Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)

Knakracknit-Kapitel: Kollabiert

"Bleibt nur noch der Totem", murmelte Mari. "Totems... Totems... Die einzige Verbindung, die ich mit diesem Wort knüpfen kann, ist die Alola-Region. Dort ist es schon lange Kultur, statt der Arena-Kämpfe sogenannte Inselprüfungen zu machen, bei denen man gegen eines der Herrscher-Pokémon, auch Totems genannt, kämpft... Es muss also ein Drachen-Pokémon aus der Alola-Region sein. Mal sehen...." Mari scrollte durch den Pokédex. "Da gäbe es Miniras, Mediras, Grandiras, Tortunator und Sen-Long.", "Es gibt neun Kerben", sagte Jade. "Also dann wahrscheinlich Grandiras. Tortunator hat zehn Buchstaben." Mari nickte und platzierte die entsprechenden Plättchen in den Kerben. Die Buchstaben leuchteten kurz, dann glühten alle drei Namen auf. Blaue Linien flossen zu einer Stelle des Altars, wo sich ein verborgenes Fach öffnete. Regenbogenfarbenes Licht schimmerte darin. Mari streckte vorsichtig die Hand aus und bekam etwas Kaltes zu fassen. Sie zog ein Halsband mit einem schillernden Stein heraus. Dem Knakrackniten. "Das ist er... Ich hab ihn." 

Plötzlich bebte der Boden, als zwei Wände sich verschoben und ein Libelldra und ein Viskogon in die Kammer traten. Mari richtete sich langsam auf. "Die letzte Prüfung..." murmelte sie. "Das muss die letzte Probe sein, ob man würdig ist, den Stein zu verwenden." Knakrack stellte sich vor Mari und blickte den anderen beiden Drachen furchtlos entgegen. Mari legte das Halsband um Knakracks Nacken und der Stein schimmerte hell auf. "Bereit, Knakrack?" fragte sie. Der Drache nickte und Mari vollführte eine Pose. "Knakrack, Mega-Entwicklung!!" Sie berührte ihren Schlüsselstein. Licht verband die beiden Steine miteinander und Knakrack wurde in einen glühenden Kokon gehüllt, bevor das Licht auseinander gesprengt wurde und sich seine neue Gestalt offenbarte: Die Dornen an seinem Schweif waren länger und gebogener, die Klingen an seinen Armen nun blutrot und geformt wie gewaltige Sensen und die Stacheln auf seinem Körper hatten sich vermehrt und blitzten gefährlich. "Whoa! Was...?" Jade wich erschrocken zurück. Zusammen mit Maris Junglut und Zoroark, Jades Pyroleo und ihrem Luxtra stieß Jacky dazu und hielt den Atem an, als sie Knakracks neue Form sah. "Wahnsinn... Das ist also Mega-Knakrack..." Knakrack brüllte und ließ die gesamte Kammer erbeben. "Dann schauen wir mal, wie stark es jetzt ist." Mari streckte den Arm aus. "Drachenstoß!" Knakrack brüllte und rammte sich im nächsten Moment so heftig gegen Viskogon, dass das gegnerische Drachen-Pokémon kaum noch stehen konnte. Die Halle bebte. "Woah! Diese Kraft!" Mari war baff. Das war unfassbar. "Los, Steinhagel!!" Spitze Felsen bildeten sich über ihnen und hagelten auf die beiden Drachen nieder. Viskogon wurde unter ihnen begraben. Libelldra versuchte, ihnen so gut wie möglich auszuweichen, doch es gelang ihm nicht. "Vorsicht, Mari!!" rief Jacky, als sich Risse an der Decke bildeten und ausbreiteten. "Das ganze Ding stürzt noch ein!" Knakrack ließ mit Erdbeben Risse auf dem Boden aufreißen. Die Kammer bebte so heftig, dass sie jeden Moment einstürzen würde. Libelldra griff an. Knakrack kam ihm mit wildem Gebrüll entgegen und rammte sich mit Drachenstoß gegen es. Es presste den Drachen gegen die Wand und erste Teile brachen von der Decke und den Wänden. "Ieeeek!! Weg hier!!" kreischte Jacky und rief Luxtra zurück. Mari tat dasselbe mit Junglut und Zoroark und spurtete los. Jacky und Jade folgten ihr. "Komm, Knakrack!!" rief Mari. "In den Gang, schnell! Steinhagel!!" Knakrack verbarrikadierte den Eingang des Gangs mit Felsen, damit die Drachen sie nicht weiter verfolgen konnten. "LAUFT!"  brüllte Jade und sie rannten blindlings durch das Kammersystem, bis sie die Kammern erreicht hatten, in denen sie zu Anfang gelandet waren. Das Tageslicht strahlte von oben auf sie herunter. Hinter ihnen rumorte es heftig und das unterirdische Kammersystem begann, immer mehr in sich zusammenzustürzen. "Toll hinbekommen, Mari!" rief Jacky. "Tschuldigung...", "Macht nichts! Aber wie kommen wir hier raus?!", "Wir fliegen, was sonst?!" schrie Jade. "Mein UHaFnir ist dort oben, es kann mich nicht hören bei dem Krach!", "Dann kommst du eben mit mir!" Jade rief ihr Fasasnob heraus und schwang sich auf dessen Rücken. Jacky nickte und zog sich hinter ihr hoch. Mari kletterte auf Knakrack und sie schossen aus dem Loch. Oben in der Drachenstiege konnten sie noch hören, wie der Untergrund komplett in sich zusammenstürzte und die Drachenstiege bis in ihre Grundfesten erschüttert wurde. "Uff..." Jacky glitt von Fasasnobs Rücken. "Ein paar Augenblicke später und wir wären zermatscht worden...", "Allerdings. Zum Glück stürzt die komplette Drachenstiege nicht gleich mit ein... Ich will trotzdem so schnell wie möglich hier raus.", "Hoffentlich geht's den Pokémon dort unten gut...", "Denen wird nichts geschehen sein." versicherte Mari ihr. "Der Teil des Gebäudes, in dem wir waren, war überirdisch. Sie haben bestimmt den Weg raus gefunden.", "Arceus sei Dank..." Sie verließen das Gebäude und Knakracks Mega-Entwicklung verblasste. "Uff. Das war eine knappe Sache." Mari atmete aus. "Als nächstes steht dann wohl der Wendelberg auf dem Plan.", "...Tse." schnaubte Jade hinter ihnen und blieb stehen. Mari drehte sich zu ihr um. "Was ist denn mit dir los?", "Mit mir ist gar nichts los!" blaffte sie und ballte die Hände zu Fäusten. "Ich... es ist nur..." Sie sah Mari mit zusammengekniffenen Augen an und ihre Stimme begann plötzlich, zu zittern. "D-das... das ist so unfair! Ich trainiere jeden Tag, Stunde für Stunde und habe trotzdem nicht so ein starkes Band zwischen mir und meinen Pokémon wie du es hast. Dir fällt alles so ekelhaft leicht, während ich mich jede Sekunde bemühen muss!", "Ich habe nie gesagt, dass es immer leicht war. Knakrack zu zähmen war gar nicht so leicht, wie du denkst. Denkst du, ein Pokémon bildet eine starkes Band zu dir aus, wenn du nur mit ihm kämpfst? So einfach ist das nicht, es braucht viel mehr als bloß das." Verbitterte Tränen bildeten sich in Jades Augenwinkeln. "Ugh... Das hat mir mein Bruder auch gesagt, wortwörtlich...", "Weil es stimmt. Kämpfen ist das Eine, aber um eine wirklich innige Beziehung zu deinen Pokémon aufzubauen, musst du mehr tun. Wir essen mit ihnen, lassen sie spielen, streicheln sie oft, behandeln sie mit Respekt und vor Allem loben wir sie für das, was sie tun. Sie sind unsere Freunde, weißt du?" Mari strich über Knakracks Schuppen, dass sofort ein wohlfühlendes Geräusch ertönen ließ, dass nach einer Mischung aus Gurren und Knurren klang. "Wenn du mehr mit deinen Pokémon machst als bloß zu kämpfen... dann werdet ihr bald unzertrennlich.", "Deswegen kommt Jayden wohl so gut mit seinen Pokémon aus..." Sie wischte sich schniefend über die Augen. "Er füttert sie ständig mit Süßem und streichelt sie andauernd... redet mit ihnen...", "Vermutlich. Wie auch immer, vielleicht ist es an der Zeit, dass du das auch tust." Mari hielt ihr eine Wutkekspackung hin. "Fang hiermit an. Pokémon lieben Wutkekse. Herzkonfekte. Illumina-Galetten. Knurspe. Pokériegel. Poufflés. Curry. Und so weiter und so fort. Wenn du ihnen häufiger so etwas gibst, dann mögen sie dich mehr. Verstehst du? Bestimmt freuen sie sich, wenn du sie ein bisschen verwöhnst. Dann sind sie auch noch mehr bereit dafür, ihr bestes zu geben.", "Hm..." Jade betrachtete die Kekse, dabei wurde ihr Blick immer nachdenklicher. "Ich dachte, mit ihnen zu trainieren reicht. Eigentlich..." Sie schüttelte den Kopf und nahm die Packung an, bevor sie diese in ihren Beutel steckte. "...wollte ich nur eine Trainerin werden, um aus Jaydens Schatten zu treten. Endlich als eigene Person geschätzt zu werden, nicht nur als die Schwester des plötzlich wieder aufgetauchten, talentierten Bruders zu sein... Selbst, als ihn jeder tot geglaubt hatte damals wurde ich immer mit ihm verglichen! Wie lieb, brav und stark er schon als Kind war, während ich nichts davon hatte... Aber ich weiß es jetzt besser. Ich werde die Beziehung zu meinen Pokémon ab jetzt ändern. Lass dir das nicht zu Kopf steigen, nur, weil du mir jetzt geholfen hast!" Sie lächelte mit überheblich hochgezogenen Augenbrauen. "Nächstes Mal mache ich dich dem Erdboden gleich, verlass dich drauf! Wart's nur ab, diesmal werde ICH im Mittelpunkt stehen!" Sie wandte sich mit wehendem Zopf ab. "Trotzdem... Danke für alles.", "Kein Problem, immer wieder gerne." Mari verschränkte die Arme. Jade kletterte auf ihr Fasasnob und flog davon. "Tse... gerade eben war sie ja für ihre Verhältnisse dezent freundlich", meinte Mari. "Seltsam, oder?" Jacky neigte den Kopf leicht zur Seite. "Die behauptet ständig, dass sie dich nicht mag, aber man könnte fast schon das Gegenteil behaupten.", "Wie kommst du denn auf so was?" Mari sah sie verwundert an. "Wäre sie sonst zu uns herunter gekommen, um dir zu helfen, wenn sie dich nicht ausstehen könnte?", "...Ich dachte, ich sehe nicht richtig als sie plötzlich bei mir stand. Vielleicht... aber auch nur vielleicht hast du recht was das angeht... Eventuell." Jacky lachte und legte einen Arm um Maris Schultern. "Hey, wir sollten uns freuen! Du hast den Mega-Stein, den du gesucht hast!", "Yeah!!" Mari grinste breit.