9.

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„Lass mich los!", ich wollte ihm meine Hand entziehen doch er blieb standhaft und rührte sich kein Stück.

Wenn das so ist, dann ist wohl die harte Tour an der reihe.

„Alec, es tut mir leid aber ich kann deine Gefühle für mich nicht erwidern wenn dort welche sind und ich möchte nicht mehr als Freundschaft zwischen uns. Wenn du mich noch einmal belästigst dann rede ich mit Jackson und dann kannst du den Kontakt zu uns komplett streichen.", er sah verletzt aus, worum ich mich aber nicht scheren durfte sondern ich musste die Gelegenheit nutzen und von hier abhauen was ich auch schleunigst tat.

Ich ignorierte dabei seine Rufe nach mir. Aber als ich realisierte was ich gerade tat schossen mir augenblicklich Tränen aus den Augen. Das einzige was ich eigentlich in diesem Moment tun wollte war in seinen Armen zu liegen und seine Wärme in mich aufzunehmen. Aber ich durfte nicht, so sehr ich es mir auch wünschte. 

Das einzige wozu ich noch fähig war, war auf den Boden zu sacken und mich bemühen mich zu beruhigen.

Es kamen Schritte die Treppe hoch aber ich blickte nicht auf sondern schaute nur auf meine Knie die ich an mich gezogen hatte. Die Schritte nicht mehr wahrnehmend, hielt ich die Luft an um meinen Gefühlen stand zuhalten.

Alec stand direkt vor mir und schaute auf mich herab. Er beugte sich nach unten und plötzlich spürte ich wie mich zwei starke Arme hoch hoben um mich im Braut-Stil in mein Zimmer trugen, um mich behutsam auf mein Bett zu legen. Erst wollte ich mich wehren, doch ich wusste, dass ich Mental extrem geschwächt war und gar keine Chance gegen ihn hatte. Aber wie es das Schicksal bestimmt hatte, bekam ich meinen Mund doch einen Spalt auf.

„Alec ich habe dir gerade erzählt wie ich...", weiter kam ich nicht denn er unterbrach mich:

„Ich weiß Lucy, aber ich merke doch, dass das nicht stimmt. Du bist ganz klar eine Lügnerin, die zu instabil ist ihre eigentlichen Gefühle zu offenbaren.", erklärte er ruhig.

„Nenn mich nicht 'Lügnerin'!", giftete ich weniger ruhig. 

Leider hatte er recht und ich hatte meine eigentlichen Gefühle ihm gegenüber, nicht gestanden, aber wenn ich es getan hätte, wäre es mir auch nicht besser gegangen. Und eigentlich wollte ich doch, dass er sich danach von mir fern hält.

Entschlossen war ich aber nicht gegenüber dem, was ich für ihn fühlte sondern, ziemlich unsicher. Insgesamt konnte ich ihn und sein Verhalten nicht ausstehen doch er traf einen Brennpunkt in mir, den ich nicht beschreiben konnte.

„Ganz ruhig, aber wir wissen doch beide, dass es stimmt, und ich werde mich auch nicht von dir fernhalten. Damit das klar ist: Du gehörst mir Lucy und niemand wird dich anfassen.", er sagte anscheinend nur das, was er dachte, aber ich wurde auch aggressiver und dabei rutschte mir etwas raus, was ein Geheimnis bleiben hätte sollen.

„Und was, wenn du es gar nicht verhindern kannst? Dass mich jemand anfasst.", innerlich wollte ich mich in diesem Moment schlagen.

„Wie? Willst du mir damit sagen, dass das schon längst passiert ist!?", er und sein ganzer Körper spannten sich an, was mich nervös werden lies.

„Ach, vergiss es.", winkte ich ab und hoffte das er es akzeptieren würde aber eigentlich wusste ich, dass dies nur Wunschdenken war.

„Lucy! Ich mein's ernst. Wenn du mir es nicht sagst, dann finde ich es aus eigener Faust heraus und werde diese auch einsetzten!", er war nah an mich gerückt und ich konnte seinen Atem an meinem Hals entlang spüren.

„Viel Spaß dabei und jetzt verschwinde.", meinte ich nur harsch, verdrehte die Augen und schaute in die entgegen gesetzte Richtung von ihm, um zu blocken.

„Das werde ich haben!", hauchte er an meinen Nacken, welchem er immer näher kam und plötzlich begann ihn zu küssen und daran zu saugen. 

Ich war in einer Starre gefangen, weshalb ich mich selbst verfluchte, da es eindeutig falsch war, dass ich es zuließ. Ich bewegte mich erst, als er sich von mir löste und sein Werk begutachtete.

„Alec, was hast du verdammt nochmal getan?!", unterstellte ich ihm, dabei, ihn mit meinem Blick zu töten.

„Dich als Meins gekennzeichnet.", hauchte er diesmal gegen meine Wange, um diese danach ebenfalls zu küssen und dann schnellen Schrittes aus meinem Zimmer zu verschwinden.

Mich ließ er zurück mit nur einem Gedanken;  Scheiße!

Als ich diesen Gedanken endlich verdrängt hatte, schlief ich für ein paar Stunden ein, da ich wohl immer noch erschöpft von meinen Traum von letzter Nacht war.

Später als ich aufwachte, war es erst Nachmittags und ich beschloss meine Tasche zu packen, denn am nächsten Tag würde ich die neue Schule besuchen. Dieses in die Tat umgesetzt, lief ich nach unten, um meinen Bruder zu suchen, den ich dann im Wohnzimmer auf der Couch liegend vorfand.

 „Hey Jackson, hast du die Nummern von Mia und Isabella?", fragte ich und kam auf ihn zu, um mich neben ihn sinken zu lassen.

„Na süße. Ich glaube schon, dass ich sie habe. Wieso?", stellte er sich dumm.

„Damit du mir sie gibst, warum auch sonst?", erklärte ich frech.

„Ah ja klar, ich kann dir die Kontakte gleich per Mail schicken okay?", er lächelte mich süß an.

„Ja geht klar.", meinte ich nur knapp.

„Ist Alec gegangen?", die Frage lag mir schon länger auf der Zunge, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht verstecken musste.

„Ja, er sagte, er müsste sich jemanden vorknöpfen. Aber ich sag dir; Alec macht keine halben Sachen.", erläuterte er genau. Ich musste sofort daran denken, wie er mir klar gemacht hatte, dass er denjenigen so gut wie verprügeln würde, den der mich angefasst hatte, also war Cole wohl dran.

Ach der findet eh nicht heraus, dass Cole mich geküsst hat. Oder doch? Ne. Und was macht er dann mit ihm? Ah! Scheiße! 

Mir wurde klar, dass ich etwas unternehmen musste um Cole zu schützten, denn ich mochte ihn ja irgendwo doch gern und niemand hatte es verdient, wegen mir Probleme zu bekommen.

„Weißt du, wo er hin wollte?", fragte ich aus heiterem Himmel weswegen mich Jackson nur verdutzt anschaute.

„Er wollte heraus finden wo sich dieser angebliche Mistkerl befindet und dann zu ihm.", sagte er schließlich da ich nicht auf meine wütende Mimik geachtet hatte. Ich sprang vom Sofa auf und rannte in mein Zimmer, schnappte mir mein Handy und rief Cole an. Aber ohne auch nur ansatzweise zu wissen was ich sagen sollte. Es piepte einige Zeit, doch ich gab nicht auf und wartete bis endlich jemand abnahm.

„Hallo... 'Lucy'? Argh! Du hast sie eingespeichert, du Spast?!", alles was ich dann hörte war, wie derjenigen der gerade noch mit mir gesprochen hatte, jetzt auf jemanden einschlug.

„Stopp! Alec?!", ich konnte es erst nicht fassen doch dann brach alles in meinen Verstand ein und ich bekam Schnappatmung. Und wieder hörte ich, wie Cole fluchte vor Schmerz.

„Alec hör sofort auf!", es fiel mir schwer aber ich tat es für Cole.

 „Halte dich besser von ihr fern.", sprach Alec mit fester Stimme und ich konnte durch die Leitung förmlich spüren, wie sich sein Kiefer dabei anspannte.

His love, my anxietyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt