das ergibt keinen Sinn... warum mache ich dich dann kaputt? ", „Na ja... Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, wenn du da bist." Er fegte eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Auch, wenn ich mit vielen anderen Menschen zusammen bin, egal ob ich sie kenne oder nicht... ich fühle mich einfach... einsam ohne dich an meiner Seite. Und das macht mich fertig. Sich einsam zu fühlen, ist eine Sache. Aber... sich allein zu fühlen, wenn man von vielen anderen Menschen umgeben ist... Das tut wirklich weh." Er lächelte. „Oh Gott, das hat sich gerade extrem kitschig angehört.", „Allerdings." Mari nickte und Jayden lachte nur. „Sieh mal, was du mit meinem Kopf anstellst. Du machst mich total wuschig", „Es tut mir leid. Hey... du... du hast eben alles verloren, oder? Zumindest eine Menge. Du hast es aufgegeben... obwohl das wirklich schmerzhaft gewesen sein muss.", „Manche Wahrheiten eröffnen sich einem erst, wenn man die Lügen erkennt." Er grinste. „Ich hätte nie gedacht, dass du mich eines Tages in diesem Zustand sehen musst..." Mari schaute auf die Verbände. „Ich kann mich kaum bewegen. Und das ist ein bisschen blöd... Du hast sehr schockiert geklungen.", „Machst du Witze? Natürlich war ich schockiert.", murmelte er. „Wenn die Leute, von denen man denkt, dass du sie kennst, die Person foltern, die du...", er zögerte. „...mag." Mari sah nach unten. „... Ich... habe deinen Anhänger verloren. Lissa hat es mir weggenommen, es tut mir leid... es war ein Geschenk von dir und... ich... habe es verloren.", "Keine große Sache. Es ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass du lebend da raus gekommen bist.", „Huh... was ist mit Jacky? Glaubst du, ihr geht es gut?", „Wow, das ist wirklich beleidigend.", sagte Jayden. Mari sah verwirrt aus. „Huh? Warum?", „Sie ist deine beste Freundin und eine sehr begabte Trainerin und du fragst, ob es ihr gut geht? Natürlich geht es ihr gut. Habe nur ein bisschen mehr Vertrauen in sie.", „Du hast recht..." Mari nickte. „Was machen wir jetzt?", „Wir bleiben hier und warten. Jacky hat auf dem Weg hierher die Polizei informiert. Wenn alles vorbei ist, ruft sie mich an.", „Okay..." Mari sah zum sternenklaren Nachthimmel auf. „Wir haben unser Ziel erreicht. Du bist frei... und das ist viel wert. Es war den ganzen Schmerz und jeden Schnitt wert, den ich erlitten hab.", „Nun... ich stimme zu, aber ... ich hätte es lieber gehabt, dass es anders geendet hätte. Ohne irgendwelche Verletzungen bei dir.", „Es ist jetzt sowieso zu spät.", „Ja, ich denke."Ein Schauer durchfuhr Maris Körper, als der kalte Nachtwind aufkam. "Es ist kalt...", sagte sie. „Meine zerrissene Kleidung ist wirklich keine Hilfe...", „Ich habe keine Jacke, die ich dir geben könnte... aber vielleicht kann Fiaro ein bisschen Wärme spenden." Er sandte sein Pokémon aus. 

In diesem Moment klingelte Jaydens Viso-Caster. "Ah, das muss Jacky sein..." Er berührte den Bildschirm und Jackys erschöpftes Gesicht erschien auf dem Display. „Hey, geht es euch gut?", „Ja. Mari ist soweit in Ordnung. Sie sieht immer noch schrecklich aus, aber eine Pause im Pokémon-Center sollte den Rest erledigen. Was ist mit dir? Was ist los da drüben?", fragte Jayden. „Naja... hier herrscht das reinste Chaos. Ich werde noch kurz hier bleiben und mit der Polizei sprechen. Alle Leute werden gerade verhaftet. Sie werden diesen Ort nie wieder betreten dürfen, denke ich...", „Sie werden alle verhaftet?", fragte Mari. „Jup. Alle von ihnen. Nate wusste, dass er nicht mehr gewinnen konnte... aber es war kein Bedauern in ihren Gesichtern zu sehen. Weder bei Nate noch bei den meisten anderen.", „Arschlöcher.", knurrte Mari. „Ich schätze, sie werden noch lange im Gefängnis bleiben müssen. Vielleicht werden sie nie wieder freigelassen. Tja... meine Pokémon und ich sind im Moment ziemlich erschöpft, also werde ich mich bald zu euch gesellen. Okay?" fragte Jacky. "Verstanden."Jayden nickte. „Wir sehen uns.", „Ja. C'ya." Die Verbindung brach ab. Jayden sah Mari an. „Fiaro bringt dich ins Pokémon-Center. Ich weiß, dass du nicht sehr daran interessiert bist, für eine Weile in einem Bett zu bleiben, aber du hast keine andere Wahl." Er hob sie hoch und hievte sie vorsichtig auf den Rücken seines Vogels, bevor er selbst auf dessen Rücken kletterte. Er hielt sie fest, damit sie nicht herunter fiel. „Auf geht's, Fiaro!" Fiaro breitete seine Flügel aus und erhob sich in die Luft.

 „Auf geht's, Fiaro!" Fiaro breitete seine Flügel aus und erhob sich in die Luft

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Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt