Rey
Du hast dich mir voll und ganz geöffnet junge Rey. Im Gegenzug sollst du nun deine Belohnung erhalten.
Die beiden Lichtschwerthälften flogen aus meinen Händen. Erstaunt sah ich dabei zu, wie sich die scharfen Kanten des zersprungenen blauen Kristalls immer näher kamen, bis sie sich schließlich langsam zusammen fügten und wieder eins wurden. Gleißendes Licht erfüllte den Raum und blendete mich. Doch es währte nur kurz und als ich zögernd meine Augen öffnete, schwebte das Skywalker Schwert direkt vor mir. Es sah genauso aus wie immer, als wäre es nie zerstört worden. Erleichtert nahm ich es an mich und hängte es an seinen gewohnten Platz an meinem Gürtel.
"Danke" flüsterte ich und ein Felsen am anderen Ende des Raumes rollte schwerfällig beiseite. Mein Ausgang nach draußen.
Ich bin mir sicher du wirst deinen Weg finden.'Atmen. Einfach nur atmen.' rief ich mir zurück ins Gedächtnis. Dann wagte ich den Sprung und landete auf einer Astgabel des daneben liegenden Baumes. Es dauerte ein paar Sekunden, bis meine Füße sicheren Halt auf dem unebenen Holz fanden und mein Körper ausbalanciert war. Die schlierigen grünen Ranken, welche sich durch das Geäst zogen, waren durch den morgendlichen Tau so glatt, dass man an ihnen leicht abrutschen konnte. Ein kurzer Blick über den Rand des Stammes verriet mir, dass ein Sturz in die Tiefe wirklich alles andere als vorteilhaft wäre. Wie von selbst schritten meine Beine auf das prächtige Blätterdach zu. Heute lag zur Abwechslung mal kein dichter Nebel über der Sumpflandschaft, nur ein weißer Schleier war ganz leicht erkennbar. Mit einem Surren durchtrennte ich ein paar herunter hängende Lianen, die meinen Weg versperrten. Man wusste nie, auf was man hier draußen traf. Der Dschungel veränderte sich von Tag zu Tag. Das Lichtschwert von Leias Bruder lag sicher in meinen Händen. Es fühlte sich so gut und vertraut an wieder eine richtige Waffe zu besitzen. Voller Eifer rannte ich auf das Ende des nächsten Astes zu und sprang ein weiteres Mal zum nächsten Baum. Meine Landung war auch dieses Mal hervor ragend und ich konnte nicht anders als mir ein kurzes, stolzes Lächeln zu erlauben. Dann ging ich weiter. Über eine Woche hatte ich sie perfektioniert. Nachdem ich die Höhle verlassen hatte, war ich nicht etwa zum Widerstand zurück gekehrt. Nein, irgendetwas in mir hatte sich dagegen gesträubt. Ich wusste, dass ich nur von meinen Problemen davon lief, aber es fühlte sich so gut an hier zu sein. An diesem ruhigen Ort, der nur so von Macht erfüllt war. Also war ich geblieben und hatte die Zeit genutzt, um die verlorenen Wochen in denen ich meinen Körper nicht belasten durfte, mittels harten Training wieder aufzuholen. Es hatte sich mehr als ausgezahlt, ich hatte meine alte Form so gut wie zurück. Mittlerweile war ich an der letzten Herausforderung meines Parkours angelangt. Mit ausgestreckter Hand zog ich die erste große Liane zu mir und klammerte mich an ihr fest. Sich von Liane zu Liane fort zu bewegen beanspruchte eine immense Kraft. Doch im Vergleich zu meinem ersten Tag klappte es beinahe mühelos. Jetzt trennte mich nur noch eine Ranke vom sicheren Geäst des nächsten Baumes.
"Nein!"
"Lauft um euer Leben!"
"Sie kommen! Die Erste Ordnung kommt!"Die Erschütterung warf mich zurück und ließ meine Hand abgleiten. Zerstörung. Schwarze vermummte Gestalten und weiße Sturmtruppler. Ein Berg aus Körpern in der Mitte des kleinen Dorfes. Tod.
"Nein" Fassungslos und entsetzt hielt ich kurz inne. Das durfte nicht wahr sein. Wie konnte er bloß den Befehl dazu geben?
Ein vehementes Piepsen riss mich aus meiner Starre, gerade noch rechtzeitig. Schnell griff ich nach dem Ende der nächsten Liane und bewahrte meinen Körper so davor, weiter Richtung Boden zu fallen.
"Keine Sorge BB-8. Es ist alles in Ordnung." Der Droide schien da ganz anderer Meinung zu sein. Aufgeregt fuhr er im Kreis herum und gab weiter Geräusche von sich, während ich mühselig nach unten zu ihm kletterte.
"Eine Nachricht von Finn ja? Na dann lass mal hören." Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Seit Tagen hatte ich jeden Versuch meiner Freunde mit mir in Kontakt zu treten ignoriert.
"Rey wo bist du?" Finns Hologramm erschien vor mir, mit verschränkten Armen und zusammen gekniffenden Augen.
"Finn, ich muss unbedingt mit dir reden ich-" Diese Bilder, welche ich gerade gesehen hatte, gingen mir nicht mehr aus dem Kopf.
"Wo bist du?" fiel er mir aufgebracht ins Wort.
"Im Dagobah System. Das tut doch jetzt aber nichts zur Sache." Diesen Satz hätte ich wohl besser nicht sagen sollen.
"Nein, wir haben dich gefühlt nur tausend Mal versucht zu kontaktieren! Wir wussten nicht, ob du immer noch auf Dagobah bist oder woanders. Poe war bereits kurz davor eigenhändig los zu fliegen, um dich zu suchen."
"Es tut mir leid Finn." Entschuldigend sah ich ihn an und Scham machte sich in mir breit. Sie hatten sich so große Sorgen um mich gemacht. Finn schien das zu bemerken, denn er lenkte ein.
"Ist schon ok. Aber melde dich das nächste Mal wenigstens einfach kurz."
"Kannst du mich zufälligerweise mitnehmen? Mein Schiff steckt immer noch im Sumpf fest befürchte ich." was Finn dazu brachte laut zu lachen. Ich musste unbedingt heraus finden, was da draußen vor sich ging. Plötzlich bereute ich es mich so zurück gezogen zu haben. Als Mitglied des Widerstandes war es doch meine Aufgabe, diejenigen zu beschützen, welche dazu nicht selbst im Stande waren. Und was tat ich stattdessen? Ewig auf einem abgelegenen Planeten trainieren, auf dem ich keinen was nutzte.
"Was du immer anstellst. Aber du kannst dich freuen, wir sind fast da. Übermittelst du mir deine Position?" Ich hörte wie Rose im Hintergrund sich mit Chewie unterhielt, welcher der Mechanikerin in ein paar Lauten antwortete. Sie schienen mit dem Falken unterwegs zu sein.
"Ihr seid hier?" fragte ich überrascht und wies BB-8 an ein Ortungssignal abzugeben. So früh hatte ich nicht mit ihrer Ankunft gerechnet. Es dauerte nur ein paar Minuten, dann sah ich Han Solos Schiff über den Himmel gleiten und zum Landeflug ansetzen.
"Na komm BB-8." doch Poes kleiner Freund war mir bereits einige Meter voraus. Er schien es kaum abwarten zu können wieder in vertrautes Terrain zu kommen. Anders als ich hatte er sich nicht an diesen außergewöhnlichen Planeten gewöhnt.
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His Light in the Darkness
Fanfic"Du glaubst an das Helle in ihm?" Ich nickte, denn auch wenn er sich damals in dem Trohnsaal gegen das Gute, gegen mich entschieden hatte, so würde ich niemals aufhören an den Ben Solo in Kylo Ren zu glauben. Seit ich seine Geschichte kannte, seit i...