Abidaya-Kapitel: Die erschreckende Wahrheit

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„Hinterher, Panzaeron!!“ befahl Mari und ihr nächster Pokéball blitzte in der Sonne auf, als Mari sich mit Guardevoir zusammen auf Panzaeron schwang und der Stahlvogel dem Unlicht-Pokémon hinterher schoss. Mit Agilität beschleunigte es und holte es mühelos ein. „Guardevoir, ziel mit Mondgewalt auf Kramshef!“ befahl Mari. „Tiefschlag!“ Bevor Guardevoir überhaupt reagieren konnte, stieß sich Kramshef hinab und traf es mit seinem Flügel. Guardevoir wurde von Panzaeron geschleudert und überschlug sich, doch es fing sich mit seinen Psycho-Kräften ab. „Setz Schmarotzer ein!“ befahl der Dieb und Kramshef griff Panzaeron an, als UHaFnir plötzlich auftauchte und mit Eisenschweif Kramshef dazu zwang, zurückzuweichen. Mari zeigte Jacky den gehobenen Daumen. „Panzaeron, Aero-Ass!“ Der Gegenangriff folgte blitzschnell und Kramshef verlor an Höhe, als es am Flügel erwischt wurde. „Sturzflug!“ Panzaeron stürzte sich hinterher und zwang Kramshef endgültig zu Boden. Der Dieb konnte sich nicht mehr festhalten und landete ächzend im Sand. Kramshef schlug neben ihm auf. Mari landete mit Panzaeron neben ihm und Guardevoir tauchte neben ihr auf, als sie ihn erkannte. „...Sekunde mal, dich kennen wir doch!“, „So ein Dreck!“ fluchte der Junge. „Du bist Kaio, oder?“ Mari verschränkte die Arme, als Jacky und UHaFnir neben ihr landeten. „Na los, gib das Geld her.“, „Was macht ihr wieder hier?!“ Kaio sah sie entgeistert an. „Die Frage ist, was DU wieder hier machst.“ erwiderte Mari. Kramshef richtete sich auf und hielt schützend die Flügel vor Kaio, doch er schüttelte den Kopf. „Lass gut sein, Kumpel… Ich geb euch das Geld.“, „Hast du nicht versprochen, mit dem Stehlen aufzuhören?“ fragte Jacky. Kaio knirschte mit den Zähnen und warf Mari den Geldbeutel zu, den er geklaut hatte. „Hier.“ Mari fing ihn auf. Dann wechselte sie mit Jacky einen Blick. „Und? Sollen wir ihn wieder gehen lassen?“, „Ich weiß nicht… Er würde wieder klauen...“, „Ich hab keine andere Wahl.“ sagte Kaio plötzlich. „Ich bin ein Waisenkind. Ich und viele andere auch.“, „Hast du es schon mal mit einem Waisenhaus versucht?“ fragte Mari. „Wir kommen von einem in Stratos City“, antwortete er. „Ich würde mich nicht wundern, wenn ihr davon noch nie was gehört habt. Wir sind von da abgehauen, weil uns die Erwachsenen wie Dreck behandelt haben. Lieber leben wir ohne Dach über dem Kopf als mit denen im selben Haus.“, „Nein, wir haben davon tatsächlich noch nie gehört… Also klaut ihr, um euer Überleben zu sichern?“, „Genau.“ Kaios Blick wich zur Seite. „Wir mussten um unser Essen betteln, während die es sich vor unserer Nase rein gestopft haben! Die Betten waren keine Betten sondern zerfressene Holzbretter. Die Kinder dort wurden verachtet und geschlagen!“ Als Beweis dafür zog Kaio sein Shirt nach oben, wo einige Narben sichtbar wurden. Mari dachte nach. „Da kannst du auf jeden Fall nicht wieder zurück… ich glaube, das ist ein Fall für die Behörden.“ Jacky nickte. „Hmhm...“ Dann griff sie in ihren Beutel und hielt Kaio etwas von ihrem eigenen Geld hin. „Hier, nimm das. Geh ins Pokémon-Center und rede mit Schwester Joy darüber, sie wird die Behörden dazu holen und die kümmern sich dann darum. Auf jeden Fall lassen wir nicht zu, dass ihr Kinder weiter misshandelt werdet… oder weiterhin auf der Straße leben müsst.“ Kaio nahm das Geld. „...Danke. Echt.“, „Pass auf dich auf“, empfahl Mari ihm. „Hast du dir vorhin wehgetan?“, „Nein, uns beiden geht‘s gut.“ Kaio rief sein Pokémon zurück. „Man sieht sich!“, „Adios.“ Mari und Jacky sahen Kaio hinterher, als der sich zum Pokémon-Center auf machte. „Okay. Dann gehen wir mal wieder zurück.“ Mari nickte Jacky zu, sie riefen ihre Pokémon zurück und gingen zurück, als Jacky plötzlich inne hielt. Mari blieb ebenfalls stehen. „Was hast du?“ Jacky starrte in eine bestimmte Richtung. Am Strand stand Laslow und unterhielt sich mit Chris, der bei der Gruppe der Turnierteilnehmer stand. „Oh. Da ist ja Laslow.“ stellte Mari fest. Der Silberhaarige klopfte Chris grinsend auf die Schulter, Chris lachte und winkte ihm zu, bevor Laslow sich umdrehte und in Richtung der Stege verschwand. „Chris nimmt teil? Ach herrje.“ Mari lachte. „Komm, wir müssen das Geld zurück bringen.“ Jacky nickte schweigend und sie machten sich auf. Die Dame nahm ihr Geld an und bedankte sich herzlich bei den Mädchen, sie gab ihnen sogar eine kleine Geldsumme aus Dankbarkeit. „Tja, damit haben wir unsere gute Tat für heute schon abgehakt“, kommentierte Mari. Jacky nickte. „Wie wahr.“ In dem Moment erklang eine Lautsprecherdurchsage. „Das Turnier von Abidaya beginnt in wenigen Minuten! Die Teilnehmer sollen sich vorbereiten und sich am Strand versammeln! Die Stege stehen für die Zuschauer als Tribünen zur Verfügung!“, „Dann los, wir müssen uns gute Plätze abgreifen!“ rief Mari. „Dann komm!“ Jacky nahm ihren Arm. Zusammen huschten sie zu einem der Stege, wo Kattlea ihnen zuwinkte. „Hier! Kommt schnell hierher! Von hier aus kann man alles sehen!“ Mari und Jacky gesellten sich zu ihr und Felicia und die Tatsache, dass Laslow aufgetaucht war, schien vergessen. „Es nehmen wirklich sehr interessante Leute teil!“ verkündete Kattlea. „Chris, unter anderem.“, „Den haben wir schon gesehen“, antwortete Mari. „Oh, und dein Freund macht auch mit!“ Kattlea verzog murrend das Gesicht. „Dieses Zuckermaul! Er hat den ganzen Süßkram, den ich haben wollte. Grrr… Der kann was erleben, wenn ich den in die Finger kriege!!“, „Oh je. Ich glaube, er hat sich einen Feind gemacht. Einen ziemlich fiesen.“ Mari seufzte. „Da fällt mir ein… ich sollte ihm vielleicht Glück wünschen.“, „Dann solltest du dich beeilen, es geht gleich los!“ empfahl Kattlea ihr und Jacky nickte ihr zu. „Wir halten dir den Platz frei!“, „Danke!“ Mari lief los und suchte nach Jayden. Der Stand am Rand der Teilnehmertruppe und klopfte seinem Fiaro auf den Flügel, das er mit ein paar Süßigkeiten fütterte. „Hey!“ Mari winkte ihm zu und schloss zu ihm auf. „Hm?“ Er drehte sich zu ihr. „Aha. Du hast es ja doch rechtzeitig hierher geschafft.“, „Ja. Wir haben bis eben noch eine kleine Sache geklärt. Nicht weiter wichtig.“, „Hm. Als ich Kattlea gesehen hab, hatte ich Angst, dass sie gleich mit tausend Fragen auf mich losgeht. Kann es sein, dass sie heute etwas angesäuert ist? Sie sah so aus, als würde sie sich sofort auf mich stürzen wollen.“, „Äh… dezent.“ sagte Mari. „Du hast sie dir zum Feind gemacht, als du den Pralinenstand geplündert hast.“, „Ich weiß nicht, wovon du redest.“ Er zog eine Praline aus seiner Tasche und warf sie sich in den Mund. „Das glaub ich dir nicht.“ antwortete Mari und Jayden grinste nur schelmisch. „Viel Glück.“ sagte Mari dann und klopfte ihm auf die Schulter. „Danke. Vielleicht werde ich es brauchen.“ Er lehnte sich vor und küsste sie, bevor er eine Hand auf Fiaros Kopf legte. „Du solltest zurück gehen, es geht gleich los.“ Mari zeigte ihm den gehobenen Daumen. „Ihr packt das! Lass ihn bloß nicht ins Wasser fallen, Fiaro!“, „Roo!“ Fiaro schlug energiegelagen mit den Flügeln, aus denen Funken sprühten. Mari winkte ihnen zu und machte sich dann auf den Weg zurück zum Steg.

Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt