Wrong bad boy

Kapitel 29

Leider nahm er seine Aussage vieeeeel zu ernst! Ich war schon nach dem Aufwärmtraining total k.o. Wir mussten zwanzig Runden laufen (wie viele Kilometer das wohl waren?) sowie dreißig Liebestütz (ich hatte nach zehn schlapp gemacht, während Justin sogar vierzig geschafft hatte...) und ein paar mehrere Übungen, wo ich nur alle bewundern konnte, da sie noch nicht am Ende waren. Das Bitterste war einfach, dass das richtige Training ja noch nicht mal angefangen hatte.

"Oh, ist die Prinzessin etwa schon am Ende?", zog Justin mich auf und legte seinen Arm um meine Schulter. Ich war am Ende. Mehr als das. Aber als ob ich das zugeben würde!

Also schüttelte ich seinen Arm ab, zog meinen Zopf stramm und schaute ihn herausfordernd an.

"Das war doch nichts. Ich bin bereit, wollen wir anfangen?"

Sein tiefes Lachen nahm mir mein Selbstbewusstsein. Er griff nach ein Paar Boxhandschuhen und ein anderes komisches Ding und drückte sie mir in die Hand.

"Aber natürlich, M'Lady."

Ich ignorierte seinen neuen Spitznamen für mich und rollte mit den Augen. Auch wenn ich es mochte, wenn er- wie auch immer.

Bevor Justin anfangen konnte, kam Lexi zu uns. Sie war schon vollkommen ausgerüstet und stellte sich zwischen uns. Ihre kleine zierliche Hand legte sie auf die Schulter des bad boys und flüsterte ihm etwas zu, woraufhin er nickte.

"Ich komme gleich wieder. Lexi fängt mit dir schonmal an."

Dann verschwand er auch schon. Ich starrte ihm nur irritiert hinterher, bis die engelsgleiche Stimme meiner neuen Trainerin mich aus meinen Gedanken riss.

"Okay, ich zeige dir erstmal die Technik."

Ich nickte und setzte mich auf einen kleinen Hocker neben dem Boxsack. Das konnte jetzt spannend werden.

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Davon abgesehen, dass ich total erschöpft war, hatte ich das alles einigermaßen akzeptabel hinbekommen. Und vor allem war die Stunde bald um und ich musste nur noch wenige Minuten durchhalten, dann hatte ich es geschafft. Boxen brachte vielleicht Spaß und ich hatte wirklich hilfreiche Tricks zum Verteidigen gelernt, aber das würde ich Justin nie sagen, sonst hatte er gewonnen. Und ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, was ich davon halten sollte.

"Ashley!"

Die Warnung kam zu spät, der Boxsack knallte mit einer Geschwindigkeit gegen mich, die mich nicht nur aus meinen Gedanken, sondern auch auf den Boden riss. Mein Gehirn war noch am überlegen, was überhaupt passiert war, als Justin über mir stand und seine Hand runterhielt, an der ich mich dankbar hochzog.

"Alles okay?"

Ich schaute in besorgte grüne Augen und nickte. Inzwischen stand auch Lexi neben mir und hielt mir eine Wasserflasche hin, aus den ich gierig große Schlucke trank.

"Tja, wenn man sich nicht konzentriert, dann kanns auch mal schiefgehen. Auch wenn es ziemlich lustig aussah."

Ich zeig dir gleich mal, was lustig aussieht.

Mürrisch drehte ich mich und starrte auf die Uhr über der Tür. Noch fünf Minuten. Das war noch auszuhalten. Seine warme Hand sorgte für eine Gänsehaut unter meinem T-Shirt.

"Bist wohl nicht zu scherzen aufgelegt, Cinderella."

Der Trainer beendete die Stunde und ich rannte förmlich in die Umkleide, so glücklich war ich, dass das vorbei war. Nachdem mein armer erschöpfter Körper sich auf der Bank niederließ, setzte sich Lexi neben mich. Ihr Blick ging forschend an mich herab.