Kapitel 44

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Lean:

Am nächten morgen werde ich früh wach, Will liegt neben mir, sieht mich grinsend an.
,,Hey", raunt er leise und setzt sich auf.
,,Hey", erwidere ich und tue es ihm gleich, jedoch auf seine Beine.
,,Was hast du vor?", fragt er, gähnt und streicht mir durch mein Haar.
,,Nichts", meine ich unschuldig lächelnd.
-
Gegen spät Nachmittag gehen wir duschen, danach ziehe ich mich an. Gerade knöpfe ich mein Hemd zu, da klopft es an der Tür. Will und ein anderer Mann betreten den Raum.
Ich schließe den letzten Knopf und schaue wieder zu beiden auf.
,,Lean, das ist mein Bruder, Zack", stellt er ihn vor, Zack's Gesicht ziert ein breites Grinsen. Ist er irgendwie gut drauf?
,,Schön dich kennenzulernen Lean", meint er und wir schütteln uns die Hände. Sein Händedruck ist fest, jedoch noch angenehm.
,,Sollten wir nicht erst", kurz schaue ich auf mein Handy, welches auf der Komode neben mir liegt, ,,um 18:00 Uhr da sein?", frage ich verwirrt. Will lächelt, kommt zu mir und bindet mir die Krawatte.
,,Wir sollen schon früher da sein", murmelt er konzentriert und sieht auf als er fertig ist. Stumm nicke ich, trete einige Schritte von ihm weg, da es mir peinlich ist, wenn Zack da ist, und zusieht. Schlussendlich klappt doch nicht alles, wie ich es mir ausgemalt habe, da ich stolpere und falle. Will packt mich, zieht mich an seine Brust, keuchend atme ich auf.
,,Nicht so voreilig, Kleiner", raunt er leise und küsst mich. Bei seinem Kuss, verschwimmt alles um mich herum, nur noch er zählt. Als er mit seiner Zunge leicht über meine Lippen leckt, öffne ich diese und stöhne leise auf, als er in meinen Mund eindringt.
Als ich mich lösen, sind meine Wangen hoch rot, ich drehe Zack den Rücken zu, da es mir unendlich peinlich ist. Sofort fallen mir Neil's Worte ein, was wenn Zack genau so ist? Innerlich bereite ich mich auf die Worte vor, baue eine Mauer um mich, damit es nicht erneut von den Füßen reißt, doch es folgt nichts.
Verwundert drehe ich mich zu ihm um, meine Haltung ist steif, ich sehe ängstlich zu ihm.
Zack sieht mich ebenfalls an, jedoch nicht abwertend oder verachtend, er lächelt freundlich.
,,Keine Angst, ich bin nicht so wie Neil", kann er etwa Gedanken lesen? ,,ich bin selbst Bi, das macht mir nicht aus", fügt er hinzu und lehnt sich gegen die Wand neben der Tür.
Stumm nicke ich, bei seinen Worten seufzte und entspanne ich mich.
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Will und ich sitzen hinten, während Zack auf dem Beifahrersitz sitzt, natürlich werden wir gefahren, was habe ich anderes erwartet?
Er greift nach meiner Hand, küsst sanft meinen Handrücken und sieht mich an. Ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen, was seine Grübchen zum Vorschein bringt.
,,Sag mir bescheid, wenn es dir zu viel wird, dann gehen wir", raunt er leise und streicht durch mein Haar. Stumm nicke ich, genieße seine Wärme, seinen Geruch, welcher mich umgibt.
,,Für was genau wird gespendet?", frage ich neugierig, als wir aussteigen.
,,Für Kinder, welche Misshandelt wurden", antwortet Zack für Will und lächelt traurig.
Meine Stimmung ändern sich innerhalb einer Sekunde von ausgelassen, zu bedrückt. Ich weiß ganz genau was er meint, sein Blick zeigt es mir.
,,Oh", hauche ich leise und schaue auf meine Schuhe.
,,Tut mir echt leid", kommt es von Zack, welcher neben mir steht. Unerwartet nimmt er mich in den Arm, drück mich an seine Brust, was jedoch nicht unangenehm ist. Verwirrt stehe ich da, schaue zu Will, welcher seinen Blick abgewendet. Ich verstehe nicht ganz, was meint er?
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Drinnen ist schon recht viel los, die Atmosphäre ist ausgelassen, meine Stimmung jedoch nicht.
,,Wir werden immer in deiner Nähe bleiben", flüstert Zack mir zu, während wir uns einen Platz suchen. Stumm schaue ich ihn an, weiß er von der Aktion mit Neil? Meine Frage bestätigt sich, da dieser geradewegs auf uns zu kommt, sein Fokus liegt auf mir.
,,Na", meint er und grinst.
,,Wenn du irgendeinen Spruch auf Lager hast, kannst du dich gerade wieder verziehen", faucht Will neben mir und streicht mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
,,Dir auch einen guten Abend", fährt Neil ihn an.
,,Spar dir deine Freundlichkeiten für später auf", mischt sich Zack ein.
,,Beruhigt euch mal", versucht Neil die Situation etwas aufzulockern, ,,ich werde Lean schon nicht in eine dunklen Ecke ziehen und ihn vergewaltigen."
Gerade als Will zum Sprechen ansetzen will, unterbricht ein älterer Mann das Gespräch.
,,Schön, dass wir da seid", meint er freundlich und umarmt erst Zack dann Will, zum Schluss Neil. Sein Blick gleitet zu mir, sein Lächeln wird noch etwas breiter, wenn dies überhaupt noch möglich ist.
,,Und du musst Lean sein", er schüttelt mir die Hand, ,,William hat mir schon viel von dir erzählt", meint er. Das muss Will's Vater sein, denke ich und lächle leicht.
,,Schön dich kennenzulernen, ich bin Charles", stellt er sich vor.
,,Freut mich auch", meine ich lächelnd.
Zack, Neil und Charles unterhalten sich, dies nutze ich als meine Chance Will in die Mangel zu nehmen.
,,Du hast deinem Vater von mir erzählt?", frage ich neugierig und schaue zu ihm auf. Ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus.
,,Habe ich", meint er stolz und zieht mich näher zu sich heran. Verstohlen schaue ich mich um, Will packt jedoch sanft aber bestimmt mein Kinn, dreht es zu sich und hebt es an.
,,Achte nicht auf die anderen", raunt er an meinem Ohr und leckt über meinen Ohrmuschel, ,,vorallem nicht auf Neil. Niemand hat das Recht über unsere Beziehung zu urteilen." Wo er recht hat, hat er recht. Niemand geht unsere Beziehung an, vorallem nicht Neil, es ist unsere Sache.
,,Okay", hauche ich atemlos, lege meinen Hände auf seine Hüfte und kuschle mich an seine Brust, lausche seinem gleichmäßigen Herzschlag und genieße seine Nähe.

Als ich dich das erste Mal sah🖤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt