Zeitreise-Kapitel (Vierter Teil): Ein freudiges Wiedersehen

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Eine gefühlte Ewigkeit lang spürten sie nichts. Nach einer Weile jedoch fühlten sie den starken Wind, der an ihren Haaren riss und den groben Steinboden unter ihnen. "Gaaah..." Mari richtete sich auf. Vor ihnen warf die Speersäule einen langen Schatten auf den Boden. Die Sonne stand schon weit oben am Himmel. "Wir... wir sind zurück, oder?" fragte Mari. Neben ihr richtete Jacky sich ebenfalls auf und blickte sich mit einem erschöpften Gesichtsausdruck um. "Wir sind wieder in Sinnoh...", "Uff." Mari seufzte. "Na endlich...", "Hahah... Wir haben es geschafft... Wir haben...", "Jepp. Wir haben mal wieder die Welt gerettet." Jacky lachte plötzlich lauthals auf und fiel ihr um den Hals. "Uaaah!!" Mari schnappte nach Luft, als sie fast zerquetscht wurde. Dann lachte sie und erwiderte die Umarmung. "Du erdrückst mich fast." Flügelschlagen erklang und UHaFnir und Panzaeron landeten neben ihnen. Sie waren ebenfalls wieder aus der Zeit geholt worden.

"Da sind sie!!!" rief plötzlich eine Stimme. Schatten glitten über sie hinweg und als die beiden die Köpfe hoben, sahen sie ein Swaroness und ein Washakwil, die über sie hinweg glitten. "Wir haben sie gefunden!" Die Pokémon landeten vor ihnen. Yuna und Nami sprangen von den Rücken ihrer Partner und waren total durch den Wind. Mari wand sich aus Jackys Umarmung. "...Äh... Y-Yuna... Nami... Hi...", "Sie sind hier?!" Aus der Puste schleppte sich Soleil die Treppen hinauf zu ihnen. Neben ihr lief Viv. Sie wirkte ruhig, aber erleichtert. Mari half Jacky auf. In dem Moment stürmten Absol und Guardevoir zu ihnen. "Arceus sei Dank!" Kattlea stürzte hinterher, Schweiß rann von ihrer Stirn. "Endlich haben wir euch gefunden!", "Wie... wie lange waren wir weg?" fragte Mari, während Jacky erleichtert ihr Absol umarmte. "Ihr wart fast zwei Wochen weg!" rief Kattlea hysterisch. "Wir haben überall nach euch gesucht!!", "Zwei Wochen?!" Mari klappte die Kinnlade herunter. "...Oh. Ähm...", "Wo wart ihr? Was habt ihr gemacht? Warum habt ihr uns nichts gesagt??" Yuna umarmte beide. "Wir haben uns zu Tode gesorgt!", "Äh..." Mari suchte nach Worten. "Wir... öh... Wo sind denn Maki und Susan?", "Sie suchen mit Jayden die Höhle ab", antwortete Viv und verschränkte die Arme. "Was habt ihr euch dabei gedacht? Von einen Tag auf den anderen wart ihr Weg! Kattlea konnte gar nicht mehr den Mund halten!" Neben ihr verschränkte Kattlea ebenfalls die Arme und blickte Viv vorwurfsvoll an. "Hey, hast du dich mal angesehen? Noch nie warst du so unruhig! Nami hat sogar gedacht, dass du weinst!", "w-weinst?! Nami, was denkst du dir dabei?!" Nami kicherte nur abwesend. "Jayden ist auch hier?" fragte Mari verdutzt. "Wir haben ihn sofort angerufen, als ihr plötzlich weg wart." Soleil stellte sich zu ihnen. "Nur dank ihm konnten wir alles herausfinden, was wir wissen mussten. Er hat mit uns zusammen recherchiert und jeden gefragt, den wir kennen und... und..." Ihre hellblauen Augen füllten sich mit Tränen. Weinend fiel sie ihnen um den Hals, als Yuna sie losgelassen hatte. "Wir haben uns zu TODE gesorgt! Macht das nie wieder!!", "Tut uns Leid..." sagte Mari überrumpelt. "Wir versuchen es in Zukunft." Schniefend rieb Soleil sich über die Augen und ließ von ihnen ab. "Kommt, Géraldine wartet auf uns." Yuna winkte sie zu sich und stand an der Treppe. "Wir sollten Susan und die anderen abholen und dann zurück nach Einall.", "Ich hab nichts dagegen..." seufzte Mari und rief Panzaeron und Guardevoir zurück. "Nicht wahr, Jacky?", "Ja, lasst uns gehen." Sie folgten den anderen die Treppe hinunter. "Wie fühlst du dich?" fragte sie Mari dann leise. "Befrei und erleichtert", antwortete diese. "Und ein bisschen Stolz", "Ich auch. Endlich sind wir wieder zuhause..." 

"Soleil!" Susan kam mit zerkratzten Armen und zerrissener Hose aus der Höhle und seufzte. "Tut mir Leid, wir konnten sie nicht..." Als sie Mari und Jacky sah, weiteten sich ihre Augen und sie hielt inne. "Hey... lange nicht gesehen." Mari hob die Hand. Mit einem erleichterten Aufschrei stürzte Susan vor und sie wurden erneut in einer Umarmung geplättet. Jayden und Maki traten überrascht aus der Höhle. "Mari!!!" Maki rannte los und schloss sie in eine Gruppenumarmung. "Du blöde Kuh!!! Wie kannst du mir so einen Herzinfarkt verpassen??!", "Entschuldigung, Maki..." röchelte Mari, als sie total zusammengequetscht wurde. Als sie losgelassen wurden, sah Mari Jayden an. Er hatte sich nicht gerührt. Kein bisschen. Seine grünen Augen ruhten auf ihr. "...Euch geht es gut..." erkannte er. "Äh... ja..." Mari nickte. Jayden schloss die Augen, trat dann vor und zog sie an sich. "Du Idiotin! Weißt du, in was für eine Aufruhr ihr uns versetzt habt?! Was dachtet ihr euch dabei?! Warum habt ihr nichts gesagt?! Euch hätte Arceus weiß was passieren können!" hielt er ihr eine Standpauke. "Tschuldigung", piepste Mari kleinlaut.

Nach vielen, hastigen Fragen und weiteren Umarmungen lagen Mari und Jacky schlussendlich wieder in ihrer Hütte in Ondula. Es war später Abend. "Uff... ich bin müde wie sonst was..." stöhnte Mari. "Haha..." Jacky lag schlapp vor Müdigkeit auf ihrem Bett. Absol hatte sich neben ihr zusammengerollt. "Würde ich es nicht besser wissen, würde ich sagen: Nehmt euch doch mal Urlaub!", "Das geht nur wieder nach Hinten los. Lassen wir das lieber." Mari lachte matt. Entsetzlich K.O., wie sie waren, dauerte es nicht lange, bis sie eingeschlafen waren. 

Am nächsten Morgen wachte Mari vor Jacky, dieser Langschläferin, auf. Sie verließ sie Hütte und stellte sich an den Strand. Sie sah aufs Meer hinaus, bevor sie ihren Viso-Caster wieder anschaltete. Das Gerät wurde von sorgenvollen Nachrichten und entgangenen Anrufen überflutet, die Mari alle löschen musste. Was ein Ereignis... "Will da jemand wieder wegrennen?" schmunzelte plötzlich jemand hinter ihr. Mari drehte sich um und sah in Jaydens grüne Augen. Er hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben. "Nein, diesmal nicht. Ich denke, das ist erst mal genug. Kontrollierst du mich jetzt, oder wie?", "Du klingst ja überrascht." Er grinste. "Tue ich das?" Mari verschränkte die Arme. "Naja... Wundern sollte es mich zumindest nicht... ich glaube, das habe ich nun davon. Tut mir Leid, dass ich keinen Ton gesagt habe.", "Das hoffe ich für dich." sagte er. "Ich hab vor Sorge graue Haare bekommen.", "Echt? Das sieht man dir nicht an.", "Zum Glück.", "Ich bin übrigens mehr als erleichtert gewesen, dich zu sehen.", "DU warst erleichtert, MICH zu sehen?" Er klang plötzlich ungläubig und gereizt. "ICH war nicht plötzlich weg, im Gegensatz zu dir! Ich... du..." Er verstummte und schwieg für einen Moment, dann seufzte er. "Es hat uns viele Nerven gekostet, okay?!" Er knirschte mit den Zähnen. "Ich weiß nicht, was ihr getrieben habt oder warum, aber wisst ihr, wie wir uns alle gefühlt haben?", "Ich... kann's mir so ungefähr vorstellen. Sorry. Echt. Aber alles ist wieder gut, oder?" Er sah sie nur still an. "..." Mari setzte sich in den Sand und klopfte mit einer Hand neben sich auf den Boden. Sie bedeutete ihm damit, sich auch hinzusetzen. Er ließ sich neben ihr im Sand nieder. Er blieb stumm, bis ein weiteres Seufzen ihm entkam. "...ich war auch erleichtert, dich zu sehen...", "Soll ich dir sagen, was wir gemacht haben?", "Es ist mir egal, was ihr gemacht habt und warum. Wahrscheinlich seid ihr wieder eurem Weltrettungs-Job nachgegangen, schon klar. Ich kann nur immer noch nicht verstehen, wie locker du das siehst. Ich weiß, dass ihr viel herumkommt und ständig die Welt retten müsst und so..." Er atmete aus. "Aber was, wenn ich dich nicht mehr wiederfinde? Wenn du nicht zurück kommst?" Mari sah zu Boden. "Uhm..." Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit. Der arme Jayden. Er musste echt aufgewühlt gewesen sein. "Niemand von uns wäre dort, um euch zu helfen, wenn was schiefgeht." Er wandte den Blick von ihr ab. Mari knirschte mit den Zähnen und ließ Sand durch ihre Finger gleiten. "Ich... ehm... das... T-tut mir Leid. Das passiert nie wieder." sagte sie dann wie ein Schulkind, das gerade von seiner Mutter ausgemeckert bekam. Nur, dass ihre Mutter nie meckerte. Jayden hob die Hand und drehte ihr Gesicht zu sich. "Niemand von uns kann euch daran hindern, weiterzumachen. Passt einfach auf euch auf... okay?", "Versprochen.", "Gut." Er nickte und ließ sie los, als Kattlea und Yuna aus ihrer Hütte traten. Kattlea grinste breit. Mari rollte mit den Augen. "Ugh. Ich mach dann zur Entschädigung mal das Frühstück." Dann verschwand sie schnell, um Kattleas peinlichen Fragen zu entfliehen. 

Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt