Das Zeitreise-Kapitel (Erster Teil): Auf der Suche

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Am nächsten Morgen was es noch dunkel, als Mari Jacky leise flüsternd weckte. „Hey… wach auf.“ Sie schüttelte sie leicht. „Ngh...“ Jackys Finger krallten sich ins Bettlaken, ihre Augen waren noch geschlossen. „Hey. Wir haben die Welt zu retten. Steh auf.“, „Huh? W-was…?“ Jacky zuckte zusammen und schlug die Augen auf. „Es ist sechs Uhr und noch zappenduster draußen… wir sollten gehen. Du weißt doch, was wir tun müssen.“, „Ja… ja, natürlich.“ Jacky war noch ganz durch den Wind, als sie sich müde aufrichtete und blaue Strähnen ihrer Haare ihr ins Gesicht glitten. Sie gähnte, bevor sie aufstand und sich fertig machte. Mari schaltete derweil ihren Viso-Caster aus. Wenn ihre Weltrettungsaktion darauf hinauflaufen sollte, dass sie in die Vergangenheit reisen mussten, wäre es hinderlich, wenn er an wäre. Dann gesellte sie sich zu Jacky ins Bad, die ihre Haare betrachtete. „Mh, die blaue Farbe wäscht sich schon raus… Vielleicht sollte ich sie mir nachfärben...“, „Ich finde deine Naturhaarfarbe eigentlich besser.“ meinte Mari, während sie ihre eigenen Haare durchkämmte. „Das Honigblond?“, „Ja, eigentlich schon. Du nicht?“, „Hm… Vielleicht… Ich überlege gerade eher die ganze Zeit, wie wir Dialga und Palkia rufen sollen.“, „Hm… Zyrus hat‘s letztens mit dem Adamantorb und dem Weißorb geschafft...“ erinnerte sich Mari. „Vielleicht ist das unser Ansatzpunkt.“, „Gute Idee. Dann müssen wir den ganzen Kraterberg auf den Kopf stellen, wenn es sein muss...“, „Ja, also haben wir doch schon mal einen Plan. Hör mal, wenn wir wirklich in die Vergangenheit reisen müssen, falls du recht hast… was sollen wir mit unseren Pokébällen machen? Wenn wir weit zurückreisen würden, gäbe es dort bestimmt noch keine Pokébälle...“, „Dann müssen wir ein paar von ihnen hierlassen.“ meinte Jacky. „Ich tu das nur äußerst ungern, aber zwei Pokébälle lassen sich einfacher verstecken, als sechs. Es wäre sicherer, denke ich.“, „Hm...“, „Ich nehme UHaFnir und Absol mit. Du solltest auf jeden Fall Panzaeron mit dabei haben.“, „...Und Guardevoir.“, „Gut.“ Sie verließen das Badezimmer und ließen ihre Pokébälle dort zurück, bis auf die anderen beiden. Die behielten sie. „Leise, wir dürfen Maki nicht wecken.“ flüsterte Mari. Jacky nickte, als die beiden aus der Hütte schlichen und sich draußen auf ihre Flug-Pokémon schwangen. „Auf nach Panaero, Panzaeron.“ Es nickte und stieß sich ab. UHaFnir folgte ihm. „Wer weiß, wie lange wir weg sind...“ murmelte Jacky. „Wir werden lange brauchen, schätze ich.“, „Hm… Ich hoffe nicht, sonst werden sich mehr als nur ein dutzend Leute Sorgen machen, wenn wir von einen Tag auf den anderen verschwinden und nicht mehr erreichbar sind.“, „Aber in ein paar Stunden wird das wohl auch nicht klappen...“ seufzte Jacky. „Wenn‘s gut läuft… 4-5 Tage. Wenn‘s gut läuft. Wir schaffen das schon.“

Nach einer Weile landeten sie in der noch schläfrigen Stadt Panaero City. Die Straßenlaternen leuchteten hell und keiner war auf den Straßen unterwegs. Sie hofften inständig, dass Géraldine schon wach war. Sie riefen ihre Pokémon zurück und eilten zum Flugplatz. Und sie hatten Glück. Géraldine besprach etwas mit einem Mann vom Flughafendienst. Sie liefen zielstrebig auf sie zu. „...Dann machen wir das so.“ sagte Géraldine gerade zu dem Mann und nickte. „Ähm… Entschuldigung?“ unterbrach Mari sie. Géraldine drehte sich verwundert zu ihnen um. „Guten Morgen. Was macht ihr denn um die Zeit schon hier auf dem Flugplatz?“, „Wir wollten dich um einen Gefallen bitten“, begann Jacky. „Wir müssen ganz, ganz dringend nach Sinnoh… zu unserer Freundin, Koko. Wir wollen sie am Kraterberg treffen, weil sie unsere Hilfe braucht.“ Géraldine musterte sie. „Ist das wirklich so dringend?“, „Ja, sehr. Bitte, Géraldine, wir müssen dorthin.“ beharrte Jacky. „Hm...“ Nachdenklich legte die Arenaleiterin den Kopf schief und überlegte, bevor sie mit einem Lächeln nickte. „Natürlich, das ist das Mindeste, was ich für euch tun kann. Ihr könnt dort drüben im Gebäude warten, ich mache den Flieger fertig.“, „Vielen Dank“, sagte Mari und ging mit Jacky zum Flughafengebäude. „Gelogen wie gedruckt.“ raunte sie und knuffte ihre Freundin. „Ich fühle mich echt mies dabei, sie anzulügen.“ murmelte Jacky. „Besser, als allen Sorgen zu bereiten.“, „Ja… manchmal muss man zu solchen Mitteln greifen.“ Sie warteten im Gebäude.

Bald tauchte Géraldine im Gebäude auf. „Wir können abheben!“ verkündete sie und winkte sie zu sich. „Los geht‘s.“, „Endlich. Danke.“ Die Mädchen gingen mit ihr mit und setzten sich in den Flieger, bevor dieser Richtung Sinnoh abhob. Sie fühlten sich seltsam damit, den Großteil ihrer Pokémon zurückzulassen. Sie waren nervös und Jacky sah ständig aus dem Fenster.

Nach 3 Stunden Flug tauchte Sinnoh unter ihnen auf. „Schnallt euch an, wir landen!“ verkündete Géraldine durch den Lautsprecher. Sie schnallten sich an und sahen aus dem Fenster. Ihre Herzschläge beschleunigten sich, als das Flugzeug auf dem Flugplatz des Kampfareals landete. Sie stiegen aus. „Soll ich vielleicht mitkommen?“ fragte Géraldine. „Nein, das können wir schon alleine Regeln.“ antwortete Mari. „Na gut. Passt auf euch auf, ihr beiden.“ Sie winkte ihnen zu und stieg dann wieder in den Flieger, der brummend wieder zum Leben erwachte und und abhob. „Dann los.“ beschloss Mari. Sie zog Panzaerons Pokéball hervor. „Auf zum Kraterberg.“ Jacky nickte und sie kletterten beide auf ihre Flug-Pokémon, bevor sie in Richtung des Kraterbergs abhoben.

Unter ihnen zog das Meer vorbei, dann bald die Küstenstädte von Sinnoh und anschließend die zerklüfteten Felswände des Kraterbergs. Sie landeten auf der Speersäule. Als Jacky einen Fuß auf die Spitze des Kraterbergs setzte, knickte sie fast ein, als ein Tsunami an Visionen über sie hereinbrach. Sie schrie auf. „Jacky?“ Mari packte ihre Schultern und hielt sie fest. „Alles okay?! Sag doch was!“ Jacky riss sich von den Bildern los und hob schwer atmend den Blick. „Alles… okay...“ ächzte sie. „Das war wohl eine Reaktion… von mir auf die Ereignisse...“, „Was hast du gesehen?“, „Zu viel, als dass ich ansatzweise mitkommen konnte. Ist nicht… wichtig…“ Sie beruhigte sich allmählich wieder. „Palkia! Dialga! Wir brauchen eure Hilfe!“ Nichts geschah. „Man kann nicht einfach hierher kommen und nach ihnen rufen, das wäre zu einfach...“ seufzte Mari. „Wir sollten nach den Orbs suchen und damit unser Glück versuchen. Beten wir, dass sie hier irgendwo sind...“ Jacky nickte ihr zu und sie begannen, dass Gelände abzusuchen. Jedoch wurden sie nicht fündig. „Ich finde hier nichts...“, „War doch klar, dass sie hier nicht einfach so herumliegen...“ murmelte Mari frustriert. „So ein Mist!“ fluchte Jacky entmutigt. Mari sah sich um. „...Es ist wahrscheinlicher, dass wir die Orbs im Herzen des Berges finden… Wir sollten IM Berg suchen. Nicht AUF dem Berg. Was die Sache nicht gerade einfacher macht… Der Kraterberg ist weitläufig. Aber was haben wir auch erwartet… Los, gehen wir.“ Jacky nickte und sie gingen zu der Höhle, die in den Berg hinein führte. „Wir sollten unsere Pokémon zur Hilfe nehmen“, schlug Mari vor. „Es ist dunkel hier. Man kann kaum was erkennen. Das ist der Nachteil davon, Junglut nicht dabeizuhaben...“, „Oder Luxtra...“ seufzte Jacky. „Absol, wir brauchen dich!“ Ihr Absol landete vor ihr auf dem Boden. „Kannst du was erkennen, Absol?“ Absol sah sich um. „...Sol...“, „Vielleicht sollten wir es mit UHaFnirs Schallwellen versuchen...“ schlug Mari vor. „Damit kann es doch die Umgebung aufs Genauste erkennen, auch ohne Licht.“, „Mari, du bist die cleverste Person, die ich kenne.“ Jacky lächelte. „UHaFnir, komm her!!“ UHaFnir flog zum Höhleneingang und zwängte sich hindurch, bevor es sich zu ihnen vor bewegte. Panzaeron, welches wesentlich kleiner war, folgte ihm problemlos. „Absol, setz dich auf UHaFnir.“ forderte Jacky es auf. Absol nickte und sprang auf UHaFnirs Rücken. UHaFnir sandte stets Schallwellen aus, als es sich vorwärts bewegte. Die Mädchen und Panzaeron folgten ihm. Ihre Schritte hallten unheimlich von den Wänden wider.

Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt