Kapitel 25

65 1 0
                                        

*Perspektivenwechsel*

Justin

Ich konnte diese Proben einfach nicht mehr aushalten. Abgesehen von der Finalszene und Szenen zwischen den Familie hatten wir nichts mehr zu tun außer die langen Besprechungen, da die Show immer näher kam.

Ich wollte Chase einfach nur umbringen. Und nachdem diese stundenlangen Proben endlich vorbei waren, hatte ich die Gelegenheit dazu.
Kaum waren wir aus dem Theaterraum konnte ich meine Wut nicht mehr länger für mich behalten.

"Alter, was soll das?!", fuhr ich Chase an und rammte ihn gegen die Spinte. Mein bester Freund starrte mich überrascht an.

"Wovon redest du verdammt?"

Tu nicht so, du Idiot!

"Das weißt du ganz genau!"

Chase hatte wirklich gerade keine Ahnung. Er ging von den Spinten weg und (ich hatte es hier immerhin mit Chase zu tun) er fuhr sich erstmal durch seine Haare, um seine Frisur geradezubiegen.

"Sie. Gehört. Mir."

Ich betonte jedes einzelne Wort in der Hoffnung Chase würde sich meine Worte zu Herzen nehmen. Was er natürlich nicht tat, sondern einfach nur lachte. Was für ein selbstverliebter Egoist!

"Ups."

Sein dämliches Grinsen konnte er bei den Mädels aufsetzten, aber nicht bei mir.

"Halt dich von ihr fern. Sonst hast du dich doch auch nicht für sie interessiert. Ich schon. Also lass sie in Ruhe."

Chase nickte nur wissend und spielte mit seiner Armbanduhr rum, die er mal von einem seiner reichen Exfreundinnen geschenkt bekommen hatte.

"Sagt der, der von ihr eine Abfuhr bekommen hatte."

Ich kochte schon vor Wut und ballte meine Hände zu Fäusten, damit ich sie ihm nicht ins Gesicht schlug.

"Wegen mir", ergänzte er stumpf. Was fiel ihm eigentlich ein?!

"Außerdem hast du doch Monika."

"Und du Kathrin", erwiderte ich, auch wenn das sinnlos war.

Chase sah das wohl so wie ich, denn er lachte nur als hätte ich einen schlechten Witz gemacht. Oh man, ich musste mich echt zusammenreißen. Was würde ich jetzt dafür geben meine Hand in seiner Fresse zu sehen? Alles.

"Was willst du noch?", fragte Chase und wollte gehen, doch ich zog ihn wieder zurück zu mir und schubste ihn gegen die Wand. Diesmal stärker.

"Was ich vorhin schon wollte. Lass Ashley in Ruhe."

Mein angeblicher bester Freund zuckte mit den Schultern und legte eine Hand auf meine Schulter.

"Komm runter, bro. Ich mache was ich will. Und wenn ich sie haben will, dann kriege ich sie aus. Sie wird mich anhimmeln, obwohl sie das ja eh schon tut, und du suchst dir einfach ein anderes heißes Mädchen. Wie wäre es mit Kara aus dem Cheerleader Team?"

Er klopfte mir auf die Schulter dann zog er eine Zigarette aus seiner Jackentasche, zündete sie an und ging den Gang entlang zum Schulhof.

*Perspektivenwechsel*

Ashley

Die Proben waren vorbei. Zum Glück. Justin war ziemlich komisch drauf. Er verhielt sich nicht wie Romeo, sondern wie die Stiefmutter von Cinderella. Echt gruselig und dann sagen alle immer, dass wir Mädchen kompliziert sind...

Ich verließ die Bühne mit meinem Rucksack und suchte den Raum nach meiner besten Freundin ab, doch ich konnte sie nirgendwo sehen.

Kate verlässt doch nie den Raum ohne mich.

Ein Blick in den Seitenflur zum Pausenhof... Nein, da war sie auch nicht langgegangen. Da war nur ein Typ, der gerade einen anderen gegen die Spinte schubste. Keine Kate in der Nähe.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als allein zum Chemieraum zugehen...

Danke auch Kate. Unzertrennlich würde ich uns nicht mehr nennen... :)

Der Raum war zwar noch leer, aber ein paar Rucksäcke waren schon verteilt, also erlaubte ich mir meine Pause in diesem Raum zu verbringen. Allein. Weil die liebe Kate ja lieber mit meinem Bruder abhing.

Ein Klopfen riss mich aus meinem Buch und ich entdeckte Chase an der Tür. Ich stand auf und er betrat den Raum.

"Was machst du denn hier allein?", fragte er mich und warf seinen Turnbeutel elegant auf den Tisch neben mir.

Ich lächelte schüchtern, konnte aber immerhin noch reden.

"Kate ist ohne mich abgehauen."

Chase nickte und lehnte sich gegen den Tisch, sodass unsere Arme sich berührten. Er fuhr sich auffällig durch die Haare, dann stieß er sich vom Tisch ab und stellte sich lässig vor mich.

"Du bist anscheinend in meinem Chemiekurs", stellte er grinsend fest.

Schön, dass dir das noch einem Jahr auch Mal auffällt.

"Blitzmerker", murmelte ich, doch Chase hörte es. Sofort bekam ich Panik. Ich wollte echt nicht unhöflich sein, aber... ich wusste auch nicht. Inzwischen mochte ich ihn nicht mehr so gerne.

Der Blondschopf lachte laut, dann kam er einen Schritt auf mich zu und schaute mir direkt in die Augen.
Ich spürte schon wie mir die Panik durchs Blut strömte und meine Kopf bestimmt wieder feuerrot wurde.
Mein Blick fiel auf die Uhr an seinem Handgelenk.

"Der Unterricht beginnt gleich, wir sollten schonmal ein paar Sachen rausräumen und-"

Ich machte währenddessen immer mehr Schritte nach hinten, da Chase mir folgte bis ich gegen die Wand prallte und verstummte.

"Weder ein Schüler noch ein Lehrer ist hier. Außerdem habe ich keine Lust auf Schule, viel lieber-"

Sein Blick glitt auf meine Lippen und ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte. Ich war in einer Art Schockstarrte aus Glücklichkeit! Das vor mir war Chase!

Bitte lass alles so wie es ist und störe nicht. Bitte!

Kaum hatte ich diese Worte in Gedanken ausgesprochen, klingelte es und ich hörte meine Klassenkameraden vor der Tür.

Really?!

Chase lachte leise und da er mir so nah war spürte ich seinen heißen Atem und seinen Arm, den er um meiner Taille hatte. Das hatte ich gar nicht mitbekommen...

"Du hast leider recht. Aber glaub ja nicht, dass du mir davonkommst."

"Das will ich auch gar nicht."

Ich blieb stocksteif stehen und war schockiert über die Worte, dir mir da gerade aus dem Mund kamen.

Was. habe. ich. getan? Jetzt hielt er mir bestimmt für eine aufdringliche Bitch oder so!!

Blondie drehte sich ein letztes Mal zu mir um und biss sich auf die Lippe. Sein schiefes Lächeln konnte er trotzdem nicht unterdrücken. Er zwinkerte mir zu, dann ging er zu seinem Platz und drei Sekunden später betraten die andere Schüler den Raum.

Ich stand immer noch wie angewurzelt an der Wand und sammelte mich wieder, bis ich mich an meinem Platz niederließ und Kate mit großen Augen und einem breiten Grinsen anschaute.

Wrong bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt