Zeitreise-Kapitel (Erster Teil): Die Aufgabe

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Plötzlich bebte im Sekundentakt die Erde. „...Was ist das?" fragte Mari. Ein Brüllen ließ die Höhlenwände erzittern und Jacky wurde unruhig. „Ist das ein Pokémon?", „Ich wüsste nicht, was es außer einem Pokémon sein könnte..." murmelte Mari. „Ich habe noch nie einen Menschen so brüllen gehört..." UHaFnir knurrte und kauerte sich zusammen. Das Brüllen ertönte erneut, diesmal lauter und näher. „... Das ist ein Nidoking..." flüsterte Mari. „Wir können hier nichts sehen und wohl kaum halbwegs effektiv gegen es kämpfen... Weg hier!" Jacky nickte und sie rannten los. In die Dunkelheit. Orientierungslos. „Wo rennen wir hin?!" fragte Mari keuchend. „Ich weiß es nicht!" keuchte Jacky. „UHaFnir? Absol?" Nach einer gefühlten Ewigkeit blieb sie stehen. „Wo seid ihr?!" Nichts. Es blieb still. „Wir haben sie verloren!" rief Mari. „Panzaeron ist auch nicht hier!" Sie blickte sich panisch um. „Was jetzt?", „Ruhe bewahren..." antwortete Jacky. „Wenn wir jetzt ausflippen, bringt es uns gar nichts.", „Wir sollten zurückgehen.", „Wo ist denn ‚zurück'?" fragte Jacky und hockte sich auf den Boden. „Ich kann gerade noch so meine Hand vor Augen sehen." Sie seufzte und lehnte sich an die Höhlenwand. Ihr Ellenbogen stieß dabei gegen seltsame Verformungen an der Wand. „Hm?" Sie sah sich um. „...Hm...", „Was ist denn?" Jacky tastete an der Wand entlang. „....Hey... ich glaube, ich hab eine Art Wegweiser gefunden." sagte sie. „Fühlst du die Rillen hier in der Wand?" Mari betastete die Wand. „...Ja.", „Sie sind zu gerade, um von einem Pokémon zu stammen. Ich weiß nicht, wo genau sie hinführen, aber wir sollten ihnen folgen. Sie sind nicht umsonst hier. Was bleibt uns auch anderes übrig?", „Wohl nichts. Na dann los... gehen wir zusammen.", „Okay." Jacky tastete sich an der Wand entlang und folgte den Rillen. Mari blieb dicht hinter ihr.

Währenddessen sahen sich die Pokémon auf der anderen Seite des Berginneren um. „Es ist so dunkel, ich seh kein bisschen." krächzte Panzaeron. „Was würde ich jetzt für Luxtras Augen geben..." murmelte Absol. „Du siehst immer noch mehr als wir, also beschwer dich nicht", brummte UHaFnir. „Wir müssen unsere Trainerinnen finden.", „Was würde ich für Zoroarks Nase geben", stöhnte Panzaeron. „Außerdem, UHaFnir. Du bist der mit den Schallwellen. Ich bin derjenige von uns, der hier gerade am wenigsten sieht." Der Stahlvogel pochte mit dem Schnabel gegen die Steinwand. „Hmpf. Hier ist nur Stein, Stein, Stein!" UHaFnir schickte Schallwellen in die Umgebung und seufzte ratlos. „Hier gibt es einfach nichts bis auf Stein. Und es ist so eng hier, ich kann hier meine Flügel nicht mal ausbreiten! Ich hasse Höhlen, es ist so beengend hier.", „Die Wände sind feucht", sagte Absol. „Ich kann nichts riechen.", „Leute?" Panzaeron drehte sich zu ihnen. „Sind diese Rillen hier normal?", „Was für Rillen?" fragte Absol und trat zu dem Stahl-Pokémon an die Wand. „... Keine Krallen sind so regelmäßig..." bemerkte er. „Ist das ein Wegweiser?" fragte Panzaeron. Absol neigte ratlos den Kopf zur Seite. „Kann schon sein. Vielleicht finden wir anhand ihnen den Weg hier raus... Egal, was es am Ende ist, wenn wir noch weiter auf der Stelle stehenbleiben, werden wir noch angegriffen und ich habe so das Gefühl, dass wir uns das nicht leisten können. Vorallem, wenn Guardevoir nicht hier ist. Wir müssen weiter.", „Na schön." krächzte Panzaeron. „Geh vor." Absol nickte und ging voraus, den Rillen nach. Panzaeron landete auf UHaFnirs Rücken und der Drache trottete murrend hinter Absol her. Er flog lieber, so viel war sicher. Und Panzaeron ließ sich auch noch von ihm durch die Gegend schleppen... Wie unfair.

Nach einer Weile erreichten sie eine Kammer, in die durch ein Loch an der Decke Tageslicht flutete. Zwei Säulen standen in der Kammer, auf denen jeweils ein Kristall ruhte. „Was ist das?" fragte Panzaeron verwirrt. Ratlos sah sich Absol um. „Keine Ahnung."

Einige Zeit später erreichten die Mädchen die Kammer ebenfalls. „Panzaeron!" rief Mari erleichtert. „Absol! UHaFnir! Arceus sei Dank, euch geht's gut!" Jacky kniete sich auf den Boden und Absol sprang ihr in die Arme. „Sind das...?" Maris Blick fiel auf die Kristalle. „Nein, kein Zweifel..." Sie trat näher an die Podeste heran. „Das sind die Orbs.", „Hoffen wir, dass wir mit ihnen wirklich Palkia und Dialga rufen können..." Jacky ließ Absol los und stand auf. Mari streckte die Hand aus und legte die Hand um einen der beiden Kristalle. „Das muss der Adamant-Orb sein...", „Dann ist das hier der Weiß-Orb..." Jacky nahm den anderen in die Hand. „Komm. Gehen wir zur Speersäule zurück. Das Loch in der Decke ist groß genug, sodass Panzaeron und UHaFnir durchpassen." meinte Mari. Jacky nickte. „Alles klar." Sie kletterten auf ihre Flug-Pokémon und Absol sprang zu Jacky auf UHaFnir. Panzaeron flog zuerst durch die Decke nach draußen. UHaFnir folgte ihm und musste sich dünn machen und sich mit einem kräftigen Flügelschlag in einmal hinaus befördern. Es war manchmal ein Hindernis, so große Flügel zu haben.

Augenblicke später landeten sie wieder am Ausgangspunkt- Auf der Speersäule. „Okay..." Mari sprang von Panzaeron und hob den Adamant-Orb gen Himmel. „Dialga! Wenn du mich hören kannst, ersuchen wir deine Hilfe! Bitte, komm zu uns!" Jacky tat dasselbe mit dem Weiß-Orb. „Palkia, ich bitte dich, steige herab!"

Portale öffneten sich am Himmel, als die Götter von Zeit und Raum sich aus ihnen lösten und mit lautem Brüllen auf die Speersäule zuhielten. Palkia und Dialga landeten vor ihnen auf der Plattform. „Die, die des Herzens Stimme hört... Die, die den Fluss der Zukunft lenkt... Wir wissen den Grund um eure Wiederkehr." sagte Dialga. „So ist es." stimmte Palkia ihm zu. „Das Gleichgewicht von Zeit und Raum gerät zunehmend aus der Balance. Der Grund dafür ist, dass Ereignisse in der Vergangenheit nicht länger ihrem eigentlichen Verlauf folgen... Sie änderten ihren Lauf und brachten so das Gleichgewicht der Welt durcheinander, da die Zukunft auf ihren Grundfesten gebaut ist...", „Die Vergangenheit steht nicht mehr unter unserem Schutz." sagte Dialga. „Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, muss garantiert werden, dass jene Ereignisse ihrem vorgeschriebenen Verlauf folgen... Die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, ist, euch in jene Zeiten zu schicken. Dann obliegt euch die Aufgabe von dort an, jene Ereignisse zu korrigieren. Jedoch...", „...darf niemand eure wahre Identität kennen." beendete Palkia seinen Satz. „Eure Zeit ist jene, in der ihr euch noch befindet. Die vergangenen Zeiten sind anders als jene, in denen ihr lebt. Ihr braucht ein neues Selbst... eine neue Gestalt.", „Wie sollen wir das anstellen?" fragte Mari. „Ich werde mit der Verzerrung des Raumes eine Änderung eures Äußeren herbeiführen", sagte Palkia. Ein Portal öffnete sich vor ihnen, in dem alle Farben des Regenbogens pulsieren, als wären sie lebendig. „Wenn ihr euch dieser Aufgabe annehmt, werdet ihr euch mit einem anderen Äußeren in einer fremden Zeit wiederfinden... niemand soll erkennen, dass ihr aus einer anderen Zeit stammt. Ihr werdet so lange in anderen Gestalten zwischen Zeit und Raum reisen, bis alles seine Ordnung gefunden hat." Mari und Jacky sahen in das Portal. „Wir müssen da rein, nicht wahr...?" fragte Mari. Jacky nickte. „Wenn wir jetzt da reingehen, müssen wir die Sache bis zum Ende durchziehen." Mari ballte eine Hand zur Faust. „Verstehe..." Dann rief sie ihr Pokémon zurück. Jacky tat dasselbe mit UHaFnir. Absol jedoch ließ sie draußen. „Jetzt oder nie." sagte Mari entschlossen und hielt Jacky die Faust hin. Jacky drückte ihre eigene Faust gegen ihre, bevor sie einen Schritt auf das Portal zu wagten. „Okay. Let's do this." sagte Mari und sie und Jacky nahmen sich an den Händen. Zusammen tauchten sie in das Portal ein und Absol sprang ihnen hinterher. Sie wurden so schnell durch Zeit und Raum geschleudert, dass sie nichts sehen konnten. 

Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt