Kapitel 35

244 13 0
                                    

William:

Gegen 17:50 Uhr bekomme ich eine Nachricht von Tjana, was ist los? Sofort mache ich mir sorgen, ist mir Lean alles in Ordnung?
,,Lean weint seit einer guten Stunde, ihm geht es gar nicht gut", schreibt sie.
Als ich das lese, setzt mein Herz einige Schläge aus, mir war klar, dass er mich vermisst aber das er wegen mir weint?
,,Danke, dass du mir Bescheid gegeben hast", erwidere ich.
Leise seufztend, lehne ich mich in meinem Stuhl zurück und schließe die Augen. Ich spüre einige Blicke auf mir, da ich nicht im Hotel bin, sondern im abschließenden Meeting sitze. Als ich sie wieder öffne, bekomme ich einige besorgte Blicke zugeworfen.
,,Mr. Evan, alles in Ordnung?", fragt der Boss der Firma und sieht mich neugierig aber auch besorgt an.
,,Ja, alles okay", lüge ich und ringe mir ein Lächeln ab. Mein Blick richtete sich wieder auf mein Handy, erneut lese ich Tjana's Nachricht, es bricht mir das Herz. Ich will, dass es ihm gut geht, er hat nur das Beste verdient, mein armer, kleiner Junge.
In einer kurzen Pause, verlasse ich den Raum und gehe entschlossenden Schrittes nach draußen, um frische Luft zu schnappen. Der kalte Wind lässt mich leicht frösteln, was mir jedoch gerade egal ist. Ich hole tief Luft und rufe Tjana an, sie geht nach dem zweiten Klingeln ran.
,,Hey", meine ich nachdenklich murmelnd, ,,wie geht es ihm?", frage ich.
,,Er hat aufgehört zu weinen, gegessen hat er heute jedoch noch nichts", meint sie.
,,Tu mir einen Gefallen und finde heraus, welche Pullover Größe er hat, ich will ihm etwas mitbringen."
,,Kein Problem", meint sie.
Wir unterhalten uns noch etwas, bis ich mich entschuldige, da ich wieder ins Meeting muss. Sie wünscht mir einen schönen Tag und morgen einen guten Flug.
Nachdem wir aufgelegt haben, seufzte ich, lasse meinen Blick das letzte mal über die Gegend gleiten und mache mich auf den Weg zum Lift. Dieser braucht nicht lange, ich steige ein und genieße nur einen kurzen Moment die Stille, welche mich umgibt.
-
Nachdem ich gegen 21:00 Uhr das letzte Meeting für diese Reise hinter mir habe, fahre ich mit einem Taxi in die Innenstadt, um für Lean etwas zu kaufen. Ich will ihm eine Freude machen, ihn überraschen. Grübelnd gehe ich an den Schaufenstern vorbei und erblicke, was ich haben will. Ich betrete den Laden und kaufe das Shirt in seiner Größe, zum Glück hat Tjana mir vor einer halben Stunde seine Größe genannt.
Mit meinem Geschenk mache ich mich auf den Weg in den nächsten Laden, da ein Shirt nicht wirklich etwas bedeutet.
An einem kleinen, rustikalen Laden halte ich inne und betrete den Laden. Eine kleine Klingel kündigt mein Kommen an, der Besitzer lächelt freundlich.
,,Guten Abend Sir", meint er.
,,Abend", entgegne ich abwesend und betrachte die Armbänder neben dem Eingang.
,,Suchen Sie etwas bestimmtes?", kommt es von dem Mann neben mir.
,,Hm, schon ja", ich streiche mir durch mein Haar und grinse, ,,haben Sie vielleicht ein Armband da, wo die Buchstaben L und W eingraviert sind?"
Er denkt kurz nach, nickt dann und deutet auf die Vitrine. Stumm bewundere ich die kunstvolle Arbeit und nickt.
,,Das nehme ich", meine Vorfreude auf Lean, wächst stätig, ich kann es kaum erwarten ihn wieder zu sehen.
Als ich wieder im Hotel ankomme ist es bereits 22:00 Uhr und ich bin kaputt. Ich ziehe mir bequemere Sachen an und mache es mir auf meinem Bett bequem.
Ich hoffe nur, dass es Lean wieder besser geht.
Heute war alles, so stressig, dass ich ihm nicht viel schreiben konnte. Da ich 7 Stunden 30 Minuten bis nach Hause brauche, lege ich mich schlafen, wünsche Lean zuvor jedoch noch eine gute Nacht und dass ich ihn liebe.
-
Da ich schon seit 7:00 Uhr wach bin und in der letzten Nacht nicht wirklich viel schlafe habe, bin ich ausgelaugt. Das Hotelzimmer musste ich gegen 10:00 Uhr räumen, nun sitze ich in meinem Privaten Flugzeug und lehne mich in den Sitz zurück. Auf den 7 Stündigen Flug habe ich überhaupt keine Nerven.
Ich muss wohl eingeschlafen sein, da es als ich aufwache bereits dunkel ist. Kurz sehe ich auf meine Uhr, wir laden bald. Ich muss mich erstmal wieder an die Zeitverschiebung gewöhnen, auch wenn ich nur 10 Tage weg war, trotzdem ist es ungewohnt.
Gut, dass ich mich für meinen Privates Flugzeug entschieden habe, da ich gerade überhaupt keine Lust auf andere Menschen habe.
,,Wir landen in ungefähr 20 Minuten, vielen Dank für Ihr Vertrauen Mr. Evan", ertönt mir die vertraute Stimme von meinem Piloten. Ihn kenne ich schon seit mehreren Jahren, 4 um genug zu sein. Ihm vertraue ich mein Flugzeug an, von seinem Talent vom Fliegen, will ich gar nicht anfangen.
Die letzten 20 Minuten vergehen wie im Schnecken Tempo, ständig schaue ich auf die Uhr.
Nach dem landen, erhebe ich mich aus meinem Sitz und trete aus dem Flugzeug. Mit einem kurzen, kräftigen Handschlag verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg zu meinem Fahrer, welcher mich nach Hause fährt.
,,Guten Abend Mr. Evan", begrüßt mich Tony.
Knapp lächle ich, setze mich nach hinten. Solange er meinen Koffer einlädt, mache ich es mir bequem und checke meine Nachrichten.
Eine Nachricht von meiner Assistentin lässt mich kurz grinsen, nächste Woche findet ein Charity Event statt und ich soll eine Beteiligung mitbringen. Sofort wandern meine Gedanken zu Lean, natürlich nehme ich ihn mit.

Als ich dich das erste Mal sah🖤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt