Rey
Dieses Mal hatte es länger als sonst gedauert, ihn mithilfe der Macht ausfindig zu machen. Zudem wirkte Ben völlig durch den Wind, als ich auf seinem Bett erschien. Natürlich fragte ich mich wie so oft, was ihn beschäftigte, aber ich beschloss ihm die Zeit zu geben, die er brauchte. Irgendwann würde er es mir mit Sicherheit erzählen. Als wir ein paar Minuten später zusammen eng nebeneinander in seinem Bett lagen, war sowieso alles vergessen. Obwohl wir lediglich ein paar Stunden seit seiner Abreise voneinander getrennt gewesen waren, hatte es sich wie mehrere Tage angefühlt. Ich spürte die Wärme seiner Haut, welche dicht an meine gepresst war, seinen warmen Atem der durch meine Haare streifte und seine Brust, welche sich langsam unter meinem Kopf hob und senkte. Ein Beweis dafür, dass er echt war. Dass das hier echt war. Es war eine von vielen Nächten, die wir gemeinsam verbrachten und trotzdem gab es hin und wieder noch Momente, wo sich all das unwirklich anfühlte. Allein zu realisieren, dass wir mittlerweile zusammen waren, hatte mich den ganzen vergangenen Tag gekostet.
"Gute Nacht, Rey" Diese Worte von Ben, die er mir ins Ohr flüsterte, gefolgt von einem kurzen Kuss auf meine Stirn waren normalerweise das Letzte was ich mitbekam, bevor ich in einen tiefen Schlaf fiel. Normalerweise. Als ich dieses Mal meine Augen schloss, ertönte plötzlich ein lautes Klopfen von der Tür.
"Rey, bist du noch wach?" Ich fuhr hoch und begegnete Bens Blick, welcher genauso geschockt aussah wie ich. Was zum Teufel wollte Finn denn noch um diese Uhrzeit von mir?
"Rey? Es tut mir leid, aber Poe hat kurzfristig noch ein Meeting einberufen. Es scheint wirklich wichtig zu sein!" Das war doch jetzt ein schlechter Scherz. Ich schloss wieder meine Augen und versuchte ihn einfach zu ignorieren. Vielleicht hatte ich Glück und er gab irgendwann von alleine auf. Nur leider war Finn viel hartnäckiger, als ich dachte. Auch nachdem weitere fünf Minuten vergangen waren rief er noch nach mir. Ich wollte doch einfach nur schlafen.
"Kann der endlich mal seine Klappe halten?" murrte Ben gähnend, nachdem alle seine Versuche sich mit einem der Kissen die Ohren zu zuhalten kläglich gescheitert waren.
"Vergiss es. Andere Leute zu nerven ist Finns Spezialität." Seufzend befreite ich mich langsam aus Bens Armen, setzte mich auf und schwang meine Beine über den Bettrand. Es blieb mir wohl nichts anderes übrig.
"Ich komme gleich!" schrie ich zurück und gab mir erst gar keine Mühe meine schlechte Laune, die ich dank ihm nun hatte, zu verbergen.
"Rey, du brauchst auch dringend Ruhe." Sah man mir wirklich so sehr an, dass ich gleich vor Müdigkeit umkippte? Anscheinend. Aber in einem offenen Konflikt hatte man leider seine persönlichen Bedürfnisse hinten anzustellen. Schnell streifte ich mir eine Hose, ein Shirt und ein Paar Stiefel über. Ben beobachtete mich dabei stirnrunzelnd, verkniff sich aber einen weiteren Kommentar. Er wusste, dass wenn ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, nur sehr schwer davon abzubringen war.
"Ich komme wieder so schnell ich kann." Wir teilten noch einen kurzen Kuss, bevor ich mich wieder in meinem kleinen Zimmer in unserer Basis auf Aloga wiederfand.
"Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist." Es gab wahrlich nettere Begrüßungen, aber mitten in der Nacht war ich leider nicht gerade für Scherze aufgelegt. Normalerweise würde ich jetzt tief und fest schlafen, eingekuschelt in den Armen meines Freundes und gefühlten tausend Decken. Stattdessen stand ich auf einem trostlosen Gang mit kaltem Durchzug und grellen, beißendem Licht. Finn sah allerdings auch so aus, als wäre er dreimal hintereinander zusammen geschlagen worden, weswegen ich beschloss meine schlechte Laune nicht weiter an ihm auszulassen.
"Mir geht es doch genauso wie dir. Rose und ich wollten gerade schlafen gehen, da kam Poe mir nichts dir nichts in unser Zimmer spaziert. Von Privatsphäre hat der auch noch nie was gehört." regte er sich auf, während wir uns langsam auf dem Weg zur Kommandozentrale machten.
"Sicher das ihr schlafen wolltet? Vielleicht wart ihr ja auch anderweitig aktiv." neckte ich ihn, was Finn augenblicklich rot anlaufen ließ.
"Rey!" Er versuchte es hastig abzustreiten, aber seine Reaktion hatte ihn schon längst verraten. In den nächsten Minuten versuchte ich mehr Details herauszufinden, erhielt bedauerlicherweise aber nur karge Antworten von meinem besten Freund.
"Wenn du mal jemanden gefunden hast, erinnere mich bitte daran, dich ebenfalls so auszuquetschen." gab Finn irgendwann nur noch kopfschüttelnd von sich. Es sollte ein Witz sein, doch er traf damit einen wunden Punkt. Wenn er bloß wüsste, dass ich diese besondere Person schon längst gefunden hatte. Aber wenn ich ihm Ben vorstellen würde, würde er mich danach nicht neugierig ausfragen. Im Gegenteil. Finn würde kein einziges Wort mehr mit mir wechseln. Früher oder später würde ich sie alle verlieren.
"Weißt du was mich wundert?" warf Finn in den Raum hinein und ich war mehr als froh über den Themenwechsel. So musste ich wenigstens nicht mehr über die ausweglose Situation nachdenken, in der Ben und ich uns befanden.
"Was denn?" hakte ich aufmerksam nach und versuchte mich ganz darauf zu konzentrieren.
"Komischerweise hat Poe mich geschickt, um dir Bescheid zu sagen. Ich dachte gerade bei dir, macht er sich die Mühe persönlich vorbei zu schauen." Ok dieses Thema war nun auch nicht wirklich besser. Durch die letzten Tage auf Naboo hatte ich Poe und sein Liebesgeständnis schon komplett vergessen. Ich wusste gar nicht, wie ich ihm überhaupt noch die Augen sehen sollte. Zwar konnte ich nichts für meine Gefühle, aber es war trotzdem falsch von mir gewesen, einfach abzuhauen.
"Ist irgendwas zwischen euch vorgefallen?" fragte er mich weiter aus. Wieso konnte er es nicht einfach darauf beruhen lassen? Genau deswegen hatte ich immer gehofft, dass Poe keine romantischen Gefühle für mich besaß. Mir war bewusst gewesen, dass meine Abweisung einen Keil zwischen uns und unseren Freundeskreis treiben würde. Ich würde Finn auf jeden Fall nichts davon erzählen und alles noch schlimmer machen.
"Nein!" entgegnete ich sofort fest und fügte noch hinzu:
"Frag Poe doch einfach selbst."
"Ok..." war das Einzige was Finn stirnrunzelnd erwiderte. Mittlerweile waren wir fast an der Kommandozentrale angekommen. Sie befand sich am anderen Ende des Ganges, in welchen wir nun einbogen. Für die Uhrzeit war überraschenderweise viel los, es wimmelte gerade zu auf den Gängen von anderen Mitgliedern. Dieses spontane Meeting schien wirklich wichtig zu sein.
"Ich finde trotzdem, dass ihr ein schönes Paar abgeben würdet." sagte Finn mit einem verschwörerischen Lächeln in meine Richtung. Kopfschüttelnd beschleunigte ich meine Schritte, denn auf solche Kommentare konnte ich wirklich verzichten. Finn holte mich bedauerlicherweise schnell ein und ließ noch ein paar weitere Bemerkung ähnlicher Art fallen. Als wir an unserem Ziel angekommen waren wurde es mir einfach zu viel. Natürlich hatte ich mir vorhin auch einen Spaß erlaubt, aber Finn und Rose waren zusammen, im Gegensatz zu Poe und mir. Meine ablehnende Haltung zeigte doch schon mehr als genug, wie ich zu diesem Thema stand. Aber das schien Finn einfach nicht zu begreifen.
"Hör sofort auf damit!" verlangte ich lautstark und er verstummte sofort.
"Rey, ist alles okay?" Glücklicherweise öffnete sich in diesem Moment die Tür und alle, die bereits zahlreich im Raum versammelt waren, starrten uns abwartend an. Ein perfekter Vorwand um Finn und seine Frage zu ignorieren.
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His Light in the Darkness
Fanfiction"Du glaubst an das Helle in ihm?" Ich nickte, denn auch wenn er sich damals in dem Trohnsaal gegen das Gute, gegen mich entschieden hatte, so würde ich niemals aufhören an den Ben Solo in Kylo Ren zu glauben. Seit ich seine Geschichte kannte, seit i...