Kapitel 39

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Ich hatte irgendwas verrücktes, irgendwas anderes erwartet, als das kleine Café von nebenan, auf dem Parkplatz Justin sein Motorrad abgestellt hatte. Ich traute mich gar nicht meinen Helm abzunehmen, meine Haare waren bestimmt ruiniert.

"Warte hier."

Ich folgte seiner Anweisung und beobachtete den Boxer in dem kleinen Gebäude verschwinden. Ich schrieb meiner Mum schnell, dass sie auf die Rosen aufpassen sollte, da kam Justin schon mit einer braunen Papiertüte aus dem Café.

"Weiter geht's."

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Wir fuhren eine halbe Stunde. Ich bemerkte gar nicht richtig, dass wir da waren, erst als das Motorrad anhielt und Justin absteigen wollte.

"Wo sind wir?"

"In L.A."

"Schon klar, aber wo genau?"

Mein Date verriet mir nicht, wo wir genau waren. Er lächelte nur schief und zog die kleine Papiertüte aus seiner Tasche.

"Lass dich doch einfach mal überraschen."

Ich hatte wohl keine andere Wahl. Ich folgte ihm einen kleinen Weg entlang, bis wir an einem kleinen Strand stehen blieben, wo keine Menschenseele war. Und das in L.A...

Justin holte eine Wolldecke raus und legte sie auf den weißen Strand. Dann setzte er sich auf sie drauf und begann zwei Brötchen und zwei Milchshakes aus der Tüte zu holen. Mir stockte der Atem.

"Du kannst dich ruhig neben mich setzten."

Ohne etwas zu sagen setzte ich mich zu ihm und nahm den (war das ein Bananen Milchshake?!) an. Ich konnte nicht anders als ihn verblüfft anzustarren.

"Was ist?", fragte Justin lachend, nachdem er meinen starrenden Blick bemerkte. Ich spielte mit meiner Jacke rum und schaute auf unser kleines Picknick.

"Nichts, ich... Ich hätte nur nicht gedacht, dass du dir so viel Mühe gibst und so aufmerksam bist. Ich meine, ich liebe Bananen Milchshake, aber ich kann mich nicht erinnern, es dir erzählt zu haben."

"Ich habe Kate gefragt, sie meinte, du liebst Bananen Milchshakes und-"

Justin griff erneut in die Tüte und holte eine kleine Dose heraus.

"Macarons liebst du auch."

Ich nahm mir sofort ein Macaron und seufzte genussvoll. Die waren verdammt lecker!

"Ich wusste nicht, wo ich welche kaufen kann, deshalb habe ich welche selber gemacht. Anscheinend schmecken sie dir."

Ich nickte sofort.

"Macarons zu backen ist doch richtig viel Aufwand, oder?"

"Ja, schon. Jetzt sag es endlich. Das hättest du alles nie von mir erwartet. Immerhin bin ich Justin Walker..."

Er klang etwas deprimiert während er zu mir sprach und sein Blick glitt aufs Meer.

"Bist du ja auch. Aber das ist nicht was ich meine. Du bist... ein bad boy..."

Inzwischen mochte ich dieses Wort nicht mehr aussprechen, wenn es um Justin ging.

Justin lachte kurz, dann verschränkte er seine Arme hinter dem Kopf und legte sich auf den Rücken, sein Blick wechselte zum Himmel.

"Ach ja, dass habe ich schon ganz vergessen."

Herzlichen Glückwunsch, Ashley. Du hast es geschafft die Stimmung zu ruinieren. Toller Job, wirklich.

Ich hatte keine Ahnung wie ich es schaffen sollte die Stimmung wieder zu heben, deshalb versuchte ich es mit einer Ablenkung.

"Da drüben ist ein Volleyball Feld. Wollen wir nicht ein bisschen spielen?"

Wrong bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt