Abidaya-Kapitel: Planung

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Sie betraten das Pokémon-Center und liefen die Treppen nach oben. "Sie muss dringend mal zum Psychologen", befand Mari. "Einer wird wohl nicht reichen", meinte Jacky. "Ich glaube, selbst hundert reichen nicht.", "Tja... da könnte was Wahres dran sein.", "... Gesundheit", hörten sie plötzlich eine Stimme sagen. "Ich glaube, du solltest viel Kamillentee trinken. Sonst bist du nachher zu krank, um an der Pokémon-Liga teilzunehmen.", "Hmpf... Dieser rothaarige Typ hat mich schon wieder geschlagen. Langsam bin ich frus- HATSCHI!!! ... frustriert.", "Blutet dein Stolz, Chris?", "Sei nicht albern, Laslow!" Ein Schnauben war zu hören. Chris putzte sich offenbar die Nase. "Jedenfalls hörst du dich gut an. War das Meeting mit dem kalten Wasser nett?", "Ach, halt die Klappe. Fall du erst mal ins Wasser, dann reden wir weiter.", "Ich hab leider kein Flug-Pokémon, daher... wird das tendenziell eher schwierig.", "Pfft... Muss ja nicht unbedingt ein Fall von einem Flug-Pokémon sein...", "Du redest ja immer noch mit mir. Wolltest du das nicht lassen?", "Manchmal hasse ich deine Spitzfindigkeit und die Tatsache, dass du fast immer Recht hast...", "Das ist jetzt aber nicht meine Schuld.", "Ja ja... HATSCHI!!", "Gesundheit.", "Danke. Wenn das mal hilft...", "Wer weiß. Vielleicht sollte ich dir das öfter wünschen.", "Jetzt bist du schon wieder gemein.", "Tut mir Leid." Jacky und Mari kamen um die Ecke. Chris und Laslow standen im Flur. Chris hatte sich anscheinend erkältet. Die beiden sahen auf, als sie sie sahen. "Moin", begrüßte Chris sie. "Hallo." Laslow nickte ihnen zu. "Ha- Hallo", grüßte Jacky sie zurück und verschluckte sich fast an ihrer eigenen Spucke. "Lange nicht gesehen... Wie... wie geht's euch?", "Recht gut, schätze ich", antwortete Laslow und musterte dann Chris. "...Mir zumindest. Chris hat eine Erkältung voll erwischt." Chris knirschte mit den Zähnen. "Ich hasse Erkältungen... Es dauert immer eine gefühlte Ewigkeit, bis die mal irgendwann vorbei sind...", "Kann ich nur zustimmen", pflichtete Mari ihm bei. "Ich schlage vor, du erholst dich ordentlich, vielleicht hilft das ein bisschen", schlug Laslow vor. "Lass die Finger mal ausnahmsweise von deinem Nintendo. Vom bis ein Uhr nachts Fire Emblem spielen geht die Erkältung sicher nicht schneller weg.", "Blahblahblah." Chris rollte mit den Augen. "Schon verstanden. Man sieht sich." Er hob die Hand und spazierte davon. Laslow nickte den Mädels zu. "Yepp. Man sieht sich!" Dann verschwand auch er, bevor Jacky irgendwas sagen konnte. Man sah ihr an, dass sie eben das liebend gern getan hätte, aber ihr war alles im Hals stecken geblieben. Mari tippte sie an und ging dann in ihr eigenes Zimmer. Jacky folgte ihr. Sie legten ihre Sachen im Zimmer ab und entschieden sich dann dazu, zur anderen Seite des Strands zu gehen und dort ihre Pokémon frei zu lassen. Als sie die Treppe runterliefen, sahen sie eine Polizistin mit der Krankenschwester sprechen- Offenbar war Kaio ihnen zuvor gekommen. Interessiert hörten sie zu, was sie besprachen. "...Das Waisenhaus ist schon vor Jahren aufgegeben worden, eigentlich sollte dort niemand mehr arbeiten", sagte die Polizistin gerade. "Dann handelt es sich also um illegalen Betrieb?" fragte Schwester Joy. Die Polizistin nickte. "Sieht so aus. Die Polizei übernimmt den Fall, wir werden den Fall klären und den Kindern entsprechende Hilfe zukommen lassen. Bitte entschuldigen Sie mich." Sie verließ das Pokémon-Center. „Hoffentlich können sie was erreichen", murmelte Mari. „Die Kinder tun mir Leid." Jacky nickte. „Ja... Wir müssen der Polizei vertrauen. Komm." Sie liefen nach draußen. Der Trubel am Strand hatte sich mittlerweile gelegt. Sie nutzen die Ruhe und riefen ihre Pokémon heraus. Als Jacky Milotic sah, zog sie überrascht die Augenbrauen hoch. "Warte mal..." Mari lächelte. "Jaydens kleines Geschenk an mich, als Gegenzug für Fiaro.", "Er hat es dir geschenkt?", "Ja. Er sagte, er hat extra nur deswegen mitgemacht." Jacky seufzte. "Manchmal bin ich echt neidisch... Jayden hätte auch egoistisch sein und es für dich behalten können, aber er hat's dir gegeben... Er hat dich echt gern. Du hast echt so ein Glück!" Mari musste lächeln. "...Heh. Es ist Zeit, dass es in unseren Kreisen begrüßt wird." Jacky nickte. "Stimmt. Kommt raus, ihr alle!" Ihre Pokémon erschienen ebenfalls und ihre Blicke fielen sofort auf den Neuling. Sie wechselten Blicke untereinander, abwartend, wer den ersten Schritt wagte. Milotic beobachtete sie mit Misstrauen. Dann sprang Roselia vor und begrüßte das Wasser-Pokémon vergnügt. Luxtra folgte ihm und schnupperte an der Schlange. Zoroark neben ihm legte die Ohren an und reckte sich vor, um Milotic ebenfalls zu untersuchen. Milotic wich nicht vor ihnen zurück, es schien sich nicht einmal ansatzweise vor ihnen zu fürchten. Meditalis trat vor und verneigte sich, während Junglut Milotic bereits so behandelte, als wäre es die ganze Zeit bei ihnen gewesen. UHaFnir breitete zur Begrüßung die Schwingen aus. Der einzige, der sich nicht bewegte, war Scherox. Es nickte nur. "Okay, dann gehen wir mal los!" beschloss Mari und schlenderte mit Jacky am Strand entlang. UHaFnir und Panzaeron breiteten die Flügel aus und genossen ihre Freiheit mit einem kleinen Wettfliegen über den Wellen. Meditalis fing an, wieder mit Junglut zu trainieren- und das im Gehen. Die beiden hatten wohl in den letzten Tagen zu viel Energie angestaut und zu wenig davon verbraucht. Luxtra preschte wie die wild gewordene Tollwut über den Strand und Zoroark setzte ihm nach. Luxtra blieb weiter weg stehen, wurde von Zoroark dementsprechend umgerannt, Luxtra schimpfte fauchend woraufhin Zoroark ihm in die Pfote biss. Luxtra zuckte zusammen, knurrte und die beiden balgten sich kurze Zeit später im Sand. Die anderen gingen es etwas ruhiger an und liefen neben ihren Trainerinnen her. Milotic kroch hingegen zum Wasser und genoss seine Freiheit in den salzigen Wellen des Meeres. Auffallend jedoch war, dass Knakrack und Meditalis noch immer den weitest möglichen Abstand voneinander hielten. "Hassen sich Meditalis und Knakrack eigentlich immer noch wie die Pest?" fragte Mari. "Hassen würde ich es nicht nennen. Eher... eh... äh..." Jacky suchte nach Worten. "...Äh.... gute Freunde. Sehr gute Freunde. Die sich in die Haare kriegen... oft.", "Ergibt Sinn.", "Und kommt mir vor Allem bekannt vor.", "Häh? Von wem?", "Von Jayden und dir. Ihr habt euch gern und zofft euch trotzdem manchmal.", "Keine Ahnung, wovon du redest.", "Hehehe... Übrigens, Morgen ist ja die Arena dran. Willst du zuerst gegen den Arenaleiter antreten?", "Gerne, bevor du noch auf die Idee kommst, mit Luxtra alles unter Strom zu setzen.", "Wie kommst du denn darauf?", "Keine Ahnung. Ich will es nicht drauf ankommen lassen.", "Unter Strom setzen kriegst du selber aber auch wunderbar hin.", "War das jetzt ein Kompliment oder ein Angriff?", "Vielleicht beides~", "Das geht überhaupt nicht.", "Natürlich geht das!", "Einen Dreck geht das!", "Okay, okay, ich will das jetzt nicht mit dir ausdiskutieren.", "Danke." Mari dehnte die Augen. "Und weißt du, was das beste ist?", "Klär mich auf.", "Ich werde nicht mehr kontrolliert, für den Fall, dass schlagartige Fluchtversuche an der Tagesordnung stehen.", "Vielleicht ja doch. Wer weiß?" Jacky grinste leicht. "Vielleicht wirst du ja weiterhin beobachtet und merkst es nur nicht.", "Was?!" Mari sah sich sicherheitshalber um. Jacky knuffte sie vergnügt. "Nur ein Witz! Am Ende hast du noch Paranoia!", "Para... was?", "Paranoia. Du weißt schon, dass du dir etwas einbildest, obwohl es gar nicht existiert.", "Der Witz war aber nicht witzig.", "Tut mir echt Leid... Hahaha... Übrigens, hast du dir eigentlich für die Arena schon eine Strategie überlegt?", "Kein bisschen. Du?", "Naja, ich denke, man muss bloß eins und eins zusammenzählen. Benson trainiert Wasser-Pokémon. Sein Kampffeld wird wahrscheinlich entweder mit Wasser gefüllt sein oder an der Küste liegen. Du hast ja jetzt ein Wasser-Pokémon im Team. Ich hab keines, deshalb muss ich mir wohl was überlegen...", "Hm, Milotic zu benutzen, wird wahrscheinlich wirklich eine gute Idee sein..." Mari nickte. "Zum Kreativ werden haben wir aber noch genug Zeit. Die Sonne geht unter, siehst du?", "Huh? Ja, stimmt." 

Die beiden beschlossen, sich den Sonnenuntergang anzuschauen und gingen dann zurück ins Pokémon-Center. Dort setzten sie sich an ihre Planung für den morgigen Kampf. "Das wird mein schwierigster Arenakampf." sagte Jacky und hielt einen Stift und ein Blatt Papier in der Hand. "Keines meiner Pokémon hat im Wasser einen Vorteil. GEGEN Wasser-Pokémon schon, aber im Wasser... Ich meine, Luxtra und Roselia können beide schwimmen, aber sie können nicht lange unter Wasser bleiben, so wie Milotic. Das würde die rein theoretisch an Plattformen oder eben das Land binden und das macht uns angreifbar. Das einzige, was mir einfällt, wäre, das Wasser tatsächlich unter Strom zu setzen...", Sie notierte sich das, "...aber ich bin mir sicher, dass Benson als erfahrener Wasser-Trainer eine Antwort darauf parat haben wird.", "Was ist mit Flug-Pokémon?" fragte Mari. "So, wie das Wasser für die Wasser-Pokémon ein zuhause ist, dass sie unberechenbar macht, ist die Luft dasselbe für Flug-Pokémon, oder?", "Aber Flug-Pokémon haben es in einem geschlossenen Gebäude schwer. Besonders UHaFnir. Und wenn sie ins Wasser fallen, ist es vorbei.", "Da hast du auch wieder recht.", "Hm... Meditalis ist die beste Taucherin aus meinem Team... Es könnte auch das Wasser selbst mit seinen Psycho-Kräften beeinflussen... Aber würde ich Absol kämpfen lassen, könnte es mit seinen Klingen das gesamte Kampffeld unter Beschuss nehmen. Die Klingen zerschellen teilweise an der Wasseroberfläche und das könnte die Gegner ziemlich stark beeinträchtigen...", "Scherox solltest du auf gar keinen Fall kämpfen lassen." sagte Mari. "Es ist ziemlich schwer und würde dir gegen Wasser-Pokémon echt nichts nützen.", "Da hast du recht." Jacky nickte. "Scherox kann ich aus meiner Liste der Möglichkeiten erst mal direkt streichen... Was hast du dir denn ausgedacht?", "Hm..." Mari dachte nach. "Also... Milotic hat den Wasser-Vorteil ebenso wie die Gegner. Guardevoir kann sich hin und her teleportieren und seine Psychokinese benutzen... Zoroark kann sich sogar in Milotic verwandeln und so kurzzeitig ebenfalls den Wasser-Vorteil einnehmen.", "Knakrack und Junglut sollten nach Möglichkeit in ihren Bällen bleiben.", "Ich weiß. Auf die Idee, einen von ihnen zu benutzen, komme ich im Leben nicht... Panzaeron ist schnell, hat allerdings dasselbe Problem wie Scherox, sollte es ins Wasser geschleudert werden. Somit wird mein Team auf die drei beschränkt. Auf Guardevoir, Zoroark und Milotic. Ob Benson wie Lysander auch drei Pokémon benutzt?", "Davon ist auszugehen." Jacky nickte. "Na dann ist meine Aufstellung ja schon klar..." Mari tippte sich ans Kinn. 

Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt