Kapitel 40

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Lean:

Ich werde durch Sonnenstrahlen wach, welche durchs Fenster fallen. Langsam öffne ich die Augen, gähne und stecke mich. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es 08:02 Uhr ist. Neben mir liegt Will, welcher noch schläft, er sieht so friedlich aus, sein Atem geht gleichmäßig.
Um ihn aufzuwecken, beuge ich mich über ihn, hauche Küsse auf seine Wange, Schulter, Burst und gleite immer weiter hinunter. An seinem Bauchnabel angekommen, legt er seine Hand auf meine Schulter, zieht mich zu sich hoch.
,,Morgen", brummt er, seine Stimme ist noch rau vom Schlafen.
,,Morgen", erwidere ich fröhlich und setze mich auf seinen Bauch, ,,wie hast du geschlafen?", füge ich hinzu und ziehe kleine Kreise auf seinen Oberkörper, gleite zu seinem Hals und in sein Haar, welche ich verwuschle.
,,Wenn du neben mir liegst, immer gut", schleimt er und grinst, dabei kommen seine feinen Geübchen zum Vorschein.
Lächelnd küsse ich ihn, schmiege mich an ihn, genieße seine Nähe.
,,Was hast du heute geplant?", will ich wissen und setze mich auf.
Ein breites Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht, er zieht mich erneut zu sich, küsse mich innig, seine Zunge gleitet in meinen Mund, spielt mit meiner. Seine Küsse sind so sanft, dass ich mich geborgen fühle. Ich liebe ihn so sehr, dass ich es nicht in Worte fassen kann.
,,Ich liebe dich", raunt er an meinem Ohr.
,,Und ich dich erst", wispere ich leise, küsse ihn erneut.
Nachdem wir es nach Gefühlen 10 Minuten aus dem Bett geschafft haben, gehen wir ins Badezimmer und putzen unsere Zähne. Will ist bereits fertig, ich schaue ihm zu, wie er sich auszieht und in die große Dusche steigt. Bei seinem nackten Ablick muss ich sabbern, kann meinen Blick nicht von ihm lösen.
Nachdem ich mit Zähne putzen fertig bin, befreie ich mich von Boxer und Oberteil, öffne die Duschtür und umarme Will von hinten, küsse seinen Rücken. Er dreht mich zu ihm um, drückt mich gegen die kühle Steinwand und küsst mich innig. Seine Hand bahnt sich einen Weg in meine Haare, die andere hält mich sanft an der Hüfte fest.
,,Ich hab was für dich", raunt er und beginnt meine Haare einzuschäumen, grinst und küsst mich innig.
,,Was denn?", frage ich neugierig, lege meinen Kopf in den Nacken, damit er mir den Schaum ausspülen kann. Der Größere grinst nur stumm.
-
Während sich Will seine Schuhe anzieht, bewundere ich weiterhin das Armband, welches er mir geschenkt hat.
,,Danke nochmal", meine ich, drücke ihn an mich und schließe die Augen.
,,Gerne", lacht er und erwidert meine Umarmung, ,,wie oft willst du dich noch bedanken, Kleiner?", schmunzelt er und küsst mich sanft. Auf seine Bemerkung hin, muss ich grinsen, ja es ist nicht das erste Mal innerhalb von 10 Minuten, dass ich mich bedanke.
Mein CEO reicht mir meine Jacke, küsst meine Stirn und verschwindet in der Küche. Nachdem ich die Jacke und meine Schuhe angezogen habe, warte ich gespannt auf ihn.
Er hat mir versprochen, dass wir ins Kino und anschließend noch essen gehen. Aus irgendeinem Grund bin ich aufgeregt und nervös.
,,Können wir?", ertönt seine Stimme, er greift nach meiner Hand und schließt die Tür hinter uns.
Wir steigen in den Bus, heute ist Samstag und die kompletten Straßen belegt, da sind die Öffentlichen Verkehrsmittel entspannter. Wir stellen uns ans Fenster, Will lehnt sich zu mir. Während ich aus dem Fenster schaue, stößt er mich mit der Nase an.
,,Siehst du die zwei, die reden über uns", raunt er leise ins Ohr. Unauffällig drehe ich meinen Kopf zu beiden und weißt sofort was Will meint.
,,Du meinst wohl, dass sie über dich reden", wispere ich und grinse ihn an.
,,Siehst du den Kleineren, ich liebe seine Piercings", höre ich einen von ihnen sagen.
,,Ja finde ich auch."
,,Siehst du", raunt er mir einem heißen, britischen Akzent. Ich muss mir das Grinsen verkneifen, drehe meinen Kopf zu Will und schaue ihn an. Wir können unsere Blicke kaum von einander lösen, die Spannung zwischen uns ist zum Greifen nah.
,,Du machst mich verrückt", flüstert er und hebt mein Kinn mit zwei Fingern an, ,,ich hoffe nur, dass man meine Erektion nicht sieht. Wenn doch dann musst du dafür bezahlen", fügt er hinzu und lächelt verschmitzt.
,,Die beiden sind so süß", ich drehe meinen Kopf zu den beiden, grinse. Beide fangen an zu lachen, die eine wird rot und versteckt sich hinter dem Anderen.
-
Wir betreten die Noon Street, Will nimmt meine Hand, ich schaue ihn an, grinse.
,,Lean, lange nicht gesehen", ertönt plötzlich eine Stimme links neben mir, ich drehe meinen Kopf, sofort stirbt mein Lächeln, nein, nein, nein! Ein hochgewachsener Mann mit gräulichen Haaren, einem Bart und tiefen Augenringen grinst mich an. Ich würde seine Stimme überall erkennen, ihn überall erkennen. Seit damals hat er sich nicht viel geändert, er hat grauere Haare bekommen, seine Gesichtszüge sind gleich, kalt.
Tausende Bilder schießen mich durch den Kopf, Erinnerungen an die schlimmste Zeit meines Lebens.
,,No one is safe, no one is save from you", ich muss an den Liedtext denken. Instinktiv umfasse ich Will's Hand fester, zerdrücke diese fast, aber ich kann ihn einfach nicht los loslassen.
,,Wie geht dir?", fragt er, der Mann, den ich nie wieder sehen wollte, welcher jetzt vor mir steht, mir das Leben zur Hölle gemacht hat und es immer noch tut. Sämtliche Farbe weicht aus meinem Gesicht, mein ganzer Körper spannt sich an, als Paul nach meiner Hand greift. Sofort entziehen ich ihm diese, starre sie an. Tränen laufen mir über die Wangen, was will er? Warum ist er hier? Wie hat er mich gefunden?!
,,Was willst du?", meine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern, ich schaue ihn nicht an, kann es und will es nicht.
,,Ich habe mir Sorgen um dich gem", - ,,Du lügst", unterbreche ich ihn, schaue ihn an. Seine dunklen Augen bohren sich in meine, ich wende meinen Blick ab, presse Will enger an mich heran, von ihm bekomme ich halt, bei ihm fühle ich mich beschützt, geborgen.
,,Wer sind Sie?", ertönt Will's tiefe Stimme neben mir.
,,Paul, ich bin Lean's Vater", stellt er sich in einem fröhlichen, falschen Ton vor, allein seine Stimme lässt mich zusammen zucken, mich frösteln.
Eine Hand hebt mein Kinn an, aus Angst, dass es mein ,,Vater" ist, schließe ich die Augen, beginne zu zittern.
,,Alles ist gut, ich bin da, wir gehen, jetzt", murmelt er, streicht durch mein Haar.
,,Seid ihr etwa zusammen, ihr Schwuchteln?", lacht Paul gehässig und schraubt.
,,Sind wir, haben Sie ein Problem damit?", faucht Will gereizt und geht einen Schritt auf ihn zu.
,,Ist ja ekelhaft", Paul verzieht das Gesicht, zu meiner Überraschung spuckt er auf mich, meine Schuhe. Das hat er damals immer gemacht, mich gedemütigt, runter gemacht, ich war es nicht anders gewohnt.
,,Was genau ist ihr Problem, meinen Freund anzuspucken?", knurrt der Mann neben mir, welcher mir alles bedeutet, ,,Sie werden von meinem Anwalt hören! Wissen Sie überhaupt wen Sie hier vor sich haben?", fügt er ebenfalls knurrend hinzu.
,,Wen denn?", lacht die Person, die vorgibt mein Vater zu sein, was er jedoch nie war und für mich nie sein wird.
Passanten schauen uns an, einige bleiben stehen, halte jedoch Abstand, werden sie eingreifen, wenn etwas passiert? Dieser Gedanke bestätigt sich, da Paul auf Will los geht, sofort packt ihn ein Mann in Anzug und zieht ihn von Will weg.
,,Ich übernehme, Sir", kündigt er an und bringt den Mann weg, welchen ich über alles hasse.
,,Alles okay?", seine Stimme klingt besorgt, er mustert mich prüfend, streicht mir durch mein Haar und drück mich an sich, ,,ich werde dafür sorgen, dass er dich nie wieder belästigt", murmelt Will leise.

Als ich dich das erste Mal sah🖤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt