Zwischen-Kapitel: Kampf Mano-a-Mano

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Bald leuchtete eine Nachricht auf Maris Viso-Caster auf. Sie stammte von Jayden. "Lebe noch. Hab mir mit meinen Eltern die Flugshow angeschaut, bis ich dachte, dass mir die Ohren wegfliegen. Ich bin auf dem Weg zurück." schrieb er. Sie schickte einen Daumen hoch als Antwort und erhob sich. Sie verabschiedete sich von Jacky und ging nach unten, wo Jayden gerade das Pokémon-Center betrat. "Hi." begrüßte sie ihn. "An dir ist ja alles noch dran.", "Erstaunlich, nicht?" Er zwinkerte ihr zu und holte seine Pokémon ab. "Lust auf einen Spaziergang?" fragte Mari und er nickte. "Klar, warum nicht." Zusammen verließen sie das Gebäude wieder. Sie liefen auf den Wald zu, der Panaero umgab und gingen im Schatten der Bäume. "Hat Jade dir nun eigentlich gesagt, warum sie sich hasst?" fragte Mari. Jayden seufzte bedrückt und schüttelte den Kopf. "Immer noch nicht. Mich nimmt das mehr mit, als ich geglaubt hatte... Sie ist kein bisschen berechenbar. Aber vielleicht krieg ich das bald raus... Hoffentlich.", "Ich kann's mir vorstellen, dass es nicht gerade toll ist, zu wissen, dass deine Schwester dich hasst aber nicht zu wissen, wieso.", "Was soll's..." Er ließ die Hände in den Hosentaschen verschwinden und sah nach oben, wo ein Teil des Sternenhimmels zwischen den Bäumen hervorschimmerte. "Hass begegnet mir nicht zum ersten Mal... Wenn jemand einen hasst, dann meistens, weil du etwas hast, was sie nicht haben." Er zuckte mit den Schultern. "Du hast mich damals auch abgrundtief gehasst, aber das war auch meine eigene Schuld.", "Naja, ich war auch nicht gerade fair zu dir...", "Beruhte auf Gegenseitigkeit." Er schüttelte den Kopf und blieb plötzlich stehen, als eine Sternschnuppe über den Himmel huschte. Mari sah sie ebenfalls. "...Wir dürfen uns etwas wünschen." sagte Jayden leise und stieß Mari leicht mit dem Ellenbogen in die Seite. "Ich wüsste nicht, was...", "Ich wüsste was." Er schloss kurz die Augen und faltete die Hände vor sich. Mari überlegte kurz. Man durfte den Wunsch nicht laut sagen, wenn er sich erfüllen sollte, und auch wenn sie nicht daran glaubte, viel ihr doch etwas ein. Sie schloss die Augen. 'Egal, was passiert... Ich wünsche mir, dass meinen Freunden nichts Schlimmes passiert...' Jayden schwieg eine Weile, bevor er die Augen wieder öffnete und den Blick abwandte. "Hast du dir etwas gewünscht?", "Ja." Sie nickte. "Was hast du dir gewünscht?", "...Geheimnis." Er grinste. "So wie immer, hm?", "Mit mir kommen immer Geheimnisse, Süße." zog er sie auf. "Das weiß ich mittlerweile schon." Sie sah ihm lächelnd entgegen. "Komm. Gehen wir weiter." Er nickte und sie setzten ihren Weg fort. Sie liefen eine Weile schweigend nebeneinander her, bis Jayden wieder stehen blieb. "Ist was?" fragte Mari und drehte sich zu ihm. "...Eine Menge ist passiert seit unserem ersten Zusammentreffen... kaum zu glauben, dass es schon vier Monate her ist.", "Stimmt.", "Und ich bin Schuld an dem ganzen Müll, der dir widerfahren ist. Ich krieg das einfach nicht aus meinem Kopf raus...", "Hatten wir das Thema nicht schon mal?", "Kann sein...", "Jayden. Was auch immer du denkst, ich hab mich freiwillig zwischen dich und die Klosterleute gestellt. Das heißt, ich habe auch die Konsequenzen in Kauf genommen.", "Aber ich wollte nie, dass es... so endet.", "Hör auf damit. Hör einfach auf." Sie schüttelte den Kopf. "Davon, dass du dich selbst dafür verantwortlich machst, geht es auch nicht weg. Glaub mir das." Sie schloss die Distanz zwischen ihnen. "...Aber ich hätte es verhindern können..." murmelte Jayden zerknirscht. "Das alles hätte nicht passieren müssen, hätte ich dich nicht angelogen...", "Ist schon okay. Ich lebe noch, Jayden.", "...Nichts ist okay..." Er schloss die Augen und lehnte seine Stirn gegen ihre. "Ich hab Mist gebaut...", "...den man nicht mehr ändern kann. Also hör auf, dich dafür schuldig zu fühlen, Jayden.", "...ich kann nicht..." Er legte einen Arm um sie. "Du hättest sterben können... Hätte ich gewusst, wie weit das gehen würde...", "Hör doch auf jetzt! Warum plötzlich so negativ? Das ist gar nicht deine Art.", "Jemandem weh zu tun ist genauso einfach, wie einen Stein in einen See zu werfen. Aber du weißt nie, wie tief dieser Stein absinkt. Vielleicht sogar so tief, dass du ihn nicht mehr erreichen kannst. So was... sollte einem eigentlich niemals passieren. Es tut mir Leid, dass dir das passieren musste... wirklich.", "Hör auf... bitte." Sie schüttelte den Kopf. "Wir sind nicht hierher gekommen, um traurig zu sein, okay?" Er schloss die Augen und küsste sie still. "Wenn, dann bin ich selbst daran Schuld." sagte sie. Er weitete die Augen. "Was? Nein. Du würdest daran keine Schuld tragen...", "Ich mein ja nur.", "Hör auf damit, das tut weh...", "Dann hör du zuerst auf.", "Das klingt gerade wie eine Kindergartendiskussion.", "Eventuell ist es ja auch eine.", "Mh... ja, eventuell." Er drückte sie noch einen Moment fest an sich, bevor er sie los ließ. Sie setzten ihren Weg fort, bis sie eine Bank erreichten. Sie setzten sich. "Sag mal, Mari..." Jayden legte einen Arm um ihre Schulter. "...Nur so eine Interessensfrage, aber... könntest du dir vorstellen, dass wir irgendwann... immer zusammen sein können?", "Klar könnte ich das..." meinte sie. "Und du?", "Ich könnte mir das vorstellen. Sehr gut sogar... Naja. War ja klar, sonst würde ich ja nicht fragen.", "Klingt plausibel. Du klingst so, als würdest du es von ganzem Herzen wollen.", "Du klingst überrascht. War das so schwer zu erkennen?", "Heh... nein.", "Na also..." Er legte seinen Kopf an ihren und schloss die Augen. Wieder schwiegen sie beide, bevor er seufzte. "Wir sollten zurück gehen." meinte er. "Nachher sehen wir nichts mehr und finden den Weg zurück nicht mehr.", "Du hast recht." Sie standen auf und gingen aus dem Wald. "Was machst du jetzt? Gehst du nach Hause?", "Ich weiß nicht. Ist deine Freundin bei dir im Zimmer?", "Zu 99,9 prozentiger Wahrscheinlichkeit... ja. Warum?", "Weiß nicht..." Er grinste und vergrub die Hände in den Hosentaschen. "Also... gegen eine Kissenschlacht wie damals hätte ich nichts. Aber mit anderem Ausgang.", "Du willst wieder mit mir kämpfen, hm?", "Jederzeit.", "Du willst wirklich auf die Nase, hm?", "Hah, dazu kommst du nicht. Also? Bist du dabei?", "Na schön." Mari nickte. Jayden grinste, bevor er das Pokémon-Center betrat und nach einem Zimmerschlüssel fragte. Dann gingen sie hoch in das ihm zugewiesene Zimmer und bewaffneten sich, bevor Mari ihn mit dem ersten Kissen abwarf. Er wehrte mit seinem eigenen Kissen ab. "Hey! Es ging noch gar nicht los!", "Tja, ich hab eben den Kampf eröffnet-" Ein Kissen landete in ihrem Gesicht. Sie taumelte zurück und hob es hoch. "Sei verflucht!!" Sie schleuderte es zurück. Jayden duckte sich unter dem Kissen weg. Mari schnappte sich zwei weitere Kissen und attackierte ihn dann. Er griff hastig nach dem Kissen auf dem Boden und kam ihr entgegen. Sie lieferten sich eine heftige Kissenschlacht, von der das Zimmer leider auch nicht verschont blieb. Mari wirbelte herum. "Haaaayaaaaaaaaahhh!" Sie brachte ihn vor dem Bett ins Straucheln und er verlor das Gleichgewicht. Bevor er jedoch nach hinten fiel, schnappte er sich das Kissen in ihrer Hand und hielt es fest. Mari fiel mit ihm auf das Bett und landete volle Kanne auf ihm. "UFF!!" ächzte der Rothaarige. 

 

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Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt