Kapitel 12

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Lean:

Während sich Will mit dem Mann unterhält, schaue ich mich im Raum um. Dieser ist ziemlich groß, in weiß und grau Tönen gehalten und lichtdurchflutet. Ein großes Panorama Fenster ziert die Wand, wenn man den Raum betritt. Man hat eine wunderschöne Aussicht, wie ich finde. Wenn ich hier mein Büro hätte, würde ich jeden Morgen den Sonnenaufgang betrachten und den Passanten zu sehen, wie sie zur Arbeit eilen.
Mein Blick streift Will, welcher mich ebenfalls ansieht. Seine grauen Augen glitzern im Sonnenschein, seine Haltung ist entspannt.
Heute trägt er ein weißes Hemd, dazu ein dunkel blaues Jackett und eine ebenfalls dunkel blaue Krawatte.
Der Look steht ihm gut, wie ich zugeben muss.
Ein kleines Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, Will erwidert dieses.
Mein Blick gleitet zu Mr. Tyan, kurz blickt er zu mir, wendet seinen Blick jedoch wieder auf seinen Laptop vor sich.
Er hat blondes Haar, grün- blaue Augen, wie ich ausmachen konnte. Außerdem trägt er ein weinrotes Hemd und eine schwarze Hose.
Seine Haare hat er zurück gegeelt, er hat einen leichten drei Tage Bart.
Er müsste Mitte 30 sein, vielleicht auch jünger.
Weiß Will eigentlich, dass ich erst 17 bin? Ich bin mir nicht so sicher, da er sonst nichts mit mir gehabt hätte, oder?
Diese und weitere Fragen kreisen mir durch den Kopf, als ich leicht zusammen zucke.
Ein lauter Donner lässt mich leise auf keuchen, ein greller Blitz folgt kurz darauf.
Eine Sache, welche Will bestimmt nicht weiß ist, dass ich Angst vor Gewitter habe.
Ich bekomme Gänsehaut, beginne leicht zu zittern und stehe vom Sofa auf, welches direkt vor dem Panorama Fenster steht.
Der Platz neben Will ist noch frei, also setze ich mich und schaue auf meine Hände.
Seine Hand legt sich auf meine, er streicht mit seinen Fingern über meine Knöchel und sieht kurz zu mir herüber.
Von dem Gespräch, welches beide führen bekomme ich kaum etwas mit, da ich so sehr in meinen Gedanken versunken bin.
Als ich Will's Hand nah, sehr nah an meinem Schritt spüre, schaue ich auf.
Was hat er vor?
,,Gut, okay. Ich schreibe dir dann später, wann wir den nächten Termin ausmachen", meint Will und entfernt seine Hand von meinem Oberschenkel.
Sofort will ich, dass er seine Hand zurück legt, am besten das er mit seinen geschickten Finger darüber streicht. Und vielleicht, aber auch nur vielleicht, höher streicht und-
Stop! Wenn ich so weiter mache, dann bekomme ich noch eine Erektion, allein bei den Gedanken an seine Hand.
Unbewusst beiße ich mir auf die Unterlippe, spiele nervös mit meinen Händen.
,,Alles gut?", kommt es nah an meinem Ohr von Will.
Ich zucke zusammen und schaue auf, unsere Gesichter sind nah beieinander, so nah, dass ich seinen Minzfrischen Atem riechen kann.
Seine grauen Augen mustern mich, sein Blick gleitet zu meinen Lippen, verweilt auf ihnen und bringt etwas Abstand zwischen uns.
Die Spannung zwischen uns ist zum greifen nah, so elektrisiert, dass ich mich beinah auf ihn gestützt hätte.
,,Musst du heute eigentlich nicht arbeiten?", fragt Will, als wir im Aufzug stehen und in seine Etage fahren.
,,Nein, heute habe ich frei, dieses Wochenende auch".
Stumm nickt er, sieht sturr gerade aus.
Was hat er denn nun?
Mein Blick richtet sich auf meine Füße, nervös spiele ich mit meinen Händen. Seine Hand legt sich leicht auf meine, sacht streicht er mit seinem Zeigefinger über meinen Handrücken.
Blinzelnt schaue ich zu ihm auf, er sieht mich ebenfalls an.
Als sich die Aufzug Türen öffnen, wende ich den Blick ab und unterbeche den Körperkonakt, indem ich frech grinse und mich auf seinen Stuhl setze.
Wow, ist der bequem, denke ich und schließe die Augen. Jetzt weiß ich, warum er so gern hier sitzt.
,,Du bist jetzt der neue Mr. Evan, hm?", raunt er an meinem Ohr und stellt sich hinter den Stuhl.
,,Sicher nicht", lache ich leise.
,,Wieso nicht?"
,,Weil ich nicht so gutaussehend und sexy-", ich halte inne. Fuck, habe ich das gerade laut gesagt?
Meine Wangen werden rot, ich halte mir meine Hände vor den Mund und schaue auf den Boden.
,,Ach ja, bin ich das?", säuselt Will und gleitet mit seinen Händen zu meiner Hüfte.
,,V-vergiss was ich gesagt habe", stottere ich und erheb mich, was sich als Fehler herausstellt.
Will drückt mich an sich heran, ich kann deutlich seine harte Erektion an meinem Hintern spüren. Shit!
,,An was denkst du?", frage ich ohne im geringsten darüber nachgedacht zu haben.
,,An dich. Wie ich dich über den Tisch beuge, dich von hinten nehme. Vielleicht auch auf dem Tisch", wispert er mit seinem britischen Akzent, welcher mich um den Verstand bringt!
,,Ach ja?", wispere ich leise, da ich einen Kloß im Hals habe.
,,Der große Mr. Evan denkt so etwas, während er gerade einen 17 jährigen Jungen an seine Erektion presst?", sage ich es endlich aus, was mir schon so lange auf dem Herzen liegt.
Einerseits fühlt es, sich gut an, endlich wie Wahrheit gesagt zu haben, auf der anderen Seite jedoch will ich nicht wissen, wie er reagiert. Er muss es wissen, wie wird sich unsere Beziehung verändern? Ich habe Angst davor, wie er reagiert.
Ich spüre deutlich, dass Will sich hinter mir versteift, seine Hände lässt er fallen. Shit!

Als ich dich das erste Mal sah🖤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt