Abruptly ➳ Harry Styles

Kapitel 14

"Ähm... das ist sowas...", stottere ich.

"Ich habe euer ganzes Gespräch gehört. Wer ist denn Harry?"

"Wir wussten auch nicht, dass sie hier ist, Mia...", murmelt Jonas überrascht. Negativ überrascht.

Ich hasse es, mit Erwachsenen über Liebe zu reden. Die denken, das ist etwas ganz Tolles und man ist glücklich, nur weil sie es sind. Aber heutzutage ist die Sache mit der Liebe eben etwas komplizierter. Erwachsene haben keine Ahnung davon.

Schließlich erzähle ich ihr doch alles, mit kräftiger Unterstützung von Dany. Ich erwähne alles. Auch diesen halben Kuss und alles, was er gesagt hat. Und, dass er hier vor der Tür stand und ich füge noch hinzu, dass sie mich aber nicht ständig ausfragen soll und dass ich zu ihr komme, wann ich will.

Sie willigt ein und lässt uns dann in Ruhe.

Ich stöhne auf und lasse mich dann auch auf einen Stuhl sinken. Dass Eltern aber auch immer so neugierig sein müssen...

Morgen sehe ich ihn wieder. Soll ich mich dann normal verhalten? Oder ihn auf diese Situation ansprechen? Vielleicht kümmert er sich nicht weiter drum und das war aus seiner Sicht nur ein dummer Zufall. Für mich jedenfalls nicht.

Wenn Harry wüsste, wie sehr ich mir darüber gerade den Kopf zerbreche...

Ich frage mich wirklich, ob er Gefühle hat. Vielleicht will das Schicksal es ja so, dass ich da etwas 'reininterpretiere' und es schließlich aber ganz anders aussieht. Dass ich denke, er könnte was von mir wollen, es aber nicht so ist.

Als Dany weg ist und Jonas im Gästezimmer, stehe ich mal wieder in meinem Zimmer und schaue aus dem Fenster.

Mal wieder blicke ich in die Fenster der Familie Styles.

Die Räume scheinen nich relativ leer zu sein, denn die Wände sind, soweit ich es sehen kann, weiss und noch ohne Regale und Bilder. Es hängen auch noch keine Vorhänge. Kein Wunder, sie wohnen ja auch noch nicht lange hier.

Dann betritt Harry sein Zimmer. Er blickt auf sein Handy, daher sieht er mich nicht.

Oh Heiliger, ich liebe diese Locken! Und seine Grübchen! Und seinen Körper! Einfach alles an ihm. Ich dachte, er wäre auch so ein gutaussehender Vollidiot, der Mädchen nur wie Dreck behandelt und total eingebildet ist.

Aber soweit ich ihn jetzt kennenlernen durfte, ist er total gefühlvoll und gut drauf. Er ist einfach ein lustiger und lieber junger Mann.

Perfekt eben.

"Na, stalkst du wieder deinen Nachbar? ", ertönt plötzlich Jonas' Stimme hinter mir.

Erschrocken fahre ich herum und funkele ihn böse an, dann zische ich:

"Du weißt, dass ich es hasse, wenn mich jemand erschreckt! Und um auf deine Frage einzugehen... ja. Tue ich. Ich bin leider so vernarrt in den Typen, dass ich diesen Drang habe, ihn ständig anzusehen."

"Das nennt man Liebe, Schätzchen."

Jonas lässt sich auf mein Bett fallen und nimmt einen Bilderrahmen mit einem Bild von mir als Kind in die Hand. Kurz darauf stellt er es schweigend zurück und fragt: "Weißt du denn überhaupt etwas von ihm?"

"Ja. Hobbys, Nachname, warum er hier ist, wo er geboren ist und so. Wir haben uns schon ganz gut unterhalten."

"Dann ist gut. Ich möchte nämlich nicht, dass du dich in jemanden verliebst, den du kaum kennst. So etwas verstehe ich nämlich nicht. Das geht überhaupt nicht. Dann ist das nur Schwärmerei. Richtige Liebe beginnt erst, wenn man den anderen sshr gut kennt und weiß, wie er so drauf ist."

"Ich sag ja: Jonas, du solltest Kummerkastentante bei der Bravo oder so werden. Deine Lebensweisheiten sind echt fantastisch." Ich lache kurz.

"Haha. Lustig." Jonas schmollt, dann meint er: "Treffe dich doch mal mit ihm. Dann lerbt ihr euch noch besser kennen."

"Wir sehen uns doch jeden Tag in der Bäckerei. Aber... woher soll ich wissen, dass er das Selbe fühlt?"

"Ich habe eine Idee. Kummerkastentante im Einsatz! Also... Du flirtest ein bisschen mit ihm und schaust, ob er darauf eingeht. Wenn er dich die ganze Zeit ansieht und versucht, lustig zu sein, dann sieht es positiv aus."

"Hm. Mal sehen."

Ich seufze (mal wieder). Hat er Recht? Soll ich einfach ein bisschen flirten? Oder soll er den ersten Schritt machen. Man, ich komme mir vor, wie eine Sechstklässlerin, die keine Ahnung von Liebe hat. Ich bin fast 18 und habe immer noch keine richtige Ahnung davon. Das ist doch echt...

Okay. Ich glaube, ich muss einfach abwarten.