"Was zur Hölle machst du da?!"
Justin ignorierte meinen wütenden Unterton, stattdessen griff er in seinen Rucksack hinein und holte einen seiner Pullis raus, den er anschließend in meinen Schrank legte.
"Das ist mein Zimmer", ergänzte ich, auch wenn mir bewusst war, dass er sich darüber im Klaren war. Sein schiefes Lächeln bestätigte meinen Gedanken.
"Ich weiß, aber da ich garantiert nicht in einem Zimmer mit Chase schlafe und somit kein Zimmer habe, muss ich meine Anziehsachen ja irgendwo anders hintun. Der Fußboden im Wohnzimmer ist mir zu dreckig für meine schönen Pullis."
Dabei sortierte er seine restlichen Kleidungsstücke ein, bis nichts mehr in dem weißen Rucksack drin war, abgesehen von seinem Handyladekabel.
Es überraschte mich, dass Justin nicht mit Chase in einem Zimmer schlafen wollten, immerhin waren sie doch beste Freunde. Auch wenn sie sich gefühlt jede Woche mindestens einmal in die Haare kriegten. Meistens wegen irgendeinem Mädchen."Und da dein Schrank noch die Hälfte freien Platz hat, dachte ich mir, tue ich hier meine Sache rein. Aber keine Sorge, ich schlafe unten auf dem Sofa."
Mir war stehts nicht bewusst, was ich dazu sagen sollte. Auch wenn ich ihm gerne sagen würde, dass er aus meinem Zimmer gehen sollte, hatte er diesmal alles richtig gemacht.
Wow, Justin hat was richtig gemacht.
So gemein es auch klang, sowas passierte selten.
Klar, er war schlau, aber freundlich handeln war nicht so seins.
Justin schien auf eine Reaktion von mir zu warten, also zwang ich mich dazu etwas zu sagen."Okay, du kannst deine Sachen hier lassen."
"Damit habe ich nicht gerechnet..", gab er überrascht zu, seine grünen Augen musterten mich streng. Von draußen hörte man keine Leute mehr im Wasser, meine Chance war nun sowieso verpasst.
"Aber wir brauchen Regeln."
"Regeln?", wiederholte Justin lachend, als hätte ich einen Witz gesagt. Da ich ernst blieb, hörte er auf zu Lachen und kam zu mir.
"Was für Regeln?"
"Regel Nummer eins: Du klopfst jedes Mal an, wenn du in dieses Zimmer willst und kommst erst rein, wenn ich es dir gestatte."
Justin musste sich so stark auf seine Lippe beißen, dass sie inzwischen weiß geworden war, nickte jedoch.
"Wie du willst. Gibt es noch mehr Regeln?"
"Natürlich. Regel Nummer zwei: Keine Schnüffelei in meinen Sachen. Du darfst deine Kleidung und den Rest zwar hier lassen, aber komm bloß nicht auf die Idee zwischen meinen Sachen zu stöbern."
"Also darf ich nicht deine Disney Socken zur Seite legen, damit meine Pullis da hinpassen?"
Er hatte meine Disney Socken gesehen? Warum waren sie überhaupt dabei? Ich hatte die garantiert nicht eingepackt, die Peinlichkeit wollte ich mir ersparen. Faith jedoch... Sie hatte mir beim Packen helfen wolle, bestimmt hatte sie die Socken heimlich in meinen Rucksack gesteckt und ich war beim Einräumen einfach so sehr in meinen Gedanken vertieft gewesen, dass ich sie nicht bemerkt hatte.
"Nein, darfst du nicht", sagte ich sofort, sobald ich meine Stimme wiederhatte. Justin nickte schnell und tat so, als würde er eine imaginäre List abhaken. Dafür, dass er sich mit Chase gestritten hatte, war er ziemlich gut drauf. Jedenfalls glaubte ich, dass er sich mit Chase gestritten hat. Genau konnte ich es nicht wissen, aber warum sonst sollte er nicht bei seinem besten Freund im Zimmer schlafen?
"Merke ich mir."
"Das hoffe ich für dich."
Justin dachte nicht mal daran mein Zimmer zu verlassen, stattdessen setzte er sich auf mein Bett und lehnte sich gegen die Wand. Auch, nachdem ich zurück ins Bad ging, mich anzog und wieder in mein Zimmer zurückging, lag er immer noch in meinem Bett. Seine Augen waren geschlossen, doch irgendwas sagte mir, dass er nicht schlief.
Wenn er schon hier bleiben wollte, dann konnte ich ihn wenigstens mit Fragen durchlöchern.
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Wrong bad boy
Teen FictionDas ich nicht ohnmächtig wurde war ein Wunde. Mein Herz schlug viel zu schnell. Was war los mit mir? Das war doch nur ein dämlicher Kuss. Von einem Player. Aber so fühlte es sich nicht an. Vorsichtig schloss ich meine Augen. Sofort legte er seine Li...