29.

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Alec's Sicht:

Und dort saß ich. Ich hatte von dem ersten Moment an, als sie mir näher kam gemerkt, dass sich etwas unangenehm gegen meine Jeans drückte. Aber ich hätte nicht gedacht, dass sie sich einfach abrupt von mir abwendet und mich mit einer Latte alleine lässt. 

Ich glaubte, das was am Partyabend passiert war, hatte sie doch mehr mitgenommen, als von mir erwartet. Trotzdem gab es mir ein gutes Gefühl, denn sie konnte jetzt nicht mehr leugnen, dass sie etwas von mir wollte. Genau das wollte ich ja die ganze Zeit. Ihr Verlangen. Nach mir. Und niemand anderen.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten, als ich daran dachte, dass sie keine Jungfrau mehr sei und ich nicht ihr erstes Mal gewesen wäre. Aber ich konnte eh nichts mehr daran ändern. Außer das ich ihr erstes Atemloses  Mal gewesen wären. Dieser Gedanke wiederum, entspannte mich.

Sie war noch so unschuldig. Ich schätze, nur ich wusste, wie schlecht es ihr eigentlich ging. Das alles nur eine Fassade war, die sie sich aufgebaut hatte, um nicht wieder verletzt zu werden. Das wird sie auch nicht. Ich werde sie beschützten, ob sie will oder nicht. Und ich wusste sie brauchte und wollte es, so wie ich.

Nach kurzer Zeit die ich ihr einfach nur hinterher gestarrt hatte, obwohl sie schon längst verschwunden  war, kam Jackson ins Wohnzimmer. Wir schauten noch fern und unterhielten uns ausführlich über all die Mädchen die etwas von uns wollten. Sie himmelten uns nur so an. Aber für mich gab es nur sie. 

Scheiße nur, dass es die kleine Schwester meines besten Freundes war. Das würde mich dennoch nicht aufhalten. Dafür wollte ich sie zu sehr.

Schon seitdem ich sie das erste mal sah, wollte ich mehr über sie erfahren und sie kennenlernen. Nun, wo wir uns schon kennen, will ich sie einfach nicht mehr loslassen. Meine Gedanken fliegen immer wieder zu ihr obwohl sie meistens gar nicht ihr in Verbindung stehen. Es ist einfach so. Und ändern würde ich es nicht.

Jedenfalls, musste ich dann auch irgendwann nach Hause. Ich war froh, dass ich so oft bei Jackson war. Dann konnte ich sie sehen. Ich verabschiedete mich von ihm und stieg in meinen Mustang. Eigentlich wäre ich am liebsten noch einmal zu ihr gegangen und hätte ihr auf meine eigene Art, ein Geburtstagsgeschenk gemacht.

Ich wohnte auch nicht weit entfernt und war in weniger als zehn Minuten schon da. Ich schloss auf und sofort konnte ich die Stimmen meiner Eltern ausmachen. Ich ging zu ihnen und begrüßte sie. Meine Mutter fiel mir in die Arme und schwärmte, was einen tollen Sohn sie doch hatte. Ich grinste nur und befragte sie zu ihrer Geschäftsreise, die sie die letzten Wochen von zu Hause Ferngehalten hatte. Sie meinten das alles gut verlaufen wäre aber Morgen sofort wieder in die Firma müssten. Ich akzeptierte das und redete mit ihnen noch über belangloses Zeug. 

Meine Eltern arbeiteten hart. Das sich aber auch auszahlte, denn es hatte uns noch nie an Geld gemangelt und wir lebten in einer Villa, hatten Autos die wir nicht mal fahren und noch andere Häuser überall auf der Welt. Ich fand es zwar nicht schlecht und beschwerte mich auch nie aber Geld war längst nicht alles, auch wenn mein Auftreten meistens genau das aussagte.

Ich war überaus beliebt, klar. Aber seitdem ich Lucy kenne, scheint das alles so unwichtig. Diese Fake friends und rumprotzerei. Sie öffnete meine Augen und eigentlich, war das alles zum kotzen.

Es war schon spät und ich ging nach oben in den Fitnessraum. Ich musste mich auspowern. Sie machte mich verrückt und zu wissen, was meine Berührungen in ihr auslösten, noch mehr. Nur ein Kuss und wir waren in einer anderen Welt. Genau das war der Grund, das ich erst stoppte auf den Boxsack zu hauen, bis mir Schweißperlen über den Rücken liefen. 

Schnell duschte ich noch und legte mich dann schlafen. 

Gott, was macht dieses Mädchen nur mit mir?

***

Mein Handywecker klingelte und als ich sah welcher Tag es heute war, erinnerte es mich, dass ich eigentlich hätte ausschlafen können. Aber nein, ich muss ja nebenbei noch scheiß-Geschäfte führen. Um meinem -wie sagt man so schön- Badboy-Ruf stand zuhalten. Es ging mir eigentlich am Arsch vorbei, was die anderen über mich dachten. Aber wenn du einmal kriminell anfängst, ist es schlecht wieder aufzuhören. Grade, wenn du einer der am höchsten stehenden bist. 

So'n scheiß.

Ich schleppte mich ins Bad und machte mich fertig. Ich verließ die Villa und fuhr mit voller Geschwindigkeit zu einem der geheimen Treffpunkte. Ich steckte mir noch eine Zigarette in den Mund und zündete sie an. Normalerweise rauchte ich nicht aber ich wusste jetzt schon, dass es stressig werden würde und das brauchte ich als Beruhigung. 

Sie könnte mich viel besser beruhigen.


His love, my anxietyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt