"Okay, okay, das reicht!"
Doch Mum drückte mir noch eine weitere Dose voller Erdbeeren in die Hand. Ich musste aufpassen, dass sie nicht auch auf den Boden fiel, wie der Rucksack in meiner linken Hand.
Ich hörte ein bisschen Lärm von der Treppe aus, bis Alec neben mir stand. Er hatte seinen schwarzen Nike Rucksack um seinen Arm gelegt, während er einen Basketball in der freien Hand balancierte. Sein Blick landete auf mir, dann schaute er zum Vorgarten, wo gerade drei Jeeps zum Stehen kamen. Meine Mum atmete erschrocken auf."Wir müssen", sagte mein Bruder schlicht und ließ sich von meiner Mum in eine kurze Umarmung ziehen. Auch ich wurde sofort in ihre Arme gezogen, bis ich nach zehn Sekunden keine Luft mehr bekam.
"Mum, ich würde da gerne lebend mitfahren."
Sie ließ mich lachend los und wischte sich eine Träne aus den Augen. Sie hatte von Anfang an keine guten Gedanken bei dem Trip gehabt, womit ich sie nicht verstehen konnte, aber uns zulieb hatte sie zugestimmt.
Alec öffnete schon die Tür und wollte zum vordersten Jeep gehen, doch Mum hielt ihn kurz fest."Du passt mir schön auf deine Schwester auf", sagte sie ernst, woraufhin mein Bruder nur genervt nickte. Ich brauchte doch keinen Aufpasser, was er wohl auch so sah...
"Sie hat ihren Freund dafür."
"Deshalb mache ich mir auch sorgen", antwortete sie leise. Wütend schaute ich sie an. Erstens war Justin nicht mein Freund (glaubte ich jedenfalls) und zweitens würde er mir nichts tun.
Mein schicker roter Rucksack hing nun über meiner Schulter, in den ich alles mögliche reingepackt hatte. Chase hatte uns gesagt, dass wir alles dort hatten, außer eben Kleidung, darum brauchten wir nicht so viel an Sachen einzupacken.
Im ersten Jeep saßen Chase, Justin und Kate, weshalb ich auch sofort zu diesem rannte und mir den letzten freien Platz neben meiner besten Freundin reservierte, wofür ich einen wütenden Blick von meinem Bruder erntete.
Dafür beruhigte er sich schnell und sprang unbekümmert in den zweiten Jeep, wo ebenfalls ein paar Freunde von ihm waren.
Ich umarmte Kate ganz lange, bis die Jungs sich räusperten und ich auch ihnen eine Umarmung gab. Ein letzter Blick zum Haus zeigte mir, dass Mum am Fenster stand und alle musterte."Wollen wir?", fragte Kate ungeduldig, als Chase nicht losfuhr. Er nickte lachend, dann startete er den Motor und raste in einem viel zu schnellen Tempo los, sodass ich mich an Kates Arm klemmte.
Erst jetzt bemerkte ich, wie praktisch es war, dass ich mir heute einen Zopf gemacht hatte, denn bei dem Tempo, das Chase in dem Jeep drauf hatte, wehten meine Haare wie wild in der Luft herum. Kate und ich machten während der Fahrt ein paar lustige Selfies und Videos, auf denen sich Justin immer einmischte und uns mehr zum Lachen brachte.
Mir fiel auf, dass er ziemlich oft auf meinen Arm schaute, an dem ich natürlich sein Armband trug. Ich setzte es selten ab, nur, wenn ich es musste.
Wir fuhren drei Stunden und machten zwischendurch einen Zwischenstopp an einem Strand. Wir spielten ein paar Runden Fußball, bauten Tore mit unseren Schuhen und wurden mindestens Fünfmal pro Minute in den Sand geschubst, da die Jungs hier echt ziemlich hart spielten. Kate und ich hatten keine Chance. Nicht mal eine kleine.
Wir hatten tatsächlich zwei Stunden lang gespielt, bis jeder von uns voller Sand war (vor allem meine beste Freundin und ich...) und wenigstens ein bisschen außer Atem war.
Danach sprangen wir alle wieder in den Jeep. Chase hatte Justin das Lenker überlassen, während er sich nach hinten zu uns gelehnt hatte und wir uns Witze erzählten und Geschichten von uns allen früher. Ich hatte selten so viel gelacht wie innerhalb dieser fünf Stunden.
Es fühlte sich echt gut an, alles vergessen zu können. Wenigstens für ein paar Stunden."Da ist es!", jubelte einer der Jungs aus dem zweiten Jeep. Ich folgte seinem ausgestreckten Arm und entdeckte eine große Holzhütte an einem See stehen. Der See war glasklar und glänzte im Licht der untergehenden Sonne.
Wir verließen zusammen unsere Jeeps und wanderten hoch bis wir in dem Flur des Hauses standen. Er war relativ groß und robust eingerichtet. Ich mochte den Stil.
Während Derek und Mike sich sofort auf die grünen Sofas schmissen, war ich noch dabei war meine Jacke über den Haken zu hängen, obwohl ich wohl die einzige war, die das tat. Alle anderen schmissen ihre Sachen verteilt auf den Boden."Hey! Könntet ihr mal zuhören?"
Alle richteten ihre Konzentration auf den Blindschopf, während er weitersprach.
"Gerade aus weiter befinden sich die Küche und ein Esszimmer. Rechts den Gang runter ist ein kleines Arbeitszimmer, falls ihr mal an nen PC müsst oder so und ein Badezimmer. Im oberen Stockwerk befinden sich fünf Schlafzimmer und drei weitere Badezimmer."
Die anderen hörten ihm kaum zu. Sie hörten diese Rede wohl nicht zum ersten Mal.
"Na dann los!"
Nachdem er das sagte, rannten alle wie von Bären gejagt los in die oberste Etage, ihre Rucksäcke in den Händen. Alec nahm Kates Hand und sprintete ebenfalls los, die mir sofort einen verwirrten Blick zuwarf.
Natürlich rannte ich hinterher, ich wollte ja kein Depp sein und unten alleine stehen.
Wie sich rausstellte wollten alle in die Schlafzimmer rennen. Es dauerte keine fünf Sekunden, da knallten die ersten Türen zu, was soviel bedeutete wie, dass Zimmer gehört mir."Kate, warte", fauchte ich panisch, als Alec sie in eines der Zimmer ziehen wollte. Sie blieben beide stehen.
"Ich dachte, wir teilen uns ein Zimmer."
Meine beste Freundin schaute entschuldigend zu meinem Bruder hoch. In mir kam die Panik hoch. Wo sollte ich denn jetzt schlafen?
"Bei mir ist noch ein Platz frei."
Chase war hinter mir aufgetaucht. Seine blonden Haare waren durch den Fahrtwind total verstrubelt gewesen. Er deutete mit dem Kopf auf das Zimmer neben Alec und Kates.
Nachdem ich einen Blick reinwarf, erstarrte mein ganzer Körper.
Darin befand sich nur ein Doppelbett, nicht zwei Einzelbetten."Bei mir auch."
Jetzt war auch Justin hinter mir aufgetaucht, der seinen Kumpel warnend ansah. Dieser ignorierte ihn jedoch komplett.
"Ich glaube Ashley wird bei mir schlafen", sagte Chase fest entschlossen und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Auch Justin war ruhig. Oder er tat nur so. Seine Wangen färbten sich ganz leicht rot.
"Sollten wir ihr diese Entscheidung nicht selber überlassen?"
Chase lachte leicht, dann schüttelte er seinen Kopf. Die beiden konnten sich auch nicht einigen. Und ich mochte überhaupt nicht, dass sie um mich kämpfen wie ein Spielzeug. Also spielte ich nach meinen eigenen Regeln.
"Ihr seid goldig, Jungs. Aber ich glaube ich ziehe es vor auf dem Sofa zu schlafen. Trotzdem danke für das Angebot."
Ich schleuderte mir den Rucksack über die Schulter, doch die beiden waren schon wieder hinter mir. Einer von ihnen umgriff sogar meine Hand, damit ich nicht weggehen konnte.
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Wrong bad boy
Teen FictionDas ich nicht ohnmächtig wurde war ein Wunde. Mein Herz schlug viel zu schnell. Was war los mit mir? Das war doch nur ein dämlicher Kuss. Von einem Player. Aber so fühlte es sich nicht an. Vorsichtig schloss ich meine Augen. Sofort legte er seine Li...