Das Abidaya-Kapitel: Aufbruch

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„Wir gehen morgen nach Abidaya, stimmt‘s?“ fragte Mari. Jacky nickte. „Mhm. Den Orden holen wir uns nach dem Festival. Wir stressen uns nicht.“ Sie gingen in ihre Hütte zurück und setzten sich an den Tisch, wo Jacky in einem Magazin blätterte. „Oh. Hör mal.“ Jacky sah auf. „Es haben sich einige berühmte Personen als Zuschauer in der Liga angekündigt dieses Jahr.“, „Oh? Wer denn?“ fragte Mari und kippelte leicht. „Fall nicht vom Stuhl. Diantha wird da sein.“, „Woah, echt? Und… was ist mit Cynthia?“, „Sie hat sich auch angekündigt.“ Jacky nickte. „Troy auch. Sogar ein paar Arenaleiter und Top-Vier-Mitglieder werden da sein. Frosina von den Top-Vier aus Hoenn, zum Beispiel. Valerie, die Fee-Arenaleiterin aus Kalos. Lucian von den Top-Vier aus Sinnoh.“ Mari kippte auf ihrem Stuhl hinten über und machte eine ungeplante Rückwärtsrolle. „Was?! Echt? Was wollen die hier? Das war doch sonst nie der Fall...“, „Sie kommen wegen euch“, meldete sich jemand zu Wort und jemand hielt Mari die Hand hin. Sie ergriff sie und ein starker Arm zog sie auf die Füße. „Wegen uns?“, „Das ist doch offensichtlich.“ Jayden zog die Hand zurück und vergrub sie in seiner Hosentasche. Mit der anderen warf er sich einen Bonbon in den Mund. „...Wie meinen?“ fragte Mari. „Einige von ihnen waren damals auch beim Rayono-Festival dabei. Sie haben alles von euch mitbekommen, so wie jeder andere. Der Rest hat von euch gehört.“ Mari und Jacky waren gänzlich verdutzt. „Bist du… dir sicher?“ fragte Jacky. „Ihr seid mehr oder weniger inoffiziell die Heldinnen von Einall und Sinnoh. So was lässt sich beim besten Willen niemand entgehen. Viele sind neugierig geworden.“, „...oh… äh...“ Jayden lachte und verschränkte die Arme. „Champions hin oder her, ich will diese Liga gewinnen. „Besonders, weil Jade mitmachen wird.“, „Sie auch?“ Jayden nickte. „Hm… Aber jeder will gewinnen.“ sagte Mari. „Allerdings verfolge ich nebenbei noch ein anderes Ziel.“, „Ach ja?“ Jacky sah sie an. Mari nickte. „Ja. Ich will Dino rausschmeißen.“, „Achso. Nicht, wenn ich ihn zuerst aus der Arena trete!“ kicherte Jacky. „Die Gegner werden allerdings per Zufallsprinzip entschieden, wer weiß, wer von uns die Chance im Endeffekt bekommt. Vielleicht keiner.“, „Mir egal! Sollte er mein Gegner sein, trete ich ihn in den Dreck! Dieser arrogante Dreikäsehoch hat uns nur verspottet und dafür fliegt er im hohen Bogen aus dem Turnier!“, „Da ist ja jemand Feuer und Flamme“, bemerkte Jayden. „Aber vielleicht werde ich dir deine Vorfreude versalzen, wenn wir uns zuerst auf dem Kampffeld sehen. Freundin hin oder her, ich halte mich nicht zurück.“ Er musterte sie herausfordernd. „Dann kannst du zusehen, wie ich Dino aus dem Ring werfe. Der Typ ist ein Arschloch.“, „Das stimmt, aber pah! So weit kommt es nicht! Ich verliere nicht noch mal gegen dich! Zurückhaltung kenne ich nicht!“, „Das Kätzchen zeigt ja seine Krallen“, schmunzelte er amüsiert. „Kätzchen? Lass mich, ich darf das!“, „Das macht dich erst zu dem, was du bist, Süße.“ Er lachte und wandte sich ab. „Das wird ein süßer Sieg für mich. Ich hab zu lange trainiert, um jetzt zu verlieren.“ Er warf ihr einen neckischen Blick über die Schulter zu. „Ich hoffe, du magst Saures. In der Liga wirst du nämlich genug davon bekommen.“, „Schwing keine großen Reden“, erwiderte Mari. „Ansonsten darfst du gerne deine Aufgabe als mein Katzenkratzbaum annehmen. Ich werde alles einsetzen was ich hab und dich fertig machen.“ Sie grinste. Er lachte nur. „Reiß dir nicht die Krallen aus, Süße.“, „Machst du dich über mich lustig?“ Er zwinkerte nur. „Wie bösartig!“, „So kennt man dich!“ Er schmunzelte und ging dann raus. „Tse. Gemeinheit.“ Mari verschränkte die Arme und warf sich dann aufs Bett. „Aaaaaah…. Jetzt kann der morgige Tag kommen. Vielleicht siehst du ja deinen Schwarm auf dem Festival, wer weiß?“, „Geht das schon wieder los?“ Ohne es zu merken, schoss die Röte in Jackys Gesicht. „Wenn ich so darüber nachdenke, haben wir uns ewig nicht mehr gesehen…“ Sie lächelte leicht verträumt. „Du hast ihm immer noch keine Nachricht geschrieben, oder?“, „Nein… Oh Mann, ich muss für dich wie ein verknallter Teenager aus Filmen aussehen.“, „Du bist ja auch einer“, grinste Mari. Jacky verzog die Mundwinkel. „Halt den Mund.“ Dann legte sie sich theatralisch eine Hand auf die Wange. „Du wirst auch immer rot, wenn du Jayden siehst.“, „Nicht immer.“, „Siiicher.“ Sie seufzte theatralisch. „Oh, Jayden… was wäre ich ohne dich?“ Mari schnappte sich ihr Kissen und warf Jacky damit ab. „Sei still!“ Das Kissen erwischte Jacky im Gesicht, doch sie lachte nur und ärgerte ihre Freundin weiter. „Hach, ich denke nur an dich… was ich dafür tun würde, um dich jeden Tag bei mir zu haben...“, „Erstens: So würde ich NIE reden. Und zweitens: Jetzt halt endlich den Mund!“ Mari sprang auf sie und quälte sie, indem sie Jacky ab kitzelte. Jacky wand sich lachend unter ihr und drückte ihr das Kissen ins Gesicht. Mari riss es ihr aus der Hand und schlug damit auf Jacky ein. „Attacke!!“

Ihr Gelächter hallte laut nach draußen, als die beiden sich einen Kissenkrieg vom Feinsten lieferten und am Ende erschöpft in ihre vollständig chaotischen Betten fielen. Die Hütte war komplett verwüstet. Sie keuchten, bis Jacky Sekunden später nicht mehr ansprechbar war, weil sie eingeschlafen war. „Wew… das ging schnell...“ Mari lachte leise und ließ den Kopf auf ihr Kissen fallen. „Uff...“, „Alles in Ordnung bei euch? Nächstes Mal solltet ihr vielleicht nachschauen, ob eure Tür verschlossen ist.“ Moosgrüne Augen lugten durch den Türspalt. Mari warf Jayden einen vernichtenden Blick zu. „Erstens: DU hast die Tür aufgelassen. Und zweitens: Stalkst du mich jetzt etwa?“, „Hab ich dir nicht gesagt, dass ich dich beobachte? Am Ende rennst du wieder davon.“, „Das passiert schon nicht, keine Sorge. Ich brauche immer einen Grund zu verschwinden und im Moment hab ich keinen.“, „Wie du meinst. Dann bin ich mal so vorbildlich und korrigiere mein kleines Verbrechen mit der Tür. Gute Nacht.“ Er schloss die Tür und verschwand.

Am nächsten Morgen war Mari vor Jacky wach und das brachte sie dazu, zu grinsen, denn jetzt konnte sie Jacky wieder foltern. Sie schlich sich zu ihr und flüsterte nah an ihrem Ohr: „Stehst du von alleine auf oder muss ich dich raus quälen?“ Jacky reagierte nicht. „Okay, wie du willst!“ Mari pikste ihr so heftig in die Seite, dass Jacky zusammenzuckte. „He...“ Sie drehte sich weg von ihr. „Noch fünf Minuten...“, „Das ist erst der Anfang. Soll ich Wasser holen? Eisssssskaltes Wasser?“, „W-was?“ Jacky sprang so hastig auf, dass sie fast über ihre eigenen Füße stolperte. „Brav.“ Mari grinste zufrieden. „Guten Morgen, Relaxo.“ Jacky rieb sich verschlafen über die Augen. „Guten Morgen, Mama.“ Mari lachte laut. „Wir haben viel zu tun, Tochter! Heute ist das Festival und wir müssen noch da hin laufen! Und hier aufräumen.“ Jacky seufzte und dehnte vor dem Spiegel ihre Arme. „Ich bin schon aufs Turnier gespannt. Vielleicht platzt ein Kyogre während des Wettkampfes aus dem Wasser!“, „Waaaaahrscheinlich, ja. Mach dich fertig, ich mache das Frühstück.“, „Okay.“ Jacky nickte und verschwand im Bad. Mari bereitete das Frühstück vor und sie aßen zusammen, bis sie die Hütte wieder in Ordnung brachten und los marschierten.

Saviors of Tomorrow 2 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt