"Oh Gott, ich kann nicht glauben, dass wir das gerade machen..."
Kate beschwerte sich zum gefühlt tausensten Mal und ich wusste echt nicht, wie lange ich das noch aushalten konnte.
"Komm schon, du tust es für einen guten Zweck."
Daraufhin kassierte ich einen bösen Blick von ihr, den ich sehr verabscheute. Er erinnerte mich immer an einen Serienkiller, der mich jeden Moment umbringen will. Wobei, ganz weit von diesem Gedanken entfernt war Kate garantiert nicht mehr.
"Wir stalken seit einer halben Stunde Chase!", beschwerte sie sich viel zu laut, sodass uns zwei Mädchen schräg anschauten.
Kein Wunder, abgesehen von dieser verstörenden Aussage, befanden sich meine beste Freundin und ich in einem Busch und starrten auf die Promenade vor uns. Genau genommen auf eine Gruppe von Jugendlichen."Also bitte. Wir stalken ihn doch nicht! Wir... beobachten ihn nur etwas."
"Mhm, sicher..."
Das waren nicht irgendwelche Leute, denen Kate und ich hinterherliefen. Es waren die badboys unserer Schule.
Sie sahen aus wie Models, die gerade von einem Fotoshooting kamen und hatten mindestens ein Mädchen an ihrer Seite.
Also ja, eigentlich waren sie alle Idioten.
Sowohl Justin, Cameron als auch David. Außer Chase. Er hatte zwar das gleich Image, aber ich war mir sicher, dass er eine ganz andere Seite hatte. Ich musste sie nur aus ihm rauskriegen..."Da, sie bewegen sich!"
"Wie atemberaund die Tatsache, dass Menschen sich bewegen können sein kann", murmelte Kate mit rollenden Augen, sodass ich kurz dachte, sie würden ihr aus dem Gesicht fallen.
Ich ignorierte ihren Kommentar und starrte auf die in Lederjacken gekleideten Jungs. Sie spazierten rüber zu einem Laden."Warte mal, wer ist das Mädchen?"
Ein schlankes großes Mädchen klammerte sich an Chase, die er natürlich ebenfalls fest in den Arm nahm.
"Nummer fünf."
"Was?"
"Na, Freundin Nummer fünf in diesem Jahr."
Okay, zugegeben, das klang jetzt als wäre es so ein richtiger Player, aber er war nicht so. Also, da war noch etwas Gutes in ihm. Abgesehen von seinem Aussehen...
Kate ließ ihren Blick über die Promenade streifen und starrte mich erschrocken an.
"Ähm, wir sollten von hier verschwinden!"
Sofort griff ich nach ihrer Hand und zog sie zurück in den Busch.
"Wieso? Du hast mir versprochen, dass wir das durchziehen."
"Ja, aber die Polizei da starrt uns irritiert an. Ich will mich echt nicht mit denen unterhalten müssen."
Naja, wo sie recht hatte, hatte sie recht. Müde hob ich meine Hand und kletterte aus diesem dämlich Busch, wodurch meine Haare voller Blätter waren.
Na, danke auch.
Kate hatte gar keine Zeit sich wieder sauber zu machen, ich hatte sie schon am Ärmel gezogen und rannte los in den Laden rein."Ähm, Jack and Jones? Ernsthaft?"
Wie es aussah, befanden wir uns in einem Kleidungsgeschäft. Interessant. Doch von Chase keine Spur mehr.
"OMG, guck dir das Teil an!"
Stolz hielt mir meine beste Freundin einen roten Hoody vor die Nase, während in ihrer anderen Hand schon drei weitere Teile waren.
Och nee..."Ja, ganz nett. Aber wir sind hier auf Mission!"
Kate rollte nur genervt mit den Augen. Das konnte sie echt gut!
"Mein Gott, auf die zehn Minuten kommt es nun wirklich nicht an. Hier!" Und schon hatte ich ein weißes schlichtes T-Shirt in der Hand.
Kate wusste, dass ich schlichte T-Shirts liebte und es nicht mal anzuprobieren wäre sehr dumm. Außerdem würde er in den zehn Minuten nicht wegrennen, also nickte ich stöhnend und ging in eine der Kabinen.Was Chase hier wohl mit den Mädels wollte? Ich meinte, welcher Junge ging freiwillig shoppen? Außerdem-
"Hey."
Geschockt zuckte ich zusammen und schaute zu dem Jungen, der eiskalt den Vorhang geöffnet hatte, obwohl ich hier drin war.
Zum Glück war ich hier erst seit fünf Sekunden, also sah ich noch so aus wir vorher. Sonst wäre es peinlich geworden...Meine Wangen wurden sofort rot, da ich ziemlich unter Schock stand, vor allem, als er den Vorhang wieder schloss und sich gegen die Wand lehnte.
"Verdammt Justin. Raus!"
Meine Wut war kaum zu überhören, trotzdem ging meine Stimme nicht ins Schreien über. Justin war einer von Chase besten Freunden und ebenfalls einer der badboys.
Jetzt fiel mir ein, dass er ebenfalls bei der Gruppe dabei war.Justin schaute mich nur mit zusammengezogenen Augenbrauen an, dann bildete sich ein schiefes Lächeln auf seinen Lippen.
Leider sah auch er gut aus und gefühlt die Hälfte unserer Schule war in ihn verliebt. Die andere Hälfte (inklusive mir) war in Chase verliebt und manche mochten eben David und Cameron."Alecs Schwester, nicht wahr?"
Er wusste zwar nicht meinen Namen, aber immer hin wusste er, wer ich war. Vielleicht wusste Chase es dann auch.
"Jap, ich heiße Ashley. Und jetzt verzieh dich!"
Der Idiot bewegte sich kein bisschen, sondern starrte mich herausfordern an. Dachte er wirklich ich würde total begeistert über seine Anwesenheit sein und ihm jeden Moment um den Hals fallen?
Klar, seine dichten dunkelbraunen zerzausten Haare, seine hellgrünen Augen, seine perfekte Nase, die makellose Haut und seine vollen Lippen machten ihn schon sehr attraktiv, aber damit konnte er mich nicht beeindrucken."Nope."
Oh wow, er wollte mich wirklich herausfordern? Okay, bitte.
"Wenn du jetzt nicht hier raus gehst, dann wirst du es schwer bereuen, glaub mir."
"Wenn du es sagst... Jedenfalls..."
Justin fuhr sich durch seine fluffigen Haare und betrachtete die kleine Kabine.
"Kannst du deine Stalker Fähigkeiten wann anders ausprobieren? Auf Dauer wird es etwas nervig, also laut Chase. Ich fand, du sahst ziemlich süß aus in diesem Busch hockend und uns anstarrend."
Sie hatten es bemerkt? Oh fuck. Ich würde jetzt liebend gerne im Boden versinken und nie wieder auftauchen...
Ich konnte Chase nie wieder in die Augen sehen. Nie wieder!Meine Wangen begannen zu brennen, was auch Justin auffiel, der dadurch noch mehr grinste und seine perfekten weißen Zähne zeigte.
"War das alles?", brachte ich nach einer Ewigkeit heraus. Justin drückte sich von der Wand ab und kam auf mich zu. Kurz vor mir blieb er stehen und schaute leicht zu mir runter. Seine grünen Augen schauten tief in meine und unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt.
"Ja."
Jap, das war garantiert alles. Auch wenn mich sein Geruch nach Zitrone kurz aus dem Konzept brachte. Generell brachte er mich kurz aus dem Konzept.
"Raus." Ich verschränkte meine Arme und starrte ihn zurück an. Sein schiefes Lächeln wurde immer breiter, bis er endlich ein paar Schritte nach hinten machte und seine Hände wieder in die Hosentaschen steckte.
"Bis morgen."
Dann verschwand er und zog den Vorhang wieder zu. Ich brauchte ein bisschen, um mich wieder zu fangen.
Was war das?

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Wrong bad boy
Novela JuvenilDas ich nicht ohnmächtig wurde war ein Wunde. Mein Herz schlug viel zu schnell. Was war los mit mir? Das war doch nur ein dämlicher Kuss. Von einem Player. Aber so fühlte es sich nicht an. Vorsichtig schloss ich meine Augen. Sofort legte er seine Li...