Abruptly ➳ Harry Styles

Kapitel 44

Ich weiß nicht, wie wir nach Hause gekommen sind. Mit dem Auto, klar. Auf jeden Fall ist die Fahrt schweigsam verlaufen. Zayn und Dany haben die ganze Zeit meine Hand gehalten.

Ich habe nur aus dem Fenster gesehen. In den Himmel. Und habe dieses Flugzeug so weit es geht verfolgt.

Es wird schwer werden. Zwei Wochen ohne Harry. Ich sehe aus dem Fenster meines Zimmers, warte darauf, dass Harry gegenüber erscheint, aber er wird nie kommen.

Dany und Zayn kommen dann noch mit zu mir.

Ich habe die ganze Fahrt lang geweint. Mittlerweile kommen keine Tränen mehr. Ich habe sie alle ausgeweint. Ich starre nur noch vor mich hin und bin nicht fähig zu sprechen. Ich denke, Dany versteht das. Sie sagt nichts, sondern sitzt einfach nur neben mir auf dem Bett. Zayn macht es sich auf meinem weißen Flausch-Teppich bequem.

"Möchtest du was trinken?", fragt er nach einer Weile.

Doch ich schüttele nur den Kopf.

Ich fühle mich elendig. Am Boden zerstört. Was jetzt wohl wäre, wenn Harry nicht bei der Bäckerei zu arbeiten angefangen hätte? Hätte ich ihn dann jemals so gut kennengelernt? Oder wären wir uns mehr oder weniger ungewollt aus dem Weg gegangen? Hätte ich mich dann so in ihn verliebt? Ich weiß es nicht.

"Zwei Wochen. Vielleicht auch früher. Dann seht ihr euch wieder", murmelt Dany und streichelt mir über den Arm.

Ich schaue weiterhin Löcher in die Luft. Plötzlich ertönt mein Handy. Eine Nachricht von Harry!

Schnell öffne ich sie und lese:

"Gehe mal bitte auf Skype online. Bin jetzt angekommen und habe hier gerade Internet

♡"

Schnell fahre ich meinen Laptop hoch und logge mich ein. Dany und Zayn setzen sicj neben mich aufs Bett, sodass sie ihn auch sehen können. Ich rufe Harry dann per Videochat an und er geht sofort ran.

Er sieht ziemlich müde aus und befidnet sich, ich schätze mal, an einem Flughafen in London.

"Hey!", ertönt seine Stimme durch meinen Laptop.

Ich lächle. Dany und Zayn winken kurz.

"Ich bin gerade am Airport gelandet. Hier ist freies W-LAN. Ich wollte nur sagen, dass der Flug ganz gut war und wir jetzt in unsere Wohnung fahren. Sie liegt dicht am Big Ben. Echt praktisch. Also falls du mal herkommst, hast du die bekannten Sehenswürdigkeiten direkt vor unserem Fenster."

Harry grinst stolz.

"Cool. Ich werde ganz sicher bald zu dir kommen!"

Endlich bekomme ich mal ein Wort heraus. Harry wirkt ziemlich traurig, aber andererseits auch fröhlich. Er ist einfach ein fröhlicher Mensch. Ich atme tief durch. Wie gerne würde ich jetzt seine Locken anfassen und ihn bei mir haben. Aber es geht nicht.

Ich schätze mal, ca. 900 Kilometer trennen uns. Vielleicht auch mehr. Ich bin kein Geografie-Experte. Auf jeden Fall fühlt es sich noch weiter weg an.

Wir reden nich ein bisschen und beenden den Videochat dann mit einem "Ich vermisse dich."

Es zerreißt mir fast wieder das Herz. Wenn es überhaupt noch irgendwo in mir befestigt ist. Das kann eigentlich nicht sein, so oft, wie es jetzt schon kaputt gegangen ist.

Ich stelle meinen Pc weg und sehe Dany und Zayn an. Sie sehen schweigend zurück.

"Nicht weinen, Mia", flüstert Dany und nimmt meine Hand.

"Ich hatte nicht vor, zu weinen. Da kommt eh nichts mehr raus", sage ich und zwinge mich zu einem Lächeln. Dany lächelt auch.

"Ihr schafft das. Sei stolz auf dich, dass du den Abschied überhaupt überlebt hast. Ihr schafft das", murmelt sie immer wieder.

Ich nicke nur.

Am Abend gehen die beiden dann nach Hause . Im Flur umarmen beide mich unendlich lange. Zayn riecht fast genauso wie Harry. Benutzen beide das selbe Aftershave? Bestimmt.

Dany sagt noch, ich solle nicht mehr weinen und einfach lächeln. Harry und ich werden uns sehr bald wiedersehen.

Danach erzähle ich Jonas vom heutigen Tag. Ganz, ohne zu weinen. Ich werde diese zwei Wochen schaffen. Die Schule wird mich ablenken. Dann habe ich genug Stress mit dem Lernen fürs Abi, also habe ich kaum Zeit, viel zu weinen.

In nichteinmal 14 Tagen sehe ich ihn wieder. Vieleicht schon früher.

Dann kann ich ihn wieder in die Arme schließen und so lange küssen, wie ich will.

Wir schaffen das. Wir sind stark. Ich bin stark.

Und um nichts auf der Welt würde ich diese Beziehung aufs Spiel setzen!

Dafür lieben wir uns zu sehr.

♡