Ich war sowieso kein Albert Einstein in Chemie, aber nachdem was vor dem Unterricht passiert war, da hatte mein Gehirn erst recht auf Durchzug gestellt. Als es also endlich klingelte, zog ich Kate mit mir mit, um ihr alles zu erzählen und sie anschließlich über Alec und ihr auszuquetschen.
"Was ist passiert, dass du den ganzen Unterricht über nur Kreise gemalt hast?"
Ich überlegte, wie ich es ihr nur harmlos beibringen konnte. Inzwischen mochte sie Chase nämlich nicht mehr, aber das ging mich nichts ja nicht an.
Ein Piepen ließ mich meinen gedanklichen Monolog stoppen und ich zog mein Handy raus.
Hatte keine Zeit mehr gehabt dich das zu fragen, aber gehst du mit mir in den neuen Marvel Film? Der soll echt cool sein - Chase
Kate versuchte auf mein Handy zu gucken, doch ich zog es hinter meinen Rücken.
"Jetzt willst du mich auch noch stalken?", meinte ich lachend. Kate lachte mit, bis sie plötzlich stoppte. Zwei Sekunden später befand sich mein Handy nicht mehr in meiner rechten Hand.
"Hey was-"
Meine Drehung war viel zu schnell, sodass ich Genie kurz mein Gleichgewicht verlor und fast auf den Boden viel. Aber nur fast!!
Mein Handy befand sich in Justins Händen, welcher aufmerksam mein Display musterte. Sein Lächeln erstarb.
"Du willst da nicht ernsthaft hingehen oder?"
Seine Stimme war ernst und es wirkte ein bisschen so, als würde er mir gerade befehlen, dass ich verneinte. Er war doch nicht mein Dad...
"Das geht dich nichts an."
Kate schaute abwechselnd zu mir und meinen weniger sympathischen Gesprächspartner. Ich schaute sie hilfesuchend an, doch sie starrte nur unsicher zu Justin. Und natürlich fiel sie auf seinen Blick rein!
"Ich geh schonmal vor."
Mit diesen Worten streifte sie sich ihren Wollpulli glatt und verließ den Flur.
Darf ich vorstellen: Meine beste Freundin!!
Justin starrte auf die Nachricht. Dieser Blick gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht.
"Du gehst da nicht hin", meinte er schlicht und schob mein Handy in seine Jackentasche. Was sollte der Mist denn? Als ob er entschied mit wem ich mich traf. Also manchmal hatte er auch echt einen Schatten.
Ich verschränkte meine Arme erwartungsvoll vor der Brust und stöhnte laut auf."Als erstes wirst du mir mein Handy wiedergeben und danach gehst du zu deinen Freunden."
Ich verstand sein Verhalten gerade echt nicht. Ich dachte wir wären inzwischen gute Freunde geworden, aber diese Aktion verneinte meinen Gedanken.
Justin schüttelte den Kopf und fuhr sich durch die Haare. Wie immer. Warum musste er sich wie ein Baby verhalten?
Ich wartete, bis er mein Handy wieder rausholte und etwas eintippte.Versucht er gerade meinen Pin zu knacken?
Ein schneller Blick auf mein Handy bestätigte es mir und ich griff sofort nach meinem Handy, aber wie erwartet, hielt er es hoch, sodass ich nicht ankam.
Das wird jetzt so peinlich...
Mit aller Kraft sprang ich hoch, doch Justin war leider viel größer. Auch nach tausenden Malen klappte es nicht.
"Geschafft!"
WAS?! Mein Pin kann er gar nicht wissen? Wie... es ist unmöglich!
Mir entwich ein erstickter Laut. Jetzt bemühte ich mich noch mehr, aber Justin war eiskalt. Er schlang seinen freien Arm und mich und presste mich gegen seinen Körper. Jetzt hatte ich erstecht keine Chance mehr. Vor allem weil die plötzliche Nähe mich aus dem Konzept gebracht hatte.
Sekunden vergingen, dann ließ er mich endlich los und ich schubst ihn mit aller Kraft gegen die Wand."Kein Grund Gewallt anzuwenden, Cinderella", meinte er lachend und kam wieder zu mir. Sofort schaltete ich mein Handy an und...
Ich erwürge ihn mit meinen eigenen Händen und zerstückle ihn in drei Teile!
"Was soll der Scheiß?!", fauchte ich und konnte nicht anders, als ihn wieder gegen die Wand zu schubsen, aber Justin fing meine Hand auf, bevor sie ihn traf und umklammerte mein Handgelenk.
"Na na, princess. Du kannst doch nicht einfach auf unschuldige Menschen einschlagen."
Sein schiefes Lächeln brachte mich noch mehr zur Weißglut, als ich es sowieso schon war. Entgeistert starrte ich auf mein Display und versuchte noch etwas zu retten, aber es war zu spät. Mein Handy verkündete mir, dass diese Nummer gelöscht wurde.
"Du hast Chase Nummer gelöscht?"
"Und du hast eine ganz unprinzessinhafte Nachricht an ihn geschrieben", fügte er zwinkernd hinzu und klopfte mir stolz auf die Schule. Wenn er in drei Sekunden nicht seine dämliche Hand von meiner Schulter nimmt, dann breche ich sie ihm.
"Kannst mir später danken."
"Danken?! Ich habe drei Jahre lang versucht irgendwie an Chase ranzukommen und jetzt habe ich es endlich geschafft, aber dir fällt nichts besseres ein, als meine Arbeit zu ruinieren?!", widersprach ich. Meine Stimme klang ziemlich hysterisch, wodurch meine Mitschüler uns komisch musterten. Aber daran zu denken mich zu beruhigen war unmöglich.
Justin ließ das alles kalt. Er hatte zum Glück wieder seine Hand weggenommen und steckte sie nun in seine Hosentasche."Das ist alles meine Schuld."
"Ich werde dir nicht danken!"
"Du solltest mich lieber hassen, als mir zu danken."
Was sollte das denn jetzt? Er sprach so, als hätte er mir etwas Böses angetan. Mein Gehirn konnte einfach nicht mehr klar denken!
"Hör zu." Justin kam einen Schritt näher und beugte sich leicht zu mir runter. Seine Hände hielten meine Handgelenke fest und seine raue Stimme drang leise in mein Unterbewusstsein ein.
"Jedes Mädchen fällt auf unser gutes Aussehen und das anfangs charmante Verhalten rein. Aber ich bin mir sicher, dass du schlau genug bist und nicht auf Chase reinfällst. Er ist ein Arsch-"
"Aber dein bester Freund", konterte ich und starrte weiter auf seine Schulter, da sein Kopf an mein Ohr gelegt war, damit uns keiner hörte. Während er sprach kitzelte mich sein Atem und immer wenn seine Lippen mein Hals glitt, strich eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper. Würde er mein Herzschlag hören, würde es mich nicht wundern. Es war lauter als auf einem Shawn Mendes Konzert!
Er atmete genervt aus, sodass meine Schulter kurz ganz warm war, dann beendete er seinen Satz.
"Er ist ein Arsch und wenn du nicht abstand hälts, dann wirst du es bereuen."
Dachte er wirklich, ich würde ihm diese Lügen abkaufen? So naiv war ich nun auch nicht! Justin ging einen Schritt zurück und schaute mir tief in die Augen. Das Grün seiner Augen leuchtete durch das Neonlicht noch intensiver.
"Okay", erhob er wieder die Stimme, diesmal lauter, "bald sind Ferien. Ich bin mir sicher, dass dein Superstar dich bald fragen wird, ob du in den Ferien mit ihm und ein paar anderen Leuten mit zu seinem privaten Haus am See kommen möchtest. Tu mir den Gefallen und sag nein. Bitte."
Ich starrte Justin perplex an, doch bevor ich etwas sagen konnte, ließ er meine Handgelenke los und betrat einen Klassenraum.
DU LIEST GERADE
Wrong bad boy
Novela JuvenilDas ich nicht ohnmächtig wurde war ein Wunde. Mein Herz schlug viel zu schnell. Was war los mit mir? Das war doch nur ein dämlicher Kuss. Von einem Player. Aber so fühlte es sich nicht an. Vorsichtig schloss ich meine Augen. Sofort legte er seine Li...