Rey
Vor ein paar Wochen war ich endlich aus der Krankenstation entlassen worden. Zwar hatte mir das Laufen am Anfang noch Probleme bereitet, doch mit ein paar Krücken und der Hilfe meiner Freunde hatte ich fast meine alte Stärke zurück gewonnen. Der Angriff war mittlerweile über einen Monat her und momentan herrschte Funkstille zwischen den Fronten. Zwar war Poe bereits dabei einen Gegenangriff zu organisieren, allerdings waren wir einfach zu wenige. Wir alle wussten natürlich, dass es überall in der Galaxis viele gab, die uns verehrten oder sich uns gerne anschließen würden. Lando versuchte mit allen Mitteln genau diese Menschen für unsere Sache zu gewinnen, doch damals bei Crait war auch niemand gekommen. Und das obwohl Leia sogar ihren persönlichen Code verwendet hatte.
Leia...
Die Sonne Naboos blendete mich. Es schienen ihre letzten Strahlen an diesem Tag zu sein, denn der Horizont war bereits in ein tiefes Orange getaucht und viele Vögel ließen sich zur Abendruhe an den Seen nieder. Mein Blick wanderte zurück zu dem Grabstein weiter vorn, der eingerahmt wurde von der wunderschönen Natur dieses Planeten.
"Wir haben uns heute hier versammelt, um Abschied von Leia Organa Solo zu nehmen. Der Prinzessin von Alderaan. Der Rebellenführerin von Endor. Und der besten Generalin die der Widerstand je hätte haben können." Poes Stimme zitterte. Ein paar Mal hielt er kurz in seiner Rede inne, aber er versuchte sich immer wieder schnell zu fassen. Tränen liefen seine Wange hinab, doch uns allen ging es kein bisschen anders. Wir wussten das wir nicht ewig Zeit hatten. Der Krieg war ein unnachgiebiger Begleiter, doch dieser ruhige Moment sollte ganz Leia gehören.
"Es war immer ihr Wunsch gewesen hier begraben zu werden. Ich danke ihnen General für ihr Vertrauen in mich, obwohl ich oft zu voreilig gehandelt habe und mehr mit meinem Kopf im Cockpit war, als da wo ich eigentlich gebraucht wurde. Durch sie ist der Widerstand meine Familie geworden und ich spreche glaube ich für jeden Anwesenden hier, dass sie immer für jeden Einzelnen von uns da waren und Zeit hatten. Das ist nicht selbst verständlich." sprach Poe weiter und ich vergrub mein tränenüberströmtes Gesicht in dem dichten, weichen Fell des Wookies neben mir. Chewbacca gab die ganze Zeit traurige Laute von sich, weswegen ich und Lando versuchten ihm genau denselben Halt zu geben, wie er ihn uns gab. Jeder versuchte für jeden an diesem schweren Tag da zu sein. Mittlerweile folgten viele dem Beispiel unseres Anführers und gingen nach vorne um ihr persönlich Lebewohl zu sagen. Ich erkannte Finn und Rose unmittelbar vor der Ruhestätte. Sie hatte ihren Kopf an seiner Schulter abgelegt und er hat einen Arm um ihren zitternden Körper geschlungen. Das ließ mich sofort an Ben denken. Wusste er was hier gerade passierte?
Irgendwann machte sich Lando auf den Weg nach vorne und wir folgten ihm. Man merkte ihm sein hohes Alter deutlich an. Immer wieder musste er kurz inne halten und sich auf seinem Stab abstützen. Chewie folgte ihm mit gesenktem Kopf. Die Trauer um ihre alte Freundin lastete auf den beiden besonders schwer. So viele Abenteuer hatten sie zusammen erlebt, so viele Missionen bestritten, sich so etlichen Gefahren gestellt, von der die eine größer, als die nächste gewesen war. Und nun war, nach Han und Luke, auch Leia fort.
Irgendwann stand ich plötzlich allein vorne. Chewie und die anderen waren längst weiter gezogen zu einem der vielen Ufer und schauten schweigend in den Abendhimmel. Keiner sagte etwas. Alle hingen ihren Gedanken nach.
"Leia" begann ich leise und kniete mich vorsichtig in das weiche Gras.
"Ich habe Sie immer bewundert. Für ihre Stärke, ihre Entschlossenheit, ihre Zuversicht, Hoffnung und Weisheit. Ich-" Meine Worte mündeten über in einen erstickten Laut und ich musste ein paar Mal durchatmen, bevor ich meine Stimme wieder fand.
"Ich wollte so oft aufgeben. Doch Sie haben mir gezeigt, dass es selbst dort Hoffnung gibt, wo keine mehr zu sein scheint. Selbst in den dunkelsten Ecken kann es Licht geben. Man muss nur lange genug danach suchen." fuhr ich fort, während neue Tränen meine Wangen hinunter liefen. Die Sonne war nun an ihrem Tiefpunkt angelangt und der Himmel ein Teppich aus Rot-, Gelb- und Orangetönen.
"Möge die Macht mit dir sein Leia." wisperte ich noch, bevor ich aufstand und mich auf den Weg zu den anderen machte. Als ich mich neben Finn nieder ließ, warf ich nochmal einen Blick zurück und mein Herz setzte für einen Moment aus. Er war hier. Nein nicht auf diesem Planeten, lediglich unsere Verbindung machte dies möglich. Genau wie ich vor ihm, hatte er sich hinunter auf die Erde gekniet. Die rabenschwarzen Locken hingen wild durcheinander, seine Schultern waren in sich zusammen gesackt.
"Mom...es tut mir so leid." Ein raues Flüstern, doch ich konnte es hören. Er versuchte nicht die Verbindung zu unterdrücken, dazu fehlte ihm jede Kraft. Seine Augen verweilten kurz auf der Innenschrift des Steines, bevor er sich wieder in Luft auflöste und die Macht ihn zurück auf Mustafar führte.
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His Light in the Darkness
Fanfiction"Du glaubst an das Helle in ihm?" Ich nickte, denn auch wenn er sich damals in dem Trohnsaal gegen das Gute, gegen mich entschieden hatte, so würde ich niemals aufhören an den Ben Solo in Kylo Ren zu glauben. Seit ich seine Geschichte kannte, seit i...