Wrong bad boy

Kapitel 23

Es war gerade eine mega spannende Stelle auf der CD, da klingelte es und wenig später kam eine kleine Gruppe von Mädchen zu ihr gerannt.

"Wir hören sie später zu ende, okay?"

Meine kleine Schwester verließ den Flur mit ihren Freundinnen und verschwand kichernd in ihrem Zimmer.

Schade, dabei hatte es irgendwie Spaß gemacht.

Ich drehte mich müde auf den Rücken und schloss meine Augen. Dann schlief ich eben ein bisschen. Sollte ja angeblich helfen.

"Hey Cinderella."

Jetzt halluzinierte ich schon. Langsam hatte ich echt riesen Angst.

"Ich weiß, dass du nicht schläfst."

Man! Das war echt so gruselig! Ich hatte echt seine Stimme im Ohr, als würde er da wirklich an der Tür stehen und mich rufen. Als würde er mit mir sprechen.

Ich öffnete meine Augen und schaute zur Tür.

"Du bist real?", kam es plötzlich aus meinem Mund, als ich Justin in einem schwarzen Hoody, einer verwaschenen Jeans und seinen diesmal sogar gestylten Haaren und den stechenden Augen, welche auf mich gerichtet waren, an dem Türrahmen lehnen sah.

"It's me. Oder hast du etwa Halluzinationen?"

"Manchmal."

Sein Lächeln verschwand für eine Millisekunde, dann lächelte er wieder sein schiefes Lächeln mit dem er jedes Mädchen für sich gewann.

"Was machst du hier?"

Er räusperte sich und deutete mit dem Kopf auf Faiths Zimmer.

"Ich habe Jane rumgebracht. Eigentlich sollte Amy sie rumbringen, aber sie musste zu ihrem Freund. War wichtig, oder so. Also habe ich sie gebracht."

Amy? Wer war das? Oh nein... nein, nein, nein! Bitte, es durfte nicht sein, dass er wieder eine Affäre/Freundin hatte! Ich dachte, er würde mich mögen.

Unnormal wie schnell mein Herz plötzlich schlug und ich einen Klos im Hals spürte.

"Wer ist Amy?", brachte ich hervor, obwohl es sich eher wie ein verreckender Frosch anhörte, aber egal.

"Meine Schwester."

Sofort löste sich der Klos und ich konnte wieder ruhig atmen. Glück gehabt, dann hatte ich mich doch nicht geirrt gehabt.

"Du hast zwei Schwestern?"

"Ne, Amy ist meine Stiefschwester. Ich kann sie nicht leiden, sie ist-"

"Bitte keine unangemessenen Wörter, nebenan spielt meine noch unschuldige Schwester", meinte ich lachend. Justin legte grinsend seinen Kopf schief, dann biss er sich auf die Lippe.

Wenn er wüsste, was er damit auslöste.

"Ich sollte gehen, aber ich komme später nochmal wieder, immerhin muss ich Jane wieder anholen."

Ich nickte und winkte ihm. Justin winkte ebenfalls, dann drehte er sich zur Tür.

"Werde schnell wieder gesund, ja?"

"Aw, vermisst mich da jemand in der Schule?"

"Ne, Alec schildert nur immer seine traumatischen Erlebnisse, wenn er dich kotzen sieht und ich habe kein Bock mehr mir das anzuhören."

Autsch, das tat weh.

"Rache ist süß", flüsterte er schließlich und verließ mein Zimmer.

Es war echt spät, als ich noch immer mit Kate telefonierte.

"Ich weiß nicht wie ich das überleben soll! Ein Leben ohne dich! Wir müssen etwas ändern, sonst werde ich die restlichen Tage meines Lebens ohne dich verbringen und das kann ich nicht überleben! Bitte, ich brauche dich! Diese Feindschaft ist doch unnütz."

Kate machte eine dramatische Pause, dann stöhnte sie laut auf.

"Was ist das für ein Mist! Das ist doch nicht Romeo und Julia?"

Tja, da hatte sie recht.

"Die Proben werden weniger und ich musste für dich einspringen. Das war die schlimmsten Tage meines Lebens!"

"So schlimm ist Justin nun auch nicht", widersprach ich, doch Kate lachte nur aufgeregt.

"Ich habe echt kein Bock mir Liebeserklärungen von diesem... wie auch immer. Wähe du fehlst bei den Aufführungen. Denn da muss ich ihn küssen. Bitte!! Komm wieder in die Schule!"

Ich stöhnte laut und warf ein Blick auf mein Fieberthermometer.

"Mit hohem Fieber gar nicht so easy."

"Und wenn du nur zu den Proben kommst?"

Kate wirkte echt hilflos und verzweifelt und ich wollte ihr echt helfen, aber es war unmöglich.

"Vielleicht habe ich ja Glück und ich werde auf wundersame Weise bald wieder gesund."

"Ich bete für dich", murmelte Kate, dann legte sie auf und ich schloss wieder meine Augen. Schlaf würde mir hoffentlich gut tuen.